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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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wurde, deshalb finde ich, wir sind ihnen das hier schuldig.«
    »Sind wir schuld, dass Freddy Morris weggepustet wurde?«, fragte Duncan.
    »Scheiße nein«, kam die leise, aber umso nachdrücklichere Antwort.
    »Savich hat euch ausgetrickst. Und zwar alle.«
    Der Kollege schnaubte zustimmend, ohne sich deswegen schuldig zu fühlen. »Keine Ahnung, wie er das geschafft hat.«
    »Ganz sicher nicht ohne Hilfe«, bemerkte Duncan.
    Der Drogenfahnder sah ihn scharf an. »Von innen? Soll das heißen, dass uns jemand aus unserem Team verraten hat?«
    Es war ein heikles Thema, das schon früher angesprochen und mit erbitterten Protesten aus beiden Teams erwidert worden war. Es nagte ständig in Duncans Hinterkopf, aber er ließ es trotzdem fallen.
    »Wo ist Ballews Anwalt?«
    »Er wollte keinen«, erklärte ihm der Drogenfahnder. »Sagte, wenn wir wollen, würde er ein Geständnis unterschreiben und direkt ins Gefängnis wandern, ohne vorher über Los zu ziehen.«
    DeeDee hüpfte vor Ungeduld praktisch auf der Stelle. »Dürfen wir ihn uns vornehmen?«
    »Ihr seid herzlich eingeladen«, antwortete der Drogenfahnder.
    Als sie nach nebenan gingen, fragte DeeDee Duncan: »Warst du der gute Bulle oder der böse Bulle, als wir Gordie das letzte Mal verhört haben?«
    »Böse. Bleiben wir dabei.«
    »Okay.«
    Der Drogenfahnder öffnete die Tür zu dem kleinen, freudlosen Gemach und erklärte dem verhörenden Kollegen, dass er ans Telefon kommen solle. »Außerdem ist das Morddezernat scharf auf unseren Jungen.«
    »Mord?«, quiekte Gordie.
    Der Drogenfahnder trat beiseite, um Duncan und DeeDee Platz zu machen. »Er gehört euch. Viel Spaß zu dritt.« Er spazierte hinaus und ließ die Tür von außen ins Schloss fallen.
    »Hallo, Gordie.« DeeDee nahm ihm gegenüber an dem kleinen Tisch Platz. »Wie geht’s so?«
    »Wonach sieht’s denn aus?«, murmelte er.
    Sie überhörte die trotzige Reaktion und stellte sich mit Namen vor. »Erinnerst du dich an uns? Mein Partner hier ist Duncan Hatcher.«
    »Ich kenne euch.« Gordie warf einen misstrauischen Blick auf Duncan, der mit verschränkten Armen und gekreuzten Beinen an der Wand lehnte.
    »Haben dir die Kollegen nichts zu trinken gegeben? Was hättest du gern?« Sie schien aufstehen zu wollen.
    »Setz dich, DeeDee«, sagte Duncan. »Er braucht nichts zu trinken.«
    DeeDee sah ihn stirnrunzelnd und mit gespielter Strenge an, dann sank sie wieder auf ihren Stuhl. »Du hast dir einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht, dich verhaften zu lassen, Gordie. Duncan ist stinksauer. Er hatte heute Vormittag was vor, aber jetzt darf er die Zeit mit dir verbringen.«
    »Lassen Sie sich von mir nicht aufhalten, Detective.«
    Gordies Unverfrorenheit erlosch so schnell, wie sie aufgeflammt war. Er schien unter Duncans sengendem Blick dahinzuwelken. »Hör auf mit dem Gequatsche«, sagte er zu DeeDee. »Buchte ihn wegen schwerem Totschlag ein, dann kann ich los.«
    »Der Typ ist tot?«, japste Gordie. »Er hat doch fast gar nicht geblutet! Ich schwöre bei Gott, es war ein Unfall. Ich wollte ihn nicht verletzen. Er hat was wegen meiner Lippe gesagt. Ich war high. Bevor ich überhaupt was gecheckt habe, war schon alles vorbei. O Scheiße. Schwerer Totschlag? Meinetwegen Köperverletzung, aber… Scheiße.«
    »Entspann dich, Gordie.« Duncans tiefe Stimme und die unheilverkündende Art, in der er sich von der Wand abstieß und auf den Tisch zukam, trugen nicht dazu bei, Gordie zu entspannen.
    Gordie Ballew begann zu weinen, dass seine knochigen Schultern auf und ab hüpften.
    »Duncan, er braucht ein Taschentuch«, meinte DeeDee freundlich.
    »Nein.« Duncan ließ sich auf der Tischecke nieder.
    Gordie wischte sich die Nase am Ärmel ab und sah mit nackter Angst zu ihm auf. »Er ist gestorben? Der Flaschenhals hat ihn doch höchstens gestreift!«
    »Der Typ, mit dem du dich gestern Abend angelegt hast, wurde behandelt und wieder entlassen.«
    Gordie schniefte laut. Er sah mit großen Augen zu Duncan auf und dann auf DeeDee, die aufmunternd nickte. »Was soll dann das Gequatsche von schwerem Totschlag?«
    »Ein anderer Fall, Gordie. Freddy Morris.«
    Sein eben noch gerötetes Gesicht wurde kalkweiß. Er leckte sich den Schmodder von der entstellten Oberlippe. Sein Blick zuckte in panischer Angst zwischen ihnen hin und her. »Sie sind verrückt, Hatcher. Ich hab doch nichts
mit Freddy Morris zu tun gehabt. Sie wollen mich verarschen.«
    »Nein, ich will dich bestimmt nicht verarschen. Willst du nicht

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