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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Fensterbrett und biß die Zähne zusammen, als ihr das heiße Holz die Haut an den Beinen versengte. Dann sprang sie hinaus. Saba fing sie auf.
    Die kühle Luft fächelte ihr Gesicht. Sie wandte es von dem brennenden Haus ab. Die Hitze war auch hier noch unerträglich.
    Saba befreite sie von der Handfessel. Irgendwo schrie jemand.
    »Wie ist das passiert?« fragte Kasuk. »Wo ist mein Vater?«
    »Jemand hat eine Brandbombe geworfen«, sagte Saba. »Ich weiß nur nicht, ob es Leute vom Komitee waren oder von der Liga.«
    »Wo ist Tanoujin?«
    »Inder Scheune. Dort lagern siebzig Brennstoffsteine. Geh und hilf ihm.«
    Der junge Mann rannte fort. Paula hob ihre Arme, die von der Fessel aufgerieben und angeschwollen waren. Die Flammen prasselten. Saba kniete sich neben ihr auf den Boden. »War es das Komitee?«
    Sie schüttelte den Kopf. Jetzt schlugen die Flammen aus dem Dach des Hauses, und der Widerschein des Feuers erhellte die Wiese bis zu den Bäumen. Sie stand auf. Leno kam herangelaufen, die Arme angewinkelt wie ein Sprinter.
    »Alle Fahrzeuge sind in Sicherheit«, sagte er. »Und der Brennstoff auch. Jetzt hat das Feuer auch auf den Schuppen übergegriffen.«
    »Wir müssen die Ybix und die Ebelos benachrichtigen. Mein Gleiter steht in der Wüste. Wir drei, du Tanoujin und ich, sollten sofort an Bord zurück.«
    Leno stemmte die Hände in die Hüften. »Ich lasse meine Crew nicht hier zurück.«
    »Wir können sie in eineinhalb Wachen abholen. Leno, wir müssen von diesem Planeten verschwinden. Wenn sie uns drei erwischen, ist alles verloren.«
    Paula wandte sich um und blickte in die Flammen. Ihr Gesicht war stark angesengt, stellte sie jetzt erst fest. Vier oder fünf Männer kamen um die Ecke des brennenden Hauses auf sie zugelaufen, an ihrer Spitze Sril.
    »Mendoza«, rief er erleichtert. »Jemand hat mir gesagt, Sie seien im Haus gewesen, als das Ding hochging.« Er wandte sich an Saba. »Akellar, die Ybix ist im Orbit, und es ist alles in Ordnung.«
    »Sie haben den Koch und die Katze gerettet«, sagte einer der anderen Männer.
    Saba wandte sich ihnen zu. »Kasuk.« Seine Hand schloß sich um Paulas Handgelenk. Sie zuckte zusammen und biß sich auf die Unterlippe. Die aufgerissene Haut brannte bei seiner Berührung.
    Kasuk trat auf sie zu. Er roch nach Rauch.
    »Kümmere dich um sie«, sagte Saba.
    »In Ordnung.«
    Saba ging an den Männern vorbei, und sie verlor ihn aus ihrem Blickfeld. Sie trat ein paar Schritte zurück. Die Hitze des Feuers war selbst hier noch zu stark. Die schwarzen Gesichter der Stythen glänzten im Licht der Flammen.
    »Kommen Sie weiter weg«, sagte Kasukleise. »Es ist zu gefährlich. Junna!« Erwartete, bis der anderejunge Mann auch an ihrer Seite war, dann führten beide sie über die Wiese, weg von den Flammen.

    »Wissen Sie, wie man an Bord der Ybix zurückkommt?« fragte sie.
    Kasuk warf einen Blick zurück. Sie hatten den Waldrand erreicht. Der Lichtschein malte glutrote Zungen auf die Stämme.
    »Ich weiß nur, daß wir möglichst rasch von hier verschwinden sollten.«
    »Wo ist Saba hingegangen?« fragte Junna.
    »Zur Ybix. Tanoujin hat die Ybisca hergeholt.«
    Mit dem Gesicht zerriß sie ein Spinnennetz. Sie stolperte durch ein Gestrüpp und einen dicht bewachsenen Hang hinab. Das Prasseln des Feuers war hier nicht mehr zu hören. Jetzt vernahm sie wieder das Zirpen der Grillen, die leisen Schreie von Vögeln.
    Ihre Augen brannten.
    »Es ist so offen hier«, sagte Junna. »Ich fühle mich nicht sicher in einer so offenen Landschaft.«
    Hinter ihnen dröhnte eine Explosion. Und dann ratterten mehrere Maschinenwaffen.
    »Ein Uberfall.« Kasuk packte sie beim Arm. »Wir müssen uns irgendwo verstecken.«
    Paula hörte laute Triumphschreie der Stythen.
    »Sie kämpfen!« rief Junna und lief zurück, um sich das Gemetzel nicht entgehen zu lassen. Kasuk hatte seinen Bruder mit wenigen Schritten eingeholt und brachte ihn zurück. Er umfaßte Paula mit seinem linken Arm, Junna mit dem rechten. »Sie schaffen es nicht. Sie werden alle sterben. Wir müssen uns verstecken. Wo, Paula?«
    Sie fuhr mit der Hand über ihr angesengtes Gesicht. Kühl und dunkel: eine Höhle. »Halsteads Restaurant«, sagte sie. »Der Bierkeller.«
    »Kasuk«, sagte Junna. »Unsere Leute kämpfen da hinten. Ich gehe zurück.«
    »Hör zu«, sagte Kasuk ruhig. »Papa hat mich beauftragt, auf dich aufzupassen. Er ist jetzt fort. Er ist schon tausend Meilen von hier entfernt. Falls du verletzt wirst, kann

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