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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Gegenkurs zu bringen, denn diese Geschwindigkeit war nicht mehr zu bremsen. Während Don zu dieser bedauerlichen Feststellung kam, betätigten seine Finger bereits automatisch die Steuerdüsen, durch die der Fall stabilisiert wurde, bis er durch den Bildschirm am Bug geradewegs in den Abgrund hineinsehen konnte.
    Er hatte nur noch eine Hoffnung, die auf einer zufälligen Farbengleichheit beruhte. Hinter dem Mond war plötzlich eine enorme Lichtquelle aufgetaucht, die violette und gelbe Strahlen aussandte. Jetzt erkannte Don einen schwachen gelben und violetten Schimmer in der Dunkelheit, die im Innern des Mondes herrschte. Er hatte das Gefühl, durch den Mond hindurchsehen zu können.
    War der Mond zersplittert? In diesem Fall hatte Don noch eine Chance.
     
    Die kleine Gruppe unter Docs und Pauls Führung marschierte weiter und erreichte zehn Minuten später den Stacheldrahtzaun der Vandenberg zwei zum Strand hin abriegelte. Jetzt war auch zu erkennen, daß das rote Blinklicht auf einem zweistöckigen Wachtturm neben dem breiten Tor leuchtete. Das Tor war verschlossen, der Wachtturm unbeleuchtet, aber die kleine Tür an seiner Außenseite stand offen.
    Bei diesem Anblick fühlte Paul sich bereits wesentlich besser. Er rückte seine Krawatte zurecht, nahm die Schultern zurück und ging gemeinsam mit Margo und Doc auf das Tor zu. Die anderen blieben zurück und sahen ihnen nach.
    Aus dem Lautsprecher über dem Tor drang eine blecherne Stimme: »Halt, stehenbleiben! Sie sind im Begriff, ein Sperrgebiet der Luftwaffe zu betreten. Einlaß durch dieses Tor kann auf keinen Fall gewährt werden. Gehen Sie auf dem gleichen Weg wieder zurück. Danke.«
    »Unsinn!« brüllte Doc. Seitdem Harry McHeath ihn abgelöst hatte, war er wieder so energiegeladen wie zuvor. »Halten Sie uns etwa für die Vorhut der kleinen grünen Männer vom Mars?« rief er laut. »Sehen Sie nicht, daß wir Menschen sind?«
    Paul schüttelte warnend den Kopf, ließ Margo und Doc zurück und ging allein weiter. »Mein Name ist Paul Hagbolt«, rief er. »Ich bin als Journalist bei dem Mondprojekt akkreditiert und gleichzeitig Major der Reserve der Luftwaffe. Ich verlange Einlaß für mich und elf mir bekannte Personen, die sich in einer Notlage befinden.«
    Ein Soldat kam aus der offenen Tür und trat in das Licht des Wanderers hinaus. Eine Pistole, ein Messer und zwei Handgranaten hingen an seinem Gürtel; im rechten Arm hielt er eine Maschinenpistole, und auf seinem Rücken war ein Raketentreibsatz festgeschnallt, mit dessen Hilfe er meterhohe Sprünge machen konnte.
    »Akkreditierter Journalist und Major der Reserve, wie?« fragte er Paul mißtrauisch, aber auch respektvoll. »Okay, zeigen Sie mir Ihre Ausweise ... Sir.«
    Während der Soldat die Ausweiskarten studierte, blieb sein Gesicht ausdruckslos, aber Doc beobachtete, daß der Mann immer wieder zu dem Wanderer aufsah.
    »Wissen Sie schon etwas darüber? « erkundigte Doc sich beiläufig.
    Der Soldat sah Doc ins Gesicht und schnauzte: »Ja, wir wissen alles, aber wir lassen uns nicht einschüchtern! Aus mir holen Sie nichts heraus, darauf können Sie sich verlassen!«
    »Aha«, meinte Doc lächelnd.
    Der Soldat streckte Paul die Ausweise entgegen. »Wenn Sie einen Augenblick warten, Sir, rufe ich die Wache an und erkundige mich, was in diesem Fall zu tun ist.« Er ging rückwärts auf die Tür zu.
    »Haben Sie auch alles richtig verstanden?« fragte Paul nochmals und erwähnte die Namen einiger Offiziere. »Und eine der Frauen hat einen Herzanfall«, fügte er noch hinzu. »Am besten schaffen wir sie in den Turm, wo es wärmer ist. Wir brauchen auch etwas Wasser.«
    »Nein, Sie bleiben alle draußen«, widersprach der Soldat und hob dabei die Mündung seiner Maschinenpistole. Dann schien er sich die Sache anders überlegt zu haben, denn er verschwand in dem Turm und kam wenige Sekunden später wieder heraus, um Paul eine Wolldecke und eine Zweiliterflasche voll Wasser zu geben. Dann ging er in den Turm zurück und telefonierte.
    Paul kehrte mit seiner Beute zurück und gab der hageren Frau die Decke. Dann tranken sie alle nacheinander aus der Wasserflasche.
    »Wahrscheinlich müssen wir noch etwas warten«, meinte Paul leise. »Ich glaube, daß alles in Ordnung ist, aber der Posten war ein bißchen nervös. Anscheinend bildet er sich ein, er müsse Vandenberg gegen den neuen Planeten verteidigen.«
    »In seiner Lage hätte ich wahrscheinlich auch nicht anders gehandelt«, stimmte Doc zu. »Wir

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