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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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herein, und überall an den Wänden hingen Fotos von Charles Smart und Victoria. Offenbar hatten sie schon seit etlichen Jahren die Vorzüge Londons erkundet.
    Chevie sah sich unauffällig nach Ausgängen um und kam zu dem Schluss, dass der beste Weg nach draußen der war, durch den sie hereingekommen waren – zumindest solange Garrick sich nicht zwischen sie und die Tür stellte. Es gab noch eine Hintertür, aber die schien nicht benutzt zu werden, denn sie war mit einem Stapel Umzugskartons verstellt, die sie erst beiseiteschieben müsste. Neben den Kartons war ein Geländer zu erkennen, das wohl zu einer Kellertreppe gehörte. Vermutlich hatte das Untergeschoss Fenster zur Straßenseite, aber Chevie wollte nicht das Risiko eingehen, in eine Sackgasse zu laufen.
    Victoria setzte sich an das Ende des Tisches und atmete tief durch. Chevie schätzte sie auf ungefähr siebzig – eine zierliche, bemerkenswerte alte Dame mit feinen, porzellanzarten Zügen und großen grünen Augen, die beinahe etwas Katzenhaftes hatten. Ihr Haar war überwiegend dunkel, aber von blonden und grauen Strähnen durchzogen. Sie trug ein altmodisches Korsagenkleid, das gut in einen Kostümfilm gepasst hätte.
    »Nun, meine Lieben«, sagte sie, »sind alle dabei? Sind alle eingeweiht?«
    Garrick wurde nervös. Seine Blicke zuckten im Raum umher, und auf seiner Stirn glänzte der Schweiß. Riley verstand nicht, warum; hier drohte doch keine Gefahr. Garrick konnte es mit einem ganzen Rudel bewaffneter Wilder aufnehmen, ohne dass ihm auch nur eine Schweißperle über die Hakennase rann. Und jetzt fing er gegenüber einer einzigen alten Dame an zu zittern. Was war los mit ihm?
    Garrick antwortete für alle: »Ja, natürlich. Wir wissen Bescheid über die Experimente und Entdeckungen von Charles … äh, von meinem Vater. Wir haben Grund zu der Annahme, dass er in ernster Gefahr ist, und wir müssen in der Zeit zurückreisen, um ihm zu helfen. Falls es hier also eine WARP-Kapsel gibt, dann brauchen wir sie.«
    Victoria schürzte die Lippen. »Hmm. Charles hat gehofft, dass Sie mich finden, damit wir uns kennenlernen, aber er hat auch die Befürchtung geäußert, Sie würden wegen der Kapsel kommen. Er meinte, die Leute vom FBI wären ziemlich ausgefuchst und ich solle auf der Hut sein.«
    »Ich verstehe«, sagte Garrick zähneknirschend. »Aber Charles war … ist mein Vater. Ich bin sein Sohn, da müssen Sie doch nicht vor mir auf der Hut sein.«
    Victoria richtete ihre beiden Zeigefinger auf ihn wie Revolver. »Mag sein, dass Sie sein Sohn sind, aber Charles hat auch gesagt, Sie sind wahrscheinlich der Schlimmste von allen. ›Felix interessiert sich mehr für die Aufträge der Regierung als für die Wissenschaft‹, waren seine Worte. Sie haben das Projekt forciert, bevor es ausgereift war. Ihr Vater hat mir alles über die Wurmlochmutationen erzählt. Er hat gesagt, ohne die Bisphosphonate kann man von den Zeitreisen Krebs bekommen.«
    Vor Chevies innerem Auge blitzten der Affenarm und das gelbe Blut von Charles Smart auf. Mutationen .
    »Aber Vater ist in Gefahr. Wir müssen ihn retten.«
    Victoria musterte ihn scharf. Wer im Zentrum von London erfolgreich ein Geschäft betreiben wollte, musste mit allen Wassern gewaschen sein. »Woher wissen Sie, dass Charles in Gefahr ist? Er hat gesagt, Sie könnten ihn nicht finden. Keine von den anderen Kapseln führt dahin, wo er ist, und Sie können auch nicht einfach eine neue Kapsel bauen. Nicht ohne Charles.«
    Garrick runzelte die Stirn und ihn überlief ein Zittern, als hätte ihn ein Virus gepackt.
    »Wie wär’s damit?«, sagte er und zog eine Pistole aus seiner Tasche. »Vielleicht verraten Sie mir jetzt, wo die Kapsel ist?«
    Victoria schlug mit ihrer zierlichen Faust auf den Tisch, während hinter ihr der Kessel zu pfeifen begann. »Was sind Sie nur für ein Sohn?«, sagte sie aufgebracht. »Erst brechen Sie Ihrem Vater das Herz und jetzt bedrohen Sie die Frau, die er liebt. Sie Schurke.«
    Garrick hielt sich die Hand über die Augen; das Licht blendete ihn. »Ja, gut, ich bin ein Schurke. Und jetzt raus damit: Wo ist die Kapsel?«
    Victoria stand auf. »Niemals, Judas. Von mir erfahren Sie nichts.«
    »Dann werde ich Sie töten«, sagte Garrick. »Wie ich auch Ihren geliebten Charles getötet habe.«
    Victoria erbleichte und wich taumelnd einen Schritt zurück. »Sie sind nicht Felix Smart!«, rief sie.
    »Ganz recht, Madam«, erwiderte Garrick. »Denn Felix Smart ist denselben Weg

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