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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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grinsen. Murphy war eine von den ganz Guten.
    Sobald auch der letzte der halbsterblichen Jaguar-Krieger aufgebrochen war, schlossen wir uns der Prozession an, die einem weiteren Tempel am nördlichen Rand der Ruinenstadt zustrebte.
    Als wir unter dem Türsturz dieses Tempels hindurchgingen, sahen wir die sich dahinter erstreckende freie Fläche, einen etwa sechzig, siebzig Meter breiten Grasstreifen von gut einhundertvierzig Metern Länge. Zehn Meter hohe Steinwände säumten die Längsseiten, während am hinteren Ende ein weiterer Tempel aufragte, ähnlich dem, den wir gerade betreten hatten.
    „Ein Stadion.“ Ich sah mich um.
    „Igitt“, sagte Molly. „Über die Großsportveranstaltungen der Mayas gibt es ein paar echt fiese Geschichten, Harry.“
    „In der Tat.“ Lea seufzte beglückt. „Die wussten noch, wie man seine Athleten motiviert.“
    Alamaya drehte sich zu mir um. „Herr, deine Begleiter mögen hier warten. Du komm bitte mit mir.“
    „Haltet die Augen offen, Leute!“, bat ich die anderen, ehe ich Alamaya auf das Spielfeld folgte. Nach ein paar Schritten sah ich vom anderen Ende her eine Frau näherkommen – Arianna. Sie hatte mehr oder minder die Gesichtszüge beibehalten, mit denen ich sie zuletzt im Ostentatorium zu Edinburgh gesehen hatte, trug aber statt blasser Haut eine rotbraune, statt eisblauer Augen vampirschwarze und hatte sich fünfzehn Zentimeter kleiner gemacht. Ein einfaches Kleid aus Hirschleder brachte Unmengen an Goldschmuck zum Glänzen. Ihre Nase kam mir ein bisschen spitzer vor als in Edinburgh, als sie jetzt vor mir stehenblieb, aber in ihren Augen loderte blanker Hass. Kein Zweifel: Hier hatte ich es mit der Herzogin zu tun.
    „Habe ich dich endlich.“ Ich strahlte sie an.
    „Ja.“ Ariannas flackernder Blick huschte über die versammelten Mitglieder des Roten Hofs und ihre Gefolgsleute. „Ich falle vor Angst gleich in Ohnmacht.“
    „Warum hast du das Kind in diese Sache hineingezogen? Warum hältst du dich nicht direkt an mich?“
    „Spielt das an diesem Punkt noch eine Rolle?“
    Ich zuckte die Achseln. „Eigentlich nicht. Ich bin nur neugierig.“
    Sie starrte mich einen Moment lang an, ehe ihr Mund sich zu einem Lächeln verzog. „Du weißt es wirklich nicht.“
    „Was weiß ich nicht?“
    „Mein lieber Junge. Um dichging es bei dieser Sache zu keinem Zeitpunkt.“
    „Das verstehe ich nicht“, knurrte ich empört.
    „Was nicht zu übersehen ist.“ Arianna warf mir einen bezaubernden Blick zu. „Dann stirb eben unwissend.“
    Ein Muschelhorn ließ seinen elegischen Ton hören. Alamaya drehte sich um und verneigte sich vor dem Tempel, wo ich den Roten König auf einem reich mit goldenen Einlegearbeiten verzierten Thron aus dunklem, blank poliertem Holz sitzen sah.
    Die junge Priesterin richtete sich wieder auf und wandte sich an Arianna und mich. „Mein Herr, meine Dame, ich nenne jetzt die Bedingungen, unter denen dieser Kampf stattfinden wird. Zunächst …“
    „Das ist eine Sache der Abkommen“, unterbrach ich sie mit finsterem Blick. „Wir halten uns an den Duellkodex.“
    Als der Rote König sich zu Wort meldete, hörte ich ihn laut und deutlich, obwohl ich fast zweihundert Meter von ihm entfernt stand. Alamaya verbeugte sich, ehe sie übersetzte: „Dies ist seit Menschengedenken heiliger Boden für unser Volk, sagt mein Herr, und jetzt ist für uns eine heilige Zeit. Wenn du die Traditionen unseres Volkes nicht respektieren möchtest, lädt er dich ein, morgen Nacht wiederzukommen. Leider kann er in diesem Fall keine Versprechungen über das Schicksal des neuesten seiner Menschenkinder abgeben.“
    Ich warf ihrem Boss einen verächtlichen Blick zu. „Gut, ich höre.“
    Alamaya nickte. „Erstens: Da ihr beide magischen Kräften gebietet, werdet ihr euch mit Kraft und ausschließlich mit Kraft duellieren. Körperlicher Kontakt jedweder Art ist untersagt.“
    Arianna kniff die Augen zusammen.
    Ich auch. Die Roten waren nicht per se Magier, ich wusste aber, dass sich Leute vom Roten Hof auch an Magie versuchten – die erste Rote, die mir je über den Weg gelaufen war, hatte als ausgewachsene Hexerin gelten können, als man sie in den Adelsstand ihre Hofes erhob. Ariannas Schmuck nach zu urteilen hatte ihr ein Platz auf der elften Ebene der Pyramide zugestanden, direkt unter den Herren der äußeren Finsternis. Auch als Amateurin konnte man in Tausenden von Jahren viel Erfahrung sammeln, viel zu viele Fähigkeiten erwerben. Davon durfte ich

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