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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Parlamenten der USA, Italiens, Frankreichs, in Deutschland der Senat von Berlin, Hamburg, Bremen.
    KONSUL     bedeutet »der, der Rat gibt«. Die Konsuln lenkten die Geschicke der Stadt und des wachsenden Reiches in der Tagespolitik. Sie waren neben einigen anderen sehr angesehenen Ämtern (Ädilen, Quästoren, Prätoren, Auguren, Pontifex Maximus) die obersten Exekutivbeamten, also die gewählten Könige. Die republikanischen Römer waren, wie die klassischen Athener, sehr skeptisch, einem Einzelnen zu viel Macht zu überlassen. Deswegen gab es immer zwei Konsuln zur gegenseitigen Kontrolle. Auch die Amtsdauer war, wie in Athen, zeitlich streng begrenzt. In der ungeschriebenen römischen Verfassung gab es eine gewisse Machtbalance zwischen Konsuln und Senat. Senator war man auf Lebenszeit, zum Konsul wurde man für ein Jahr gewählt. Eine unmittelbare Wiederwahl war nicht erlaubt.
    ab 494 v. Chr.
    TRIBUN UND TRIBUT     Die Interessen der Plebejer vertraten seit 494 v. Chr. die (Volks-)Tribunen im Senat. Von alters her war die römische Bürgerschaft in tribus (»Stamm, Bezirk«) eingeteilt. Sie bildeten die Grundlage für die Besteuerung, den »Tribut« – eine Vermögenssteuer, die nur im Kriegsfall erhoben wurde. Laufende jährliche Abgaben kannte man nicht. Wie inAthen und auch sonst in der Antike waren das Konsulat und alle öffentlichen Ämter Ehrenämter ohne Bezahlung. Deswegen konnten es sich nur »die Reichen« leisten, in den Staatsdienst zu gehen. Auch öffentliche Ausgaben (für Tempel oder Wasserleitung) wurden aus dem Privatvermögen Wohlhabender bezahlt. Heute würde man sagen, es waren Stiftungen. Wer nach einem politischen Amt strebte, hielt die plebejischen Massen in der Hauptstadt mit »Brot und Spielen« bei Laune.
    ab ca. 490 v. Chr.
    FORUM ROMANUM     Was einer griechischen Polis und insbesondere Athen ihre Agora war, Markt- und Versammlungsplatz der Bürger, war in Rom das Forum, der Mittelpunkt des städtischen Lebens. In Rom war das Forum darüber hinaus kultisches Zentrum und im späteren römischen Weltreich so etwas wie der Nabel der Welt. Die sumpfige Talsenke zwischen Kapitolshügel und Palatin diente in der Frühzeit den Siedlern auf den umliegenden Hügeln als Friedhof. In seiner ursprünglichen Bedeutung bezeichnet forum auch nichts anderes als eine mit Holzplanken oder Zäunen abgeteilte Begräbnisstätte.
    Zunächst entwässerten die Römer oder eher die etruskischen Stadtoberhäupter den Sumpf durch die Anlage der Cloaca Maxima. Um 650 wurde das Forum erstmals gepflastert, um 490 entstanden die ersten Tempel für eine Vielzahl altlatinischer Götter wie den Ackergott Saturn, die Ernte- und Fruchtbarkeitsgöttin Ops Consiva oder die Herdgöttin Vesta. Die schlichte runde Form des Vesta-Tempels erinnert an die einfachen Behausungen, als die latinischen Stämme noch in Hütten auf den Hügeln lebten. Die ursprüngliche Religion der Römer war sehr »agrarisch« geprägt und viel eigenständiger, als die spätere Übernahme des griechischen Götterhimmels suggeriert.
    Was danach geschah : Erst in den Jahrzehnten vor 300 v. Chr., während der Alexanderzeit in Griechenland, wandte sich die römische Politik auch nach außen. Die Römer unterwarfen die umliegenden Stämme in Mittelitalien. Um 280 v. Chr. griffen sie erstmals in das Geschehen im griechisch besiedelten Unteritalien ein. Das ist verbunden mit dem Namen Pyrrhus.
    Erst als Rom zur Vormacht in Italien aufgestiegen war, wurden der Hühner-, Fisch- und Gemüsehandel und ähnlich profane Geschäfte vom Forum verbannt und weitere repräsentative Bauten hochgezogen. Natürlich war das Forum das Zentrum von Politik und Rechtsprechung. Hier hielt Cicero seine großen Reden. Hier endeten die Triumphzüge. Die Triumphbögen stammen aus der Kaiserzeit. Im Frühmittelalter verfiel das Forum Romanum allmählich. Die Marmorplatten wurden zum Kalkbrennen verwendet. Das mittelalterliche Rom entstand als eng bebaute Stadt im Tiberbogen. EinigeForumsbauten wurden zu Kirchen umfunktioniert. Die Natur überwucherte die Ruinenlandschaft, und auf Barockgemälden sieht man das Forum als idyllisch-romantische Ziegen- und Kuhweide.
    KELTEN – LATÈNE-KULTUR     Während Rom sich noch in altrepublikanischen Verfassungsbräuchen übte und sich Griechenland in Rivalitäten zwischen den Stadtstaaten selbst ruinierte, breitete sich an den Oberläufen von Donau und Rhein die keltische Latène-Kultur aus.
    War die Hallstatt-Kultur

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