Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
Vom Netzwerk:
Präambel der amerikanischen Verfassung als Staatsziel aufgenommen: die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Aristoteles ging selbstverständlich davon aus, dass das Gute in jedem Menschen angelegt ist und dass er sich bei der Selbstverwirklichung davon leiten lässt. Der Gedanke, der Mensch sei grundsätzlich schlecht und verworfen (Erbsünde) und müsse von außen erlöst werden, wäre ihm fremd gewesen.
    Seit dem Eintritt von Aristoteles in die Akademie festigte Philipp II. von Makedonien seine königliche Position gegenüber dem Adel und dehnte seine Herrschaft in Nordgriechenland aus. In der Schlacht von Chaironeia am 2. August 338 v. Chr. besiegte er die griechischen Städte im Süden. An dieser Schlacht nahm bereits der junge Aristoteles-Schüler Alexander als Reiterführer teil. Zwei Jahre danach wurde sein Vater Philipp ermordet.

ANTIKES ROM
    Etruskische Könige, zuletzt aus der Dynastie der Tarquinier, hatten Rom mehrere Generationen lang regiert und der Stadt ihren Stempel aufgedrückt. Forum, Senatsgebäude (Curia Hostilia), Circus Maximus (damals noch mit Holztribünen), Jupitertempel, Janustempel (Tür offen: Krieg, Tür zu: Frieden) Cloaca Maxima, Tiberbrücke nach Trastevere (auch aus Holz), keusche Vestalinnen zum Hüten der ewigen Flamme, Augurenwesen (Orakelpriester), Gladiatorenkämpfe – all das stammt noch aus der Zeit der etruskischen Herrscher. Der letzte Tarquinier Lucius mit dem Beinamen Superbus (»übermütig«, wegen seiner Willkürherrschaft) wurde vertrieben. Anlass soll der Legende nach die Vergewaltigung der tugendhaften Lukrezia durch Tarquinius’ Sohn gewesen sein, die sich lieber selbst tötete, als mit der Schande zu leben.
    REPUBLIK     Wann genau die Römer die Tarquinier vertrieben, ist nicht historisch gesichert. Römischen Geschichtsschreibern folgend wird dafür die Zeit um 500 v. Chr. angenommen. Es könnte aber auch rund 100 Jahre später gewesen sein.
    Fortan jedenfalls kümmerten sich die Römer selbst um ihre »öffentlichen Angelegenheiten«, die res publica . Dieser Begriff steht gerade in der Moderne ganz oben auf der politischen Tages- und Grundordnung moderner Staaten. Die offizielle Staatsbezeichnung Roms lautete: SPQR – Senatus populusque Romanorum (»Senat und Volk der Römer«).
    ca. 500–300 v. Chr.
    PATRIZIER/PLEBEJER     Ähnlich wie in Sparta gab es im alten Rom im Wesentlichen zwei Klassen von Bürgern: den landbesitzenden, aus alten latinischen Einwandererfamilien gebildeten Adel, sowie die Unterschicht von Kleinbauern und Ureinwohnern. Das war die große Masse des Volkes und so nannte man sie auch: plebs (»die Menge«). Anders als die praktisch wie Sklaven gehaltenen spartanischen Heloten waren die Plebejer jedoch nicht vollkommen rechtlos. Sie durften Steuern zahlen, Soldaten stellen und in der Volksversammlung abstimmen – etwa bei der Wahl der Konsuln, der letztgültigen Abstimmung über Gesetze und bei der Entscheidung über Krieg und Frieden.
    Aber die Plebejer waren nicht zu Staatsämtern zugelassen – genauso wenig wie die attischen Bauern, der demos vor der Kleisthenes-Reform. Rom hattenie eine derartige »demokratische« Reform. Hier regierte man nach alter Väter Sitte ( mores maiorum ) und war stolz darauf. Um die res publica kümmerten sich die Patrizier, die patres (lateinisch pater, »Vater und Haushaltsvorstand«). Bis zum Auftreten der Tribunen machten diese die Staatsangelegenheiten im alten Rom unter sich aus. Die frühe römische Geschichte von 500 bis 300 v. Chr. ist hauptsächlich eine Geschichte von Klassenkämpfen – der immer wieder auflodernden Aufstände der Plebejer gegen die Herrschaft der Patrizier.
    SENAT     bedeutet »Ältestenrat« und stammt von dem lateinischen Wort senex für »Greis«. Auch »senil« gehört zu diesem unmittelbaren Wortumfeld, doch natürlich brauchte man nicht senil im heutigen Sinne zu sein, um Senator zu werden. Auch junge Oberhäupter von Patrizierfamilien gehörten diesem obersten Gremium an. Der Senat war eine Adelsversammlung mit anfänglich etwa 100, dann 300, in der Kaiserzeit sogar 600 Mitgliedern. Rom war eine Adelsrepublik, in der der Senat die Grundzüge der Politik bestimmte und die Gesetze erließ. Nur Senatoren durften die Toga mit dem breiten Purpurstreifen tragen. Bewerber um Staatsämter trugen eine weiße toga candida , daher das Wort »Kandidat«.
    Auch in der Gegenwart werden bedeutende Verfassungsinstitutionen als Senat bezeichnet: Das Oberhaus in den

Weitere Kostenlose Bücher