Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
am rechten Fenster zurück, aber beim Blick auf die zugezogenen Vorhänge, krampfte sich mein Magen abermals zusammen. Ich musste mit Brandy sprechen, sie mochte mich… aber konnte ich ihr trauen? Ich beschloss, dass es egal war, denn mir blieb keine andere Wahl. Nur das wann, wo und wie war mir noch unklar. Wieder huschte mein Blick zu ihrem Fenster und immer noch fiel mein Blick auf die fest verschlossenen, lavendelfarbenen Vorhänge.
Die darauf folgende Nacht war schrecklich. Immer wieder träumte ich den gleichen Traum, wie schon ein paar Tage zuvor. Nur als Alex in seiner Gier meine Kehle entlangfuhr und zustoßen wollte, war anstatt mir, auf einmal Sav unter seinem schweren Gewicht gefangen. Und jedes Mal fuhr ich mit einem erschrockenen – ››Nein… nicht!‹‹, in die Höhe.
Es wunderte mich, das Meli oder meine Eltern noch nicht nach mir gesehen hatten. Ich betete, dass dies so bleiben würde, denn was hätte ich ihnen auch sagen sollen?
››Ja, Mom, ich liebe Sav, aber das ist kompliziert, denn Sie ist eine Vampirwandlerin und ihr Verlobter – der übrigens das Gleiche ist wie sie – ist hier. Er hat Sie misshandelt und hält Sie gefangen. Nun will er mich aussaugen, was übrigens Sav auch schon mal getan hat und sowieso ist alles ein bisschen verzwickt. Aber danke, sonst geht es mir gut.‹‹
Ich lachte hart auf… ja genau, das fehlte mir noch.
Wieder schweifte mein Blick zu Sav’s Zimmer und auf einmal schlug mein Herz so schnell, als wollte es mir aus der Brust springen. Die Vorhänge waren in der Mitte ein wenig geöffnet, wahrscheinlich nur gerade so weit, dass man sie innerhalb einer Millisekunde wieder schließen konnte.
››Sav‹‹, keuchte ich und legte, so wie sie heute Mittag, meine rechte Hand an die Fensterscheibe und sie tat es mir gleich. Zum ersten Mal war ich dankbar dafür, dass vor ihrem Zimmer eine Laterne – genau in der Höhe ihres Fensters – stand. Ansonsten hätte ich sie nicht sehen können, denn sie wagte es anscheinend nicht, Licht zu machen. So saßen wir Stunden da und ich wunderte mich, dass Alex sie so lange alleine ließ.
Irgendwann musste ich wohl wieder eingenickt sein, denn draußen war es schon hell. Die Sonne schien mir ins Gesicht, als ich mich abrupt aufsetzte. Ein schneller Blick in Savannahs Zimmer wurde mir verwehrt, denn die Vorhänge waren wieder komplett zugezogen. Mein Herz pochte mir bis zum Hals, ich musste mit Brandy sprechen – jetzt, jetzt sofort. Beinahe rechnete ich schon damit, wie in meinem Albtraum, ein leeres Haus vorzufinden. Aber entgegen meines Traumes, war die Eingangstüre verschlossen und ich musste wirklich läuten.
Als sich die Tür öffnete, fiel mir ein Stein vom Herzen, denn vor mir stand wirklich Savannahs Mom und lächelte mir schwach entgegen.
››Hi Miss… äh… Brandy, ich muss mit Savannah sprechen. Ist Sie da?‹‹
››Nic!‹‹ Sie wies mich an hereinzukommen. Ich war unendlich erleichtert und hielt direkt auf die Treppe in den ersten Stock zu.
››Nic, nicht. Sie… Sie ist nicht mehr da.‹‹
18
Ich verharrte mitten im Schritt.
››Oh, ok. Dann warte ich vor der Schule auf Sie, danke‹‹, erwiderte ich enttäuscht und ging wieder auf die Eingangstür zu.
Brandy packte mich auf ihrer Höhe am Arm und hinderte mich so am Gehen. In ihrem Gesicht lag eine Verzweiflung, die ich nicht sehen wollte. Denn sie zeigte mir nur zu deutlich, das nun geschehen war, was ich immer befürchtete.
››Nein, Nic, du verstehst nicht. Sie ist nicht mehr da.‹‹
Sie schluckte und Tränen stiegen ihr in die Augen. Während ich von ihr und der Erkenntnis, dass ich mich soeben nicht mit meiner Vorahnung geirrt hatte, zurückschreckte, hörte ich sie wie durch Watte in meinen Ohren, fortfahren.
››Alex hat Sie mitgenommen. Sie wird für eine Weile nicht wieder nach Hause kommen.‹‹
Immer noch verständnislos sah ich sie an – was hatte sie da gerade gesagt? Natürlich hatte ich sie verstanden, aber ich wollte es nicht wahrhaben, es nicht akzeptieren. Denn das durfte nicht wahr sein. Nichts davon!
››Alex war… hat… nein… nein!‹‹ Panisch rannte ich die Treppen hinauf und stürzte in Savannahs Zimmer, stockte allerdings am Türrahmen. Alles war auf das Ordentlichste und beinahe penibel sauber aufgeräumt worden. Nichts deutete auf den ersten Blick darauf hin, dass sie heute Mittag nicht wiederkommen würde.
Ich steuerte ihren
Weitere Kostenlose Bücher