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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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noch gemischt bronzezeitlich-eisenzeitlich, so sind in der Latène alle Werkzeuge und Waffen aus Eisen. Dies war der Höhepunkt der eisenzeitlichen Kelten-Kultur in ganz Europa.
    In La Tène, am Neuenburger See in der Westschweiz gelegen, entdeckten Archäologen 1857 einen der bis heute reichsten keltischen Fundorte. Man zog dort innerhalb einer Stunde 40 Eisenwaffen aus dem schlammigen Ufergelände. Dann tauchten im Zuge einer »Gewässerkorrektur« Siedlungsreste auf.Der Ort lag im eigentlichen Zentrum der Latène-Kultur im Donau-Oberrhein-Gebiet. Gemeint ist mit dem Begriff aber die gesamte Epoche der späten Kelten-Kultur, die von Spanien und Britannien über ganz Frankreich, Süddeutschland, Böhmen und die Alpenländer die Donau entlang bis ans Schwarze Meer reichte. Die Kelten pflegten einen noch viel intensiveren Kulturaustausch mit der Mittelmeerwelt und siedelten auch südlich der Alpen in Oberitalien.
    Es war diese europaweite, höchst lebendige, in viele Stämme zersplitterte, aber vermutlich religiös einigermaßen einheitliche keltische Kultur, die Cäsar in Gallien antraf – und vernichtete.
    387 v. Chr.
    VAE VICTIS     Die Römer bekamen die Kampfeskraft der Kelten schon früh zu spüren. Sie wurden von ihnen 387 v. Chr. in der Schlacht an der Allia, nur zehn Kilometer nördlich von Rom, besiegt. Anschließend nahmen die Kelten unter ihrem Heerführer Brennus die Stadt ein, belagerten sieben Monate lang das Kapitol, wo sich die Römer verschanzt hatten, und zogen erst nach der Zahlung eines enormen Lösegeldes wieder ab. Als sich die Römer beim Abwiegen des Lösegeldes beklagten, die Kelten hätten nun genug bekommen, soll Brennus mit dem Ruf Vae victis! (»Wehe den Besiegten!«) zusätzlich sein Schwert in die Waagschale geworfen haben, um noch mehr Beute zu erhalten. Danach musste Rom praktisch neu aufgebaut werden, dieses Mal mit einer Mauer um die sieben Hügel.
    Was danach geschah : Durch die Römer und Germanen kam es um die Zeitenwende zum völligen Zusammenbruch der keltischen Kultur. Auch wenn dieSchauplätze der Auseinandersetzungen in Gallien lagen, verschwanden die Kelten offenbar auch in Süddeutschland, Böhmen und Mähren still und lautlos aus der Weltgeschichte. Wir kennen außer Vercingetorix keinen Namen, keine Herrschergestalt, keine authentischen Ereignisse, es gibt keine Aufzeichnungen, keine literarischen Hinterlassenschaften, keine architektonischen Zeugnisse. Allerdings gilt dies auch für die nördlich an die Keltenkulturen angrenzenden Germanenkulturen jener vorchristlichen Jahrhunderte.

HELLENISMUS
    Alexander gelangte so jung auf den makedonischen Thron, weil sein Vater Philipp mit Mitte fünfzig Opfer eines Attentats wurde. Vielleicht war daran Alexanders Mutter Olympias beteiligt, um ihrem Sohn die Thronfolge zu sichern. Denn Philipp hatte sich anderen Frauen zugewandt.
    Alexander verwirklichte umgehend den schon vom Vater geplanten Rachefeldzug gegen die Perser. Rache für deren Invasion in Griechenland. Alexander wusste immer, was er wollte, handelte schnell und kurzentschlossen. Sein Bild mit dem wilden Haarwirbel auf der Stirn, wie es auf Münzen und Büsten überliefert ist, betont sein jugendliches Ungestüm. Auf derart offiziellen Bildmedien wurde nichts dem Zufall überlassen, sie waren Teil einer wohldurchdachten Propaganda.
    356–323 v. Chr.
    ALEXANDER DER GROßE     Mit 30000 Makedonen überquerte Alexander 334 v. Chr. die Dardanellen und schleuderte seinen Speer an den kleinasiatischen Strand zum Zeichen der Besitzergreifung Asiens. Die griechischen Städte in Ionien und die phönizischen Städte in der Levante begrüßten ihn als Befreier vom persischen Joch. Zwei Schlachten gegen das riesige persische Reichsheer unter Führung des Kaisers Dareios II. gewann Alexander als taktisch überlegener Feldherr. Die Schlacht bei Issos 333 v. Chr. öffnete den Weg in die Levante, Gaugamela 334 besiegelte den Untergang der über zweihundertjährigen persischen Achämeniden-Dynastie.
    Der Rest, die Besetzung der persischen Königsstädte bis ins Hochland von Iran, war ein Spaziergang. Als Erstes erfolgte in Weihrauchwolken der Einzug in Babylon durch das Ischtar-Tor. Der Palast in Persepolis wurde zu der Ruine niedergebrannt, die sie heute noch ist. Der immense Thronschatz, Tausende von Tonnen Gold und Silber, wurde eingeschmolzen und zu Münzen – natürlich mit Alexanders Profil – geprägt. Eine gewaltige Konjunkturspritze, der Beginn einer

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