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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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III. abstammten. Jede dieser beiden Seitenlinien führte eine Rose im Wappenschild: York eine weiße und Lancaster eine rote Rose.
    Zunächst regierten zwei Lancaster, Heinrich IV. und sein Sohn Heinrich V., von 1413 bis 1422 und führten den Hundertjährigen Krieg gegen Frankreichfort. Aber unter Heinrich VI. wendete sich das Blatt auf dem französischen Kriegsschauplatz, und die Engländer gerieten in die Defensive. Für den geistesschwachen Heinrich VI. führten Regenten die Herrschaft, und angesichts der sich verschlechternden Situation erhob nun Richard von York seine Thronansprüche. In der Folge entwickelte sich ein Intrigantenstadel mit Mord und Totschlag und Einkerkerungen im Tower, an dem sich auch Königinnen und Königinmütter beteiligten. Seit 1455 wurde der Familienstreit auch militärisch ausgetragen. Praktisch der gesamte Hochadel hielt entweder zur einen (Hofpartei) oder zur anderen Seite (Adelspartei). Wegen der vielen Schlachten mit ihren vielen Gefallenen in diesem Adelsbürgerkrieg war am Ende die englische Hocharistokratie völlig ausgeblutet.
    Lachender Dritter war ein Verwandter der »roten Rose« der Lancasters, Heinrich Tudor, der den letzten Vertreter der »weißen Rose« der Yorks, Richard III. besiegte, aber eine Erbin Yorks heiratete. Er bestieg als Heinrich VII. den Thron und konnte mangels ernst zu nehmender Gegner aus dem Adel fast schon absolutistisch regieren.

DIE TÜRKEN IN EUROPA
    ab 1330
    OSMANISCHES REICH     Nach dem Mongoleneinfall war die relativ einheitliche Herrschaft der Seldschuken in viele Kleinfürstentümer oder »Horden« zerbrochen, um das turkmongolische Wort zu verwenden. Osman (1258–1326) war einer dieser Hordenführer im Westen Kleinasiens, ungefähr dort, wo einstmals Troja und Pergamon waren. Zu Beginn seiner Karriere als Herrscher begann Osman, sein Territorium auszudehnen. Bei seinen Gebietserweiterungen achtete er stets darauf, die Christen zu beschützen. Kleinasien war seit der Antike griechisch besiedelt – und dies blieb so bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Griechen waren natürlich orthodoxe Christen. Diese Toleranz wird als einer der Gründe für die schnelle Erweiterung des Osmanenreiches gesehen. Neu eroberte Gebiete übergab Osman in Statthalterschaft an Verwandte und enge Vertraute, begründete damit eine Art Feudalsystem und machte sein halbnomadisches Volk auf diese Weise sesshaft.
    Das Fürstentum, das Osmans Sohn Orhan erbte, war etwa so groß wie Bayern. Orhan nahm den Sultan-Titel an und begründete die Janitscharen. Er setzte als erster Türken-Herrscher mit der Eroberung der Festung Gallipoli an den Dardanellen 1354 seinen Fuß auf europäischen Boden. Bei seinem Tod (ca. 1362) war das Osmanische Reich schon so groß wie das heutige Ungarn.
    Was danach geschah : 150 Jahre später erobern die Osmanen Konstantinopel und beherrschen jahrhundertelang den Balkan sowie den gesamten Nahen Osten, zeitweise auch Ägypten und Nordafrika. Die moderne Türkei geht nach dem Ersten Weltkrieg aus den Resten dieses Osmanischen Reiches hervor.
    1330
    JANITSCHAREN     Orhan war auch der Gründer der als grausam gefürchteten Janitscharen, einer Elitetruppe der Osmanen und Leibwache des Sultans. »Janitscharen« geht auf das türkische Wort Yeniçeri (»neue Truppe«) zurück. Sie wurden schon als Knaben zwangsrekrutiert, lebten zölibatär und streng erzogen möglichst abgeschottet in eigenen Kasernen. Formell gesehen waren sie Sklaven. Die Janitscharen durften keine Vollbärte tragen, sondern nur Schnurrbärte. Wegen ihrer anerzogenen Loyalität konnten sie in hohe Ämter der osmanischen Reichsverwaltung aufsteigen. Einer der bekanntesten Janitscharen war der Architekt Sinan (ca. 1490–1588), der Erbauer zahlloserhochbedeutender Gebäude des Osmanischen Reiches. Sinans Moscheen prägen heute noch das Stadtbild von Istanbul.
    Selbstbewusst geworden, erlangten die Janitscharen ab dem 16. Jahrhundert zunehmend Einfluss im Staatsapparat, widersetzten sich Reformbestrebungen, revoltierten gegen einzelne Sultane und ermordeten sogar einige. 1826 wurde die Janitscharen-Truppe aufgelöst.
    1398
    DIE SCHLACHT AUF DEM AMSELFELD     Nach ihrer Landung in Europa drängen die Osmanen Byzanz praktisch nur noch auf das Gebiet der Hauptstadt zusammen und wenden sich erobernd gegen die christlichen Völker auf dem Balkan. Den erbittertsten Widerstand leisten die Serben, aber auch sie werden am 15. Juni 1398 in der Schlacht auf dem Amselfeld nahe

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