War alles nur ein Spiel, Danielle
mich wartest.“ Als sie ihm zunickte, keimte in ihm ein Gefühl von Zärtlichkeit auf, wie er es noch niemals erlebt hatte.
Bei der Rückkehr in ihre Wohnung kamen Danielle die Tränen, so verzweifelt war sie, dass sie aus der luftigen Penthouse-Wohnung mit dem herrlichen Seeblick ausziehen musste. Dabei ging es ihr nicht einmal um den Luxus der großzügig geschnittenen Räume. Für sie bedeutete diese Wohnung auch, dass sie hier nach ihren unglücklichen Ehejahren einen Neuanfang gewagt hatte. Sie fühlte sich hier sicher und geborgen. Aber bald würde es damit vorbei sein.
Flynn legte seinen Arm behutsam um sie, und diesmal war Danielle froh darüber, dass sie sich an jemanden anlehnen konnte. Es wird das letzte Mal sein, nahm sie sich vor. Aber sie musste zugeben, dass ihr Flynns Trost erstaunlich guttat. Sie hörte auf zu weinen.
„Entschuldige bitte.“ Sie wischte sich die feuchten Wangen und verwünschte heimlich die Hormone, die sie in letzter Zeit so schnell zum Weinen brachten.
„Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen“, hörte sie Flynn mit seiner tiefen angenehmen Stimme sagen.
Als sie zu Flynn aufschaute, wurde ihr klar, dass sie sich nicht nur in ihrer Wohnung sicher und geborgen fühlen konnte, sondern vor allem auch in seinen Armen. Er hatte etwas Beschützendes.
„Oh, Flynn, ich dachte, ich könnte hier wenigstens ein paar Jahre wohnen bleiben. Mir graut davor, mir eine neue Bleibe zu suchen.“
„Mach dir keine Sorgen.“
„Das ist leicht gesagt. Ich habe den Mietvertrag jedenfalls im guten Glauben unterschrieben. Aber ich werde niemals mehr irgendetwas unterschreiben, bevor ich es nicht ganz sorgfältig durchgelesen habe. Robert hat mich damals auch ausgetrickst, als er den Vertrag …“ Sie brach mitten im Satz ab.
„Sprichst du etwa von dem Darlehen?“
Oje, jetzt habe ich mich verraten, schoss es Danielle durch den Kopf. Wenn Flynn nur Monica nichts davon sagt. Aber sie entschloss sich, ihm zu trauen.
„Ja, darum geht es. Ich hatte wirklich keine Ahnung davon, Flynn. Robert muss meine Unterschrift gefälscht oder mir den Vertrag untergeschoben haben, sodass ich glaubte, etwas völlig anderes zu unterschreiben.“
„Das ist doch nicht mehr wichtig. Ich habe längst eingesehen, dass du nichts davon wusstest. Aber warum hast du nicht gleich versucht, mich davon zu überzeugen? Das interessiert mich wirklich.“
Danielle schenkte ihm reinen Wein ein. „Ich … ich hatte Angst, du könntest die Sache Monica erzählen und das Geld von ihr zurückfordern“, gestand sie ihm. „Das wollte ich nicht riskieren. Für Monica wäre es eine gute Gelegenheit gewesen, mir später das Baby wegzunehmen.“ Sie legte die Hand schützend auf ihren Bauch. „Es wäre immer noch möglich. Monica könnte mich wegen meiner Schulden so schlecht machen, dass ein Familienrichter mir das Sorgerecht für mein Kind entzieht und es ihr zuspricht.“
„Nur über meine Leiche!“, rief Flynn.
Danielle lächelte erleichtert. „Danke.“
„Es wäre unverantwortlich, dieser Frau ein Kind anzuvertrauen, schon gar nicht dein Kind.“
Sie nickte. „Das finde ich auch. Aber das löst leider nicht mein Problem mit der Wohnung.“
„Warte doch erst einmal ab“, riet ihr Flynn.
„Nein, ich muss der Realität ins Auge sehen“, widersprach sie. „Wer weiß, wie viel Zeit mir noch bleibt. Ich könnte mir nicht leisten, in ein Hotel zu ziehen.“
„Wir finden schon eine Lösung. Vertrau mir.“
Wir? Er hat also schon wieder vor, helfend einzugreifen.
Deswegen rät er mir, einfach abzuwarten, ging es Danielle durch den Kopf.
Sie straffte die Schultern und sah ihm offen ins Gesicht. „Flynn, ich möchte klarstellen, dass du dich bitte nicht einmischen sollst. Ich komme allein zurecht.“
„Das weiß ich ja“, versicherte er. „Aber überleg doch mal. Wenn du mich heiraten würdest, brauchtest du dir keine Sorgen um eine neue Wohnung zu machen.“
Sie seufzte. „Ich möchte aber eine eigene Wohnung. Ben Richmond meint …“
„Vergiss diesen Mr. Richmond. Der wird dich in ein stickiges Apartment in einem schmuddeligen Vorort von Darwin stecken.“
„Dir hat es doch auch nicht geschadet, dass du dort gewohnt hast.“
Für einen Moment blitzte Ärger in Flynns Augen auf. „Nicht jeder aus meiner Straße ist Millionär geworden, Danielle.“
„Du willst also betonen, dass du und deine Freunde etwas Besonderes sind“, erwiderte sie bissig.
Er ging jedoch nicht darauf ein.
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