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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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auf-wachen, ihr das Denken abnehmen und das Schiff selbst fliegen.
    Eine andere Welle erfaßte Ybicket, hob sie an und warf ihr Heck herum. Paula nahm einen Helm aus der Deckenhalterung, stülpte ihn über Tanoujins Kopf, streckte seine Beine aus und setzte ihn aufrecht in seinen Sitz.
    Die Ybicket lag jetzt völlig still im Magma. Träge, fahlgrüne Wellen schlugen an ihren Rumpf und trieben sie langsam seitwärts. Paula löste Davids Gurte. Wenn er seinen Helm getragen hätte, wäre er jetzt warscheinlich nicht tot. Sie legte die Lehne um und zerrte ihn auf den mittleren Sitz.
    Sie mußte sich wieder setzen. Sie hatte das Gefühl, daß ihr Kopf gleich auseinanderplatzen würde. Sie zwängte sich neben David und drückte ihr Gesicht an seine kalte Wange. Aus der Konsole drang wieder ein leises Summen, und ein anderes Licht blinkte.
    Sie richtete die Rückenlehne des vorderen Sitzes wieder auf und setzte sich hinein.
    Sie bewegte nacheinander die vier Hebel. Das Schiff reagierte nicht. Sie tastete mit den Füßen nach den Pedale. Wenn sie auf die äußerste Sitzkante rutschte, konnte sie sie gerade erreichen.
    Vorsichtig trat sie die Pedalen der Reihe nach nieder. Nichts geschah. Das also bedeutete das Blinken: Der Antrieb der Ybicket war ausgefallen.
    Sie hatte öfter zugesehen, wenn Saba sie gestartet hatte. Sie drückte auf den grünen Knopf im rechten Sektor des Armaturenbretts und trat auf die Pedalen. Das Schiff vibrierte. Sie schob alle vier Hebel nach oben und versuchte es noch einmal, und jetzt erlosch das Licht und das Summen verstummte. Das Schiff bewegte sich langsam vorwärts, und als sie auf die Pedalen trat, erhöhte sich die Geschwindigkeit.
    Hinter sich hörte sie eine Stimme aus dem Radiolautsprecher:
    »Pan-Patrouille. Dies ist H. C. Alle Schiffe in den Sektoren C-42, C-44, D-42, D-44 sofort melden.«
    Paula fragte sich, in welchem Sektor sie war. Sie zog einen der beiden äußeren Hebel herunter und brachte das Schiff auf Gegenkurs. Sie wollte nicht nach Yekka zurück. Sie probierte die anderen Hebel. Wenn das Schiff unter einen bestimmten Neigungswinkel sank, blinkte das gelbe Licht auf. Sie rieb sich die Augen und versuchte, ihre Müdigkeit abzuschütteln. Irgend etwas stimmte nicht mit ihr. Vorsichtig brachte sie das Schiff in einen Neigungswinkel, in dem das gelbe Licht nur ab und zu ein wenig flackerte. Vielleicht konnte sie sich unter der Patrouille hindurch-schmuggeln.
    »Pan-Patrol. Hier spricht H. C. Schiffs-identifizierung: SIF-26, Ybicket, dreisitziger Gleiter aus Matuko, Antrieb IQ, zwei Kanonen in Bug und Heck, beschädigt. Wenn gesichtet, berichten, stellen, in Schlepp nehmen oder zerstören.«
    Sie preßte eine Hand vor ihre schmerzenden Augen. Ihr Gesicht war eiskalt.
    »H. C, hier ist 214. Haben Sie eine letzte Standortmeldung über den Gleiter?«
    Lautes Prasseln von Statik überlagerte die Stimme. Paula blickte auf die Kon trollanzeigen und erkannte, daß die oberste der Geschwindigkeitsmesser war.
    »214, hier ist H. C. Letzte Sichtmeldung Yekka plus 160, C-43, Kurs 8-8-5, Achse minus 38° Yekka, Geschwindigkeit 1500. Wir haben einen Volltreffer mit einer Kompressionsbombe erzielt. Die Crew muß tot oder bewußtlos sein.«
    Die Ybicket hob steil die Nase. Paula klammerte sich mit beiden Händen in den Sitzgurten fest, fühlte, wie das Schiff sich überschlug und griff nach den Hebeln. Auf dem Holografen sah sie eine gelbe Klippe, die das Schiff auf das Heck zwang. Sie drückte die beiden mittleren Hebel nach oben. Keine Reaktion.
    Das Dröhnen in ihrem Kopf wurde unerträglich. Sie trat die Pedale durch und schob beide Hebel nach unten. Das Schiff drehte sich um die Querachse. Sie fiel aus dem Sitz und zog sich wieder hinein. Die Ybicket glitt unter dem Riff hindurch. Da sie die Füße von den Pedalen gelöst hatte, verlor das Schiff allmählich Fahrt, und das grüne Licht begann zu blinken. Paula fummelte so lange an allen vier Hebeln herum, bis das Schiff wieder in der richtigen Lage war.
    Sie zog die Gurte über ihre Schultern und schnallte sich an. Der Uberschlag vor dem Riff hatte die Ybicket auf Gegenkurs gebracht. Sie glitt zurück in Richtung Yekka. Paula drückte einen Hebel und ein Pedal herunter, und der Gleiter beschrieb eine weite Kurve. Sie mußte den Holografen im Auge behalten. Wenn sie voll auf ein Riff auflief, konnte das Schiff zertrümmert werden. Die Gurte glitten ihr immer wieder von den Schultern. Das gelbe Licht blinkte, an und aus. Sie fragte sich, in

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