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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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von den ganz großen.“
    „Wie funktioniert er? Dauert er zehn Sekunden? Kürzer? Länger?“
    „Zehn Sek... grr!“, sagte Bob. „Gut. Stell dir eine Armbrust vor und stell dir vor, Menschenopfer sind die Kraft, die man braucht, um die Sehne zu spannen und Energie zu speichern. Bei dieser Armbrust hier ist die Sehne bis zum Anschlag gespannt. Fehlt nur noch der Bolzen.“
    „Bolzen?“
    „Wie das kleine Mädchen, das sich hinter dem Altar versteckt. Ihr Blut trägt die gespeicherte Energie in die Welt und lenkt sie zu ihrem Ziel. In diesem Fall zu ihren Blutsverwandten.“
    Ich runzelte die Stirn. „Muss es unbedingt Maggie sein?“
    „Nö. Ein Bolzen ist so gut wie der andere. Wenn man das richtige Messer hat, um das Blut zu vergießen.“
    Ich nickte. „Wenn wir also einen anderen Bolzen verwendeten?“
    „Würde das gleiche passieren“, sagte Bob. „Der einzige Unterschied läge beim anderen Ende, beim Empfänger.“
    „Es ist eine geladene Waffe“, sagte ich leise. „Warum haben sie mich damit alleingelassen?“
    „Wen willst du umbringen, um die Waffe abzufeuern?“, fragte Bob. „Maggie? Dich selbst? Komm schon, Boss!“
    „Können wir sie entschärfen? Zerstören?“
    „Klar. Würde zwar diesen Tempel halbwegs in die Erdumlaufbahn katapultieren, aber du kriegst das schon hin.“
    Ich biss die Zähne zusammen. „Wenn die Waffe so losgeht, wie sie das planen, ist Thomas dann auch vernichtet?“
    „Das Mädchen ist ein Mensch“, sagte Bob. „Sein menschlicher Teil wäre tot. Sein Körper, sein Geist. Wenn er Glück hat, ist sein Hirn hinterher im Arsch, nehme ich an, und sein Hungerdämon sitzt drin in der Falle. Aber weiter als bis zu ihm verbreitet es sich am Weißen Hof nicht.“
    „Verdammt!“ Ich wollte noch mehr sagen, nahm aber aus dem Augenwinkel Bewegung wahr, woraufhin ich Bob rasch wieder in den Beutel stopfte und ihm leise befahl, die Klappe zu halten. Als ich mich umdrehte, kam gerade Alamaya wieder in den Tempel, gefolgt von einem Dutzend Jaguar-Kriegern, die Vampire, keine Halbvampire waren.
    „Wenn du mir bitte folgen würdest, Magier“, sagte das Mädchen. „Ich werde dich zu der führen, die dir Unrecht getan hat. Mein Herr lässt dich wissen, dass deiner Tochter kein Leid geschehen wird, bis das Duell vorbei ist. Darauf gibt er dir sein Wort.“
    „Danke.“ Ich wandte mich um, um noch ein letztes Mal einen Blick auf mein kleines Mädchen zu werfen. Maggie kauerte weiterhin an die Wand gepresst, die Augen weit offen, ohne etwas Bestimmtes anzusehen, als versuche sie, alles um sich herum gleichzeitig zu beobachten.
    Ich ging zu ihr hinüber, kauerte mich vor sie hin. Sie zuckte zurück. Ich versuchte nicht, sie zu berühren, aus Angst, die Fassung zu verlieren, sollte sie vor meiner Hand zurückschrecken.
    „Maggie“, sagte ich leise.
    Überrascht sah sie auf.
    „Ich werde dich von diesen gemeinen Leuten fortholen“, sagte ich mit sanfter Stimme. Wusste ich denn, ob die Kleine überhaupt Englisch verstand? „Ja? Ich bringe dich von hier fort.“
    Mit zitternden Lippen drehte sie den Kopf weg.
    Da stand ich auf und folgte der Priesterin des Junkies, um mich meiner Feindin zu stellen.
    ***
    Draußen hatten sich die Dinge verändert. Der Rote Hof hatte die Pyramide verlassen und begab sich in einer ruhigen, geordneten Prozession hinüber in einen anderen Teil der Ruinen. Meine Freunde warteten am Fuß der Treppe.
    „So“, sagte ich, als ich bei ihnen war. „Duellzeit.“
    Sanya schüttelte den Kopf. „Hör auf mich. Das hier wird in keinem Duellkreis geregelt. Sachen wie die hier regeln sich mit einem heidnischen Feuerwerk, da läuft nichts zivilisiert.“
    „Die Abkommen sind eindeutig“, sagte ich. „Er wird sich daran halten. Wenn ich siege, bekomme ich das Mädchen, und wir hauen hier ab.“
    Martin schüttelte den Kopf.
    „Was?“, fragte ich ihn.
    „Ich kenne sie“, sagte er gelassen. „Niemand von uns wird diesen Ort lebend verlassen.“
    Seine Worte hatten eine sofortige Wirkung auf alle. Molly, die vorher schon blass gewesen war, trafen sie am härtesten. Ich sah, wie sie nervös schluckte.
    „Vielleicht kennst du die Monster“, konterte Murphy mit gedämpfter Stimme. „Aber ich kenne den Typen, der ihnen Einhalt gebietet, und wenn sie das Mädchen nicht zurückgeben, sorgen wir dafür, dass sie es bereuen.“ Sie nickte mir zu und sagte: „Lasst uns gehen. Wir können zusehen, wie Dresden die Schlampe erledigt.“
    Ach, Murphy. Ich musste

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