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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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gegangen wie sein Vater.«
    Victoria stieß ein Geräusch aus, das wie das Heulen eines Tieres klang, dann stürzte sie sich mit überraschender Geschwindigkeit auf Garrick.
    »Törichtes Weib!«, sagte Garrick und schlug ihr mit der flachen Hand gegen den Kopf. Doch der Schlag brachte sie beide zu Fall, denn kaum war Victoria zu Boden gestürzt, krümmte sich Garrick zusammen und erbrach sich über den Tisch.
    Chevie sah ihre Chance gekommen, packte den Stuhl, auf dem sie eben noch gesessen hatte, an der Lehne und schwang ihn mit all der Kraft und Aggression, die sie bei ihrem FBI-Fitnesstraining erworben hatte, auf Garricks Kopf zu.
    Garrick schaffte es zwar noch, einen schützenden Arm zu heben, doch der Stuhl traf ihn mit solcher Wucht, dass er kopfüber zu Boden ging. Blut rann über seine Stirn.
    Chevie gönnte sich keine Sekunde Entspannung. Garrick war zwar angeschlagen, aber keineswegs ausgeschaltet, und sie musste ja auch noch seinen mörderischen Gehilfen Riley im Blick behalten, der die Seiten gewechselt hatte.
    »Halt dich da raus, Kleiner!«, warnte sie Riley, der auf sie zukam.
    »Nein, Chevie«, sagte Riley, »Sie verstehen nicht.«
    Sie hatte jetzt keine Zeit, irgendetwas zu verstehen . Im Moment ging es nur darum, wie sie Garrick möglichst schnell außer Gefecht setzen konnte. Das mit dem Verstehen musste erst einmal warten.
    Garrick selbst verstärkte ihren Entschluss noch, denn er rollte sich plötzlich auf die Seite, sah mit blutverschmiertem Gesicht zu ihr auf und keuchte mit Smarts Stimme: »Chevie, der Timekey.«
    »Felix? Sind Sie das?«
    Er hielt den Schlüssel hoch. »Nehmen Sie ihn.«
    Chevie streckte die Hand aus, nahm das Band mit dem Schlüssel und schlang es sich um den Hals. Doch bevor sie zurückweichen konnte, verwandelte sich Smart wieder in Garrick.
    »Nein, der gehört mir«, knurrte er, packte den Schlüssel und zerrte mit einem Ruck daran. Für einen so dünnen Mann hatte er eine erstaunliche Kraft, und Chevie verlor das Gleichgewicht.
    Riley rettete sie, indem er den Tisch hochstemmte und auf seinen Herrn fallen ließ. Auch er war stärker, als er aussah. Der Tisch landete mit der Kante genau auf Garricks Schienbein, sodass der Knochen zersplitterte.
    »Wie?«, sagte Chevie. »Bist du jetzt wieder auf meiner Seite?«
    Riley hob seine linke Hand, und sie sah getrocknetes Blut an seinem Daumen.
    »Immer gewesen«, sagte er, und Chevie verstand. Schließlich war der Junge ein Zauberlehrling. Er hatte die Klinge in sein eigenes Fleisch gestoßen, nicht in Duffs, und hatte Garricks Zorn riskiert, um das Leben des Agenten zu retten.
    »Wir sollten gehen, Miss Savano«, drängte Riley.
    »Ja«, krächzte Chevie, dann rieb sie sich über die Kehle und räusperte sich. »Gute Idee. Gehen wir.«
    Sie schob den Timekey in den Ausschnitt ihrer Bluse und lief mit Riley Richtung Tür, doch plötzlich donnerten Schüsse durch die Tischplatte und in die Wand, sodass sie zurückweichen mussten. Garrick kämpfte immer noch, trotz der furchtbaren Schmerzen, die er haben musste.
    »Wir hätten ihn töten sollen«, sagte Riley. »Den Teufel zu töten, kann keine Sünde sein.«
    Bis vor Kurzem hätte Chevie darauf nur spöttisch geschnaubt, wegen des Aberglaubens und der zweifelhaften Moral dieser Bemerkung, doch mittlerweile erschien ihr das gar keine schlechte Idee.
    »Später«, sagte sie. »Später.«
    Ihnen blieb nichts anderes übrig, als es mit der Kellertreppe zu versuchen, doch als sie fast dort waren, krachte eine Schusssalve in das Geländer, dass die Splitter nur so flogen. Chevie packte Riley am Kragen und schubste ihn hinter das Sofa.
    Riley stürzte und sah unter dem Sofa hindurch, dass die alte Dame wieder zu sich kam und sich halb aufrichtete. »Victoria lebt.«
    »Gut. Ich bezweifle, dass Garrick eine Kugel an sie verschwendet. Schließlich sind wir diejenigen, die ihm mit Möbeln die Knochen brechen.«
    Der gebrochene Knochen verursachte Garrick nicht so starke Schmerzen wie einem normalen Menschen. Der Quantenzauberer befahl seinen Nervenenden, ihre Signale an das Gehirn zu dämpfen, was den glühenden Schmerz seiner Verletzung ein wenig milderte. Dennoch war er sich des Schadens an seinem Bein durchaus bewusst. Das Innere seines Körpers lag ihm klarer vor Augen als die Kalziumwolframat-Aufnahmen, mit denen die Gebrüder Frost das Innenleben von Mäusen untersucht hatten. Er litt an einem Splitterbruch des Schienbeins, den ihm sein eigener Lehrling zugefügt hatte. Er

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