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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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ihrer Halterung rutschte.
    Keinen Schmerz , befahl er seinen Nerven. Ich brauche alle meine Sinne, und als ich das letzte Mal durch diesen Schacht geklettert bin, hat mich der Schmerz arg behindert .
    Er war schon immer ein wenig kurzsichtig gewesen, konnte aber dafür im Dunkeln ausgezeichnet sehen, was er auf die Umschläge aus gekochtem Gemüse zurückführte, die er sich zweimal in der Woche nachts auf die Augen legte und dann am nächsten Morgen zum Frühstück aß.
    Trotzdem , dachte er, während er sich mit seinem heilen Arm in den dunklen Schacht hinabließ, kann es nicht schaden, meine Pupillen ein wenig zu weiten, um das Umgebungslicht besser auszunutzen .
    Garrick lächelte, und seine Zähne schimmerten in dem Dämmerlicht wie kandierte Zitronenbonbons.
    Umgebungslicht? Smart, mein Freund, ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, dass Sie sich in Ihren vielfältigen Interessensbereichen so gründlich ausgebildet haben .
    Seine Pupillen öffneten sich, bis sie seine gesamte Iris ausfüllten, und er konnte dunkle Spinnen sehen, die sich mitten in der Nacht in der Finsternis eines kohlschwarzen Kamins versteckten.
    Das ist das wahre Wesen der Magie , dachte er. Ein offener Geist .
    Garrick spreizte seine Knie, bis sie sein Gewicht hielten, dann kroch er hinab in die Dunkelheit wie ein Teufel in die Hölle.
    Im Badezimmer der Hotelsuite fragte sich Riley, ob die Zeitreise sein Gehirn irgendwie betäubt hatte, oder ob er aufgrund des Lebens in ständiger Angst geisteskrank geworden war.
    Ich fühle gar nichts. Selbst meine Angst ist weg. Vielleicht bin ich ja in einer Irrenanstalt und habe Wahnvorstellungen .
    Doch diese Wahnvorstellungen waren erstaunlich detailliert. Miss Savano war ihm mittlerweile vertrauter als irgendein anderer Mensch, der ihm je begegnet war. Er konnte die Schweißtropfen auf ihrer Stirn sehen, während sie versuchte, sich von den Handfesseln zu befreien. Er konnte hören, wie sie frustriert mit den Zähnen knirschte, und die Sehnen an ihrem langen Hals traten so deutlich hervor wie die Takelage eines Schoners.
    »Ist irgendwas?«, fragte Chevie.
    Riley murmelte etwas Unverständliches, doch sie ließ ihn gar nicht ausreden.
    »Willst du mal was Ironisches hören, Kleiner?«
    »Ja, Miss. Wenn Sie meinen.«
    Sie zerrte an den Handschellen, mit denen sie an die Rohre der Toilette gefesselt war. »Ich finde es ironisch, dass ich jetzt wirklich mal aufs Klo muss.«
    Riley versuchte, nicht zu lächeln.
    »Und das ist ironisch , weil Sie an so ein Ding gefesselt sind, es aber nicht benutzen können?«
    »Genau.«
    »Danke, Chevie. Das Wort Ironie ist mir schon oft in Büchern begegnet, aber bis jetzt habe ich es nie wirklich verstanden.«
    »Bilden und beschützen, das ist meine Aufgabe«, sagte Chevie. »Obwohl ich beim Beschützen wohl ein bisschen versagt habe.«
    »Es war einfach Pech, dass Sie auf Albert Garrick gestoßen sind. Von allen Kerlen, die Sie aus der Vergangenheit hätten fischen können, ist er ganz bestimmt der Übelste.«
    »Er ist bloß ein Mann, Riley. Ganz egal, was du über ihn denkst.«
    Riley ließ den Kopf hängen. »Nein. Es gibt Männer, die sind irgendwie mehr als bloß Männer. Garrick war schon immer so, und jetzt ist er es noch mehr. Die Reise aus der Vergangenheit hat ihm besondere Gaben verliehen, ich schwör’s.«
    Gaben , dachte Chevie. Oder Mutationen .
    »Sie haben keine Ahnung, wozu Garrick fähig ist«, fuhr Riley fort. »Und ich auch nicht.«
    »Das klingt ja fast so, als wäre er Jack the Ripper.«
    Bei dieser eher flapsigen Bemerkung wurde Riley kalkweiß und die Erinnerung an die schaurigen Mordfälle ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Chevie wandte ihre Aufmerksamkeit derweil dem Nebenraum zu. Während der letzten fünfzehn Minuten waren nur die typischen Geräusche von Agenten im Babysittingeinsatz herübergedrungen: bissige Bemerkungen, derbes Gelächter, das Gluckern der Kaffeemaschine und das nahezu unablässige Rauschen der Klospülung aus dem zweiten Badezimmer.
    »Hey!«, rief sie. »Waldo! Duff! Wollt ihr nicht mal die Tür aufmachen? Wir fühlen uns hier drinnen ein bisschen einsam.«
    Statt einer Antwort machte jemand die Musik lauter. Das Wummern rhythmischer Bässe ließ die Tür erbeben.
    »Ich hasse diese Typen«, grummelte Chevie. »Ich werde richtig hart arbeiten, damit ich befördert werde, und dann feuere ich sie allesamt.« Da bemerkte sie Rileys erstarrte Miene. »Ist alles in Ordnung, Kleiner? Riley?«
    Rileys

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