Wandel des Herzens (German Edition)
meinem Hals herunterzuspülen.
„Das muss alles ziemlich überwältigend für dich sein.“
Er hatte ja keine Ahnung. Wie sehr ich mich auch darum bemühte ruhig zu bleiben, konnte ich doch fühlen wie es mich aufwühlte. Ich gab Logan die Schuld. Innerhalb weniger Tage hatte dieser Mann es geschafft Wälle einzureißen an denen ich jahrelang gebaut hatte. Ich war so dicht davor wieder eine Familie zu haben und ich hatte Angst es zuzulassen, und gleichzeitig Angst es nicht zu tun.
„Wurdest du von deinem Stamm verbannt weil du eine Reah warst oder weil du schwul warst?“
Ich räusperte mich aber meine Stimme klang immer noch rau und brüchig. „Beides.“
„Ich kann nur versuchen es mir vorzustellen. Da warst du, mit 15 oder 16, hattest dich zum ersten Mal verwandelt nur um festzustellen dass du eine Reah bist. Dein Vater war wahrscheinlich vollkommen entsetzt.“
Ich schüttelte meinen Kopf. „Er war völlig außer sich.“
Er nickte. „Es tut mir so leid.“
Niemand würde jemals das Ausmaß dieses Angriffs verstehen. Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich mein Vater von der Person die ich in der Welt am meisten bewundert hatte – mein Lehrer, mein Freund, mein Held, mein Beschützer – zu dem Mann der versuchte mich umzubringen. Und das alles im Verlauf eines Nachmittages als ich 16 war. Ich hatte mich damals bereits einige Male verwandelt ohne jemandem davon zu erzählen. Meine Eltern hatten diesen Tag erwartet an dem ich mich zum ersten Mal in einen Panther verwandeln würde, aber als ich es dann schließlich tat und stattdessen ein Werpanther wurde der halb Mensch, halb Biest war, wusste ich, dass ich eine Reah war. Es machte Sinn, denn obwohl ich Mädchen liebte hatte ich niemals das Bedürfnis mit ihnen Liebe zu machen. Ich akzeptierte dass ich eine Reah war und bei der nächsten Jagd, bevor es losging, gab ich vor meinem Vater und meinem Semel und dem ganzen Stamm bekannt dass ich eine Reah war und schwul. Und dann verwandelte ich mich in einen Werpanther um es direkt zu beweisen.
Ich hatte mich auf Verwirrung und Schock eingestellt aber nicht auf Zorn und Wut und darauf, dass mein Vater meinen Tod verlangen würde. Ich war ekelhaft und schmutzig. Meine Mutter bezeichnete mich als Ausgeburt der Hölle und lief davon, mein Bruder drehte mir den Rücken zu, sagte ich wäre tot für ihn und sprach nicht mehr mit mir und während ich ihn anstarrte und mir die Tränen über das Gesicht liefen, griff mein Vater mich von hinten an, nahm mich in den Schwitzkasten und warf mich zu Boden. Dann kamen die Schläge. Ich hob meinen Kopf nur einmal um nach Crane zu schauen, denn ich hörte ihn schreien. Drei Männer mussten ihn festhalten. Ich konnte ihn nicht lange sehen, denn mein Semel trat mir als nächstes direkt ins Gesicht.
Es gab Teile an die ich mich erinnerte und einige Teile die verloren waren. Sie befahlen mir mich in meine menschliche Form zurückzuverwandeln, aber ich hatte Angst dass ich in dieser Form sterben würde, daher rollte ich mich zu einem Ball zusammen und ließ sie auf mich einprügeln. Ich verlor immer wieder das Bewusstsein. Einmal wachte ich auf und mein Vater, den ich liebte, schnitt mir mein Haar mit dem Messer ab. Als sie sahen dass ich wach war, schlugen sie wieder so lange zu bis ich wieder ohnmächtig wurde. Als ich das zweite Mal wach wurde schrie mein Sheseru, Cranes Vater, die Männer an die um mich herumstanden. Lieber würde er mich lebendig begraben als zuzulassen, dass jemand mich vergewaltigte. Er sagte ihnen wenn sie mir auf diese Weise Gewalt antun würden, dann wären sie nicht besser als ich, eine Perversion. Ich verstand dass er mir damit vermutlich das Leben gerettet hatte, obwohl er mir danach mit wohlgezielten Schlägen mit einem Baseballschläger den Arm an zwei Stellen brach. Ich hatte niemals zuvor solche Schmerzen gehabt.
Ich erwachte schließlich am Straßenrand, nackt, blutend mit Steinchen in meiner Haut und Abschürfungen wo sie mich - an einen Wagen gebunden - über den Boden geschleift hatten wie Crane mir später erzählte. Als ich rennende Schritte hörte dachte ich dass jetzt das Ende kommt, aber als ich meine Augen hob sah ich Crane. Er wusste nicht wie er mich anfassen sollte aber er hob mich hoch, wobei mein Blut seine ganze Kleidung besudelte und trug mich zu seinem Wagen. Er versteckte mich bei Freunden die nicht verstanden warum ich nicht im Krankenhaus war, die aber jung genug waren um keine weiteren Fragen zu stellen. Crane war
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