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War da noch was - Roman

War da noch was - Roman

Titel: War da noch was - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Alliott
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seine faltigen Wangen küsste. »Aber ich habe kurz bei Maggie auf einen Tee vorbeigeschaut. Ich hatte sie schon eine Weile nicht mehr gesehen. Das ist ja wirklich toll, Christian.« Ich bemühte mich, ihm gegenüber ganz locker und fröhlich zu klingen, und es tat gut. »Du bist einfach genial mit meinen Pflanzen, so armselig wie sie sind. Wie geht es dir?«
    »Ach, du weißt schon. Ich schlage mich so durch. Eines Tages werden sie finden eine gute Medizin gegen Arthritis, aber bis dahin«, er zuckte die Schultern, »genau wie deine Pflanzen, armselig. Und du mit deinem flotten neuen Lieb’aber? Blühst du auf?«
    »Ja, ich blühe auf.« Ich ging geschäftig den Weg hinauf. »Kommst du mit rein?«

    Christian und ich hatten lange und ausgiebig geredet, als ich in der vergangenen Woche bei ihm vorbeigeschaut hatte. Über Seffy, über das, was ich getan hatte, und darüber, dass er, Christian, es immer schon vermutet hatte. Deswegen war es eigentlich seltsam, dass ich ihm jetzt nicht richtig in die Augen sehen konnte, dachte ich, während ich nach meinen Schlüsseln suchte. Ich hatte mich inzwischen fast allen offenbart: Alle hatten einen ordentlichen Einblick in meine Seele erhalten, aber bei Christian war es mir fast am schwersten gefallen. Vielleicht, weil er mir damals so sehr geholfen hatte, als Seffy noch ein Baby gewesen war. Ich hatte das Gefühl, sein Vertrauen missbraucht zu haben.
    »Na ja, vielleicht für einen kurzen Augenblick, aber nur, um dir zu zeigen, in was für einem schlimmen Zustand deine Rosen sind.«
    »Rosen«, grinste ich ihn an. »Wusste gar nicht, dass ich welche habe!«
    Christian verzweifelte an meinem Garten und wies mich immer wieder darauf hin, dass es nicht viel nutzte, wenn er die Pflanzen goss, solange ich sie nicht beschnitt, Verblühtes ausputzte oder Unkraut jätete. Wir gingen durch das muffige, verschlossene Haus, mit seinem abgestandenen Geruch, und auf der anderen Seite durch die Terrassentüren wieder hinaus auf das jämmerliche kleine Rasenstück mit den schütteren Blumenbeeten.
    »Trostlos!«, stöhnte er und ließ dramatisch die Schultern fallen, während er die Hände gen Himmel erhob. »Verwahrlost! Ohne Form!«
    »Ich weiß«, lachte ich. »Aber, weißt du was, Christian? « Ich zögerte. »Bald wird es das Problem von jemand anderem sein. Hal und ich wollen nach Notting Hill ziehen. «

    »Aha?« Er wandte sich um. »’at er gemacht eine Antrag? «
    Ich lächelte. Christian war so süß altmodisch und hielt nicht viel von wilder Ehe.
    »Nicht direkt. Er hat gefragt, ob ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen möchte.«
    »Ist das Gleiche. Und was ’ast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, dass ich … dass ich mich geehrt fühle. Und sehr geschmeichelt. Aber ich habe ihn gebeten … ob ich noch ein bisschen Zeit haben kann.« Ich dachte daran, wie wir da auf der Brücke gestanden hatten, wie Hal meine Hand in seinen beiden Händen gehalten hatte und der Fluss unter uns dahingerauscht war. »Ich habe gesagt, ich hätte das Gefühl, etwas Abstand zu brauchen nach der Geschichte mit Seffy.«
    »Und er?«
    »Er war sehr verständnisvoll und meinte, das könnte er sehr gut nachvollziehen. Er wollte nichts überstürzen und wäre glücklich, wenn wir beide einfach nur zusammen wären. Und das sind wir.«
    »Und wenn er dich wieder fragt?«
    »Vielleicht tut er das gar nicht.«
    »Das wird er.«
    Ich leckte mir die Lippen. »Dann werde ich ja sagen.«
    Ich war überrascht, diese Worte aus meinem Mund zu hören. Aber ich wusste, dass Christian recht hatte. Ich wusste, dass Hal eine lebenslange Bindung wollte.
    »Weil du glaubst, dass du es ihm schuldig bist? Und allen anderen auch? Seffy und deiner Familie? Vielleicht sogar dir selbst? Dass du nicht mehr Problem bist? Dass du alles wiedergutmachst, was du getan ’ast?«
    Ich starrte ihn verblüfft an. »Nein, Christian. Natürlich nicht.«

    Er zuckte mit den Schultern. Seine Mundwinkel sackten theatralisch nach unten.
    »Und natürlich schuldest du diesem Mann, Hal, noch viel mehr, hm? Schuldest ihm so viel. Er ’at sich um Seffy gekümmert das ganze letzte Jahr und ihn gelenkt durch traumatische Zeit. War für ihn da. Und Seffy mag ihn sehr, ja?«
    »Ja«, flüsterte ich.
    »Er wird auch sein gute Vaterfigur. Guter Einfluss, gutes Vorbild. Erfolgreicher Rechtsanwalt, ja?«
    »Ja.« Ich antwortete ihm wie in Trance, während seine wässrigen alten Augen mich nicht losließen.
    »Und diese Schwester, Cassie,

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