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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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bei Arianna sicherlich auch ausgehen.
    „Zweitens“, fuhr die Priesterin fort, „dürft weder ihr selbst als Personen noch dürfen die Kräfte, die ihr nutzt, die Wände dieses Hofes verlassen. Sollte einer von euch gegen diese Vorschrift verstoßen, werdet ihr auf der Stelle vom Willen meines Herrn und der Herren der äußeren Finsternis erschlagen.“
    „Mit Bauwerken habe ich so meine Probleme“, gab ich zu bedenken. „Sind dir die Säulen dahinten nicht aufgefallen?“
    Alamaya warf mir einen verständnislosen Blick zu.
    Ich seufzte. Wahrscheinlich verging einem der Sinn für coole Sprüche, wenn man gerade mitten in einem traditionellen Hokuspokus steckte. „Ach, nichts. Vergiss es.“
    „Drittens: Das Duell beginnt, wenn die Muschel das nächste Mal ertönt. Es endet, wenn einer von euch nicht mehr ist. Versteht ihr die Regeln, wie ich sie euch eben genannt habe?“
    „Jawohl!“, sagte ich.
    „Ja“, sagte Arianna.
    „Habt ihr noch etwas zu sagen?“
    „Immer“, sagte ich. „Aber das kann warten.“
    Arianna schenkte mir ein müdes Lächeln. „Bitte bedanke dich in meinem Namen bei meinem Vater, Dienerin, und teile ihm mit, dass ich schon bald wieder bei ihm in seinem Tempel sein werde.“
    Mit einer letzten Verbeugung vor Arianna und mir zog sich Alamaya vom Spielfeld zurück und stellte sich neben den Thron ihres Chefs.
    Es wurde unheimlich still um uns. Hier unten auf dem Spielfeld hörte man nicht einmal den Wind. Die Geräuschlosigkeit nagte an mir. Arianna dagegen wirkte entspannt.
    „Also“, sagte ich. „Der Rote König ist dein Vater?“
    „In der Tat. Er hat mich erschaffen, wie die Dreizehn und den größten Teil unseres Adels.“
    „Eine große, glückliche, blutsaugende Familie, was? Aber ich wette, er ist nie beim Elternsprechtag aufgetaucht.“
    Die Herzogin betrachtete mich kopfschüttelnd. „Warum hat dich nicht schon längst jemand umgebracht? Das werde ich nie verstehen.“
    „Ist ja nun nicht so, als hätte es nie jemand versucht.“ Ich zuckte die Achseln. „Aber sag mal: Kapierst du die Regeln, die er aufgestellt hat? Nach dem Duellkodex hätte die Möglichkeit bestanden, die Konfrontation auf körperliche Mittel zu beschränken. Da hat er dich aber gehörig um deinen Vorteil gebracht.“
    Sie lachte. „Was eine zynische Person als Zeichen seiner Schwäche deuten könnte.“
    „Hübsch gesagt. Ich frage mal so rein aus Neugier: Wer kommt als Nächstes dran, wenn du mich umgebracht hast?“
    Arianna zuckte lässig die Achseln. „Wenn ich dich umgebracht habe, werde ich mich und mein Können wieder nach besten Kräften dem Roten Hof zur Verfügung stellen.“
    Ich zeigte Zähne. „Das heißt, du schmeißt den großen Roten da von seinem Sessel und setzt dich selbst drauf, was?“
    „Das wäre zu ehrgeizig, um vernünftig zu sein.“ Arianna blieb gelassen. „Einer der Dreizehn würde aufsteigen, um Kukulcan zu werden.“
    „Ja, und bei den Herren der äußeren Finsternis wird eine Stelle frei.“ Ich nickte. So langsam begriff ich die Sache immer besser. „Du vernichtest deinen Vater, um Karriere zu machen. Das hat Klasse, Mädchen.“
    „Menschenkinder können so etwas unmöglich verstehen.“
    „Was können wir nicht verstehen? Dass Vater total daneben ist?“, fragte ich. „Dass er zum Blutsklaven verkommt?“
    Ariannas Mund verzog sich leicht verkrampft, als könne sie sich nur mit Mühe ein wütendes Zischen verkneifen. „Das passiert von Zeit zu Zeit mit den ganz Alten. Ich liebe und verehre meinen Vater, aber seine Zeit ist abgelaufen.“
    „Außer du verlierst hier.“
    „Was ich für höchst unwahrscheinlich halte.“ Sie beäugte mich von oben bis unten. „Was für ein außergewöhnlicher Aufzug.“
    „Den habe ich mir extra für dich besorgt.“ Ich klimperte kokett mit den Wimpern.
    Arianna wirkte wenig amüsiert. „Weißt du was? Normalerweise geht es mir bei allem, was ich tue, rein ums Geschäft. Da ist nie etwas Persönliches. Aber die Sache heute wird mir richtig Spaß machen.“
    Sofort ließ ich die Klugscheißerattitüde fallen. „Maggie zu entführen soll nicht persönlich sein? Das ist doch ein Hilfeschrei: Jemand soll dir beim Selbstmord behilflich sein.“
    „Immer diese moralische Entrüstung. Aber du bist genauso verantwortlich wie ich. Hast du nicht Bianca erschlagen, Paolos Kind?“
    „Bianca hat damals versucht, mich umzubringen“, sagte ich. „Maggie ist unschuldig. Sie könnte dir unmöglich etwas antun.“
    „Das

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