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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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meine Strafe anzutreten.«
    »Wir könnten dir einen Deal anbieten…«, setzte DeeDee an.
    »Kein Deal!«, erwiderte er unter heftigem Kopfschütteln.
    »Wir könnten die Anklage wegen Angriffs mit einer tödlichen Waffe einfach so verschwinden lassen.« Duncan schnippte kurz vor Gordies Plattnase mit den Fingern. »Oder wir könnten ein paar Anklagepunkte dazupacken. Wir könnten die Anklage sogar auf versuchten Mord hochschrauben. Dann wärst du nicht so schnell wieder draußen.«
    »Schön. Nur zu, Hatcher.« Er hatte Duncans Bluff durchschaut. »Ich bin lieber im Gefängnis als … nichts«, beendete er den Satz halblaut.
    »Als wie Freddy Morris zu enden?«, fragte DeeDee.
    Nicht einmal ihre scheinbare Milde konnte ihn erweichen. Sie und Duncan bohrten eine halbe Stunde weiter. Gordie wollte Savich um keinen Preis belasten. »Ich hab nicht mal gesehen, dass er auf den Gehweg gespuckt hätte«, beteuerte er.
    Als sie ihn allein ließen, zeigten sie erst draußen im Gang, wie erschöpft sie waren. DeeDee sackte gegen die Wand. »Noch nie musste ich mich derart anstrengen, nett zu sein. Am liebsten hätte ich den kleinen Wichser durchgeprügelt.«
    »Du warst wirklich überzeugend. Selbst ich dachte, du wirst allmählich weich.« Duncan wollte sie aufziehen, aber keiner von beiden war wirklich zu Scherzen aufgelegt.
    »Ihr habt beide getan, was ihr konntet.« Einer der Drogenfahnder starrte missmutig auf seinen Monitor, auf dem Gordie zu sehen war, der an einem blutenden Fingernagel kaute. »Ich kann’s ihm nicht verdenken. Diesem Freddy Morris hat Savich die Zunge rausschneiden lassen. Chet Rollins haben sie im Gefängnis erwischt. Jemand hat ihm einen Seifenriegel in den Schlund gerammt. Er starb langsam. Und dieser andre … wie hieß er noch mal?«
    »Bonnet«, ergänzte Duncan.
    »Sein Haus ist ihm, seiner Mutter, seiner Freundin und
ihren zwei Kindern um die Ohren geflogen, sobald er den Deal mit der Staatsanwaltschaft unterschrieben hatte, dass er gegen Savich aussagen würde.«
    »Die Jury konnte sich nicht zu einem Schuldspruch gegen Savich durchringen, und dieser Pfuscher von Staatsanwalt hat uns das Wiederaufnahmeverfahren vermasselt«, ergänzte Duncan. »Fünf Menschen hat Savich damals ermorden lassen, ohne dass er dafür bestraft wurde. Das Baby war drei Monate alt.«
    »Wir dachten, wir hätten ihn mit Morris endgültig festgenagelt.« Der Drogenfahnder ließ seine Frustration an seinem Kaugummi aus. »Dieser Savich ist ein gerissener Hurensohn.«
    »So gerissen auch wieder nicht«, knurrte Duncan. »Wir kriegen ihn schon noch.«
    »Sieht nicht so aus, als würden wir ihn mit Gordie Ballews Hilfe kriegen«, sagte der zweite Drogenfahnder.
    »Selbst wenn Gordie einen Deal mit uns abschließen würde, wäre er kein guter Kandidat.« Alle sahen Duncan an und warteten auf eine Erläuterung. »Zuerst einmal macht er sich vor Angst in die Hosen. Er würde sich verraten, ehe wir die Falle aufgestellt hätten. Zweitens hat er sich schon darauf eingestellt, den Großteil seines Lebens hinter Gittern zu verbringen.
    Ganz ehrlich, ich schätze, er will es nicht anders. Warum sollte er riskieren, brutal hingerichtet zu werden, nachdem er Savich hingehängt hat, wenn er stattdessen drei Kippen täglich und ein kuscheliges Heim haben kann, in dem es jedem so beschissen geht wie ihm? Für jemanden, der so übel dran ist wie Gordie, ist das der beste Deal, den er bekommen kann.«
    Alle murmelten halbwegs zustimmend. Duncan und DeeDee überließen es den anderen, Gordon Ballews Geständnis zu verfassen.
     
    »Kennen wir jemanden, der mein Haus auf Wanzen absuchen könnte?«
    Durch eine stillschweigende Übereinkunft waren Duncan und DeeDee in seinem Büro zusammengetroffen. Als er aus dem Nichts heraus seine Frage stellte, war sie gerade dabei, eine Dose Cola Light zu öffnen, und hätte um ein Haar die Hälfte verschüttet.
    »Du glaubst, dein Haus ist verwanzt?«
    Er erzählte ihr von seinem Übernachtungsgast.
    Sie lauschte mit ungläubig schlaffem Mund. »Duncan, du blöder …«
    »Ich weiß, ich weiß.« Er hob ergeben die Hände. »Ich bin ein Idiot. Ich gestehe es. Aber es ist nun mal passiert. Jetzt muss ich Schadensbegrenzung betreiben.«
    »Sie hätte dich umbringen können.«
    »Diese besondere Ehre behält sich Savich selbst vor. Das war nur eine weitere Provokation, seine Art, mir vorzuführen, wie verwundbar ich bin.«
    »War sie es wert?«
    »Das weiß ich nicht mal mehr«, gab er zu. »Ich

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