War ich gut Schatz
wir einfach so in den Kofferraum von Katharinas Auto. Meine Güte, kommt da ein Zeug zusammen! Katharina wirkt sehr gefasst, wofür ich sie sehr bewundere. Wie sagte sie noch gleich? »Ich hatte immer Angst vor dem Krieg, aber jetzt stecke ich mittendrin und stelle fest, dass ich eine verdammt gute Kriegerin bin.« Der Spruch gefällt mir! Ich hoffe nur, dass sie nicht zu sehr verletzt wird. Aber sie hat ja uns, wir passen schon auf sie auf!
Gerade als ich Katharinas Schuhschrank leerräume, höre ich einen der starken Männer rufen:
»Schatz, fragst du mal deine Freundin, ob die Lampen auch mit sollen?«
Das ist ja süÃ! Sam hat nur von einigen Kollegen aus der Wache und ein paar Kumpels erzählt, dass sie ihren Chris im Schlepptau hat, hat sie verschwiegen. Ich kann es nicht lassen und feixe:
»Ja, Schatz, und frag gleich mal, ob sie noch ein paar
Kartons für mich hat. Ich weià nämlich nicht, wohin mit den ganzen Schuhen.«
Sam wirft mir auf der Stelle einen bösen Blick zu, aber der rettet sie auch nicht, denn in diesem Moment steht Chris auch schon hinter ihr. Wow, der ist es? Was für ein Schnuckelchen! Kein Wunder, dass Sam sich in ihn verknallt hat!
»Und?«, fragt er.
»Was, und?«
»Bekomme ich keinen Kuss?«
»Na, mach schon«, mische ich mich ein, und zu Chris gewandt sage ich: »Ich bin übrigens Anna, Sams Freundin.«
» Die Anna?«
Natürlich weià ich genau, worauf er anspielt. Ich bin die Anna mit den Handschellen, die, die von ihrer Freundin gerettet werden wollte. Damals, als noch alles gut war. Und das »Damals« ist noch nicht so lange her. Sam hätte ihm gar nicht so vorwurfsvoll in die Seite knuffen brauchen, ich bin ja selber schuld, dass nun das ganze Polizeipräsidium über meine tolle Liebesnacht informiert ist.
»Ja, die bin ich wohl. Erwähnte ich schon, dass es schön ist, dich kennenzulernen?«
Wenigstens ist eine von uns Mädels glücklich. Und das ist Sam, auch wenn sie immer so tut, als wäre das zwischen den beiden nichts weiter als eine Bettgeschichte. Ich bin ja nicht blind und sehe, wie verliebt die beiden sich angucken!
Dank der vielen helfenden Hände haben wir in drei Stunden fast alles eingepackt und die meisten Kisten auch
schon im LKW verstaut. Wir machen eine kurze Pause, ich sitze mit Sam und den Jungs auf den letzten gepackten Kartons vor der Tür, da kommt noch eine Helferin angebraust, mit der niemand von uns gerechnet hat. Ganz besonders ich nicht. Klein, blond, zierlich, aber gewaltige Pamela-Anderson-Brüste, auf denen sofort alle männlichen Blicke kleben.
»Hi«, begrüÃt uns die vollbusige Blondine, »seid ihr schon fertig? Suse hat mir erzählt, dass hier heute jede Hilfe benötigt wird. Ich hab es nur leider nicht früher geschafft.«
In dem Moment kommen die restlichen Mädels raus, sehen Fräulein Busenwunder, und eine von ihnen, wahrscheinlich Suse, sagt: »Claudia, wie immer zu spät!«, und lacht.
Claudia ? Fragend und mit aufgerissenen Augen gucke ich zu Sam. Die flüstert mir zu: »Ich habe ihr extra nichts erzählt, damit du sie nicht triffst. Das ist absolut nicht meine Schuld, ehrlich nicht!«
Das reicht. Ohne ein Wort zu sagen, stehe ich auf und gehe ins Haus. Jetzt habe ich, was ich nie wollte: Ich habe ein Bild vor Augen. Und was für eins! Ich hoffe inständig, dass die blöde Kuh verschwunden ist, wenn ich gleich wieder rausgehe, denn ich kann mich schlieÃlich nicht für immer hier verstecken, aber das Schicksal hat etwas anderes für mich vorgesehen.
Sam taucht auf einmal im Wohnzimmer auf, in Begleitung der Frau, die gestern von meinem Mann â und bis jetzt ist er das ja auch noch, mein Mann â beglückt wurde.
»Claudia möchte dir was sagen, Anna. Bitte hör zu, das dürfte ganz interessant sein für dich.«
Die hat Nerven! Was die sich traut! Aber immerhin passt sie in das Klischee, das ich gerne aufrechterhalte, blond und blöd!
»Also«, beginnt sie, »erst einmal tut es mir echt leid für dich, das musst du mir glauben.«
Das ehrt sie, ehrlich, und ich könnte auch schon fast gerührt sein wegen dieser Anteilnahme, aber doch ist es mir gerade mal scheiÃegal, ob es dieser blöden Pute leidtut. Doch ich habe keine Chance, sie plappert einfach weiter.
»Aber eigentlich kannst du doch ganz froh sein, dass du den Trollo
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