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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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zurück.«
    Distelblatt schaute ihn ungläubig an. »Nein, nicht!«, protestierte sie. »Wir müssen wissen …«
    »Wir müssen nichts von dem wissen, was Sol uns sagen kann«, beharrte Löwenglut. »Wir waren dumm, ihm zu vertrauen, wo wir doch wussten, was er anderen Katzen alles angetan hat. Begreifst du nicht, dass er nur einen Krieg zwischen den Clans auslösen will? Aber davon sagt die Prophezeiung nichts. Sie sagt, wir seien mit der Macht geboren worden – wir müssen nicht darum kämpfen! Und nun komm!«
    Zusammen mit Häherfeder stolzierte er aus dem Bau. Distelblatt folgte ihm einige Schritte und drehte sich dann noch einmal zu Sol um. Der Einzelgänger schaute sie einfach nur an, ohne ihr Hilfe anzubieten.
    Mit einem zornigen, verzweifelten Fauchen rannte Distelblatt ihren Wurfgefährten hinterher. Wir sind die drei! Ich kann das nicht allein!
    Löwenglut und Häherfeder warteten wenige Fuchslängen von dem Bau entfernt im strömenden Regen auf sie. Als sie ihre Brüder erreichte, erschien Sol im Eingang.
    »Halt!«, rief er. »Wollt ihr nicht wissen, wer euer Vater ist?«
    Löwenglut beachtete ihn nicht. »Komm«, miaute er zu Distelblatt. »Das ist nicht der einzige Weg, wie wir die Wahrheit erfahren können. Wir müssen das für uns tun und nicht für eine andere Katze.«
    Distelblatt neigte den Kopf und gab nach, doch während sie neben Löwenglut durch das tropfnasse Gras streifte, spürte sie immer noch Sols blassgelben Blick in ihrem Pelz brennen.

26. Kapitel
    Als die drei Wurfgefährten in den Felsenkessel stolperten, war Häherfeder so erschöpft, dass er seine Pfoten kaum noch spürte, und das nasse Fell klebte an seinem Körper. Er hatte das Gefühl, in einem riesigen Spinnennetz aus Lügen und Schatten zu strampeln, mit einer unsichtbaren Spinne, die darauf wartete, über ihn herzufallen.
    In dem alten Zweibeinernest war er sich noch sicher gewesen, dass es richtig war, Sol zurückzulassen, doch nun nagte der Zweifel an ihm. Wenn der Einzelgänger nun tatsächlich der einzige Weg zur Wahrheit war?
    Und was sollen wir sagen, wenn Feuerstern uns fragt, wo wir waren? Er wird uns in Stücke fetzen und auf den Frischbeutehaufen werfen!
    Doch als er auf die Lichtung wankte, hörte er das aufgeregte Murmeln seiner Clan-Gefährten, die sich in der Nähe der Kinderstube drängten. Niemand beachtete Häherfeder und seine Wurfgefährten.
    »Was ist los?«, fragte Löwenglut.
    Die Antwort kam mit Fuchspfote, der mit eiligem Pfotengetrappel zu ihnen rannte. »Es ist Weißflug!«, platzte er heraus. »Sie bekommt ihre Jungen.«
    Im selben Moment hörte Häherfeder Lichtherz aus der Kinderstube rufen: »Häherfeder! Komm schnell – Blattsee braucht dich!«
    Häherfeder unterdrückte ein Seufzen. Er wäre lieber in sein Nest geschlichen und hätte sich den Pelz getrocknet und geschlafen. Stattdessen ging er zur Kinderstube und streifte dabei an Birkenfall vorbei, der in seiner Angst wild am Gras rupfte.
    Minka und Millie hatten ihre eigenen Jungen in ihre Nester geholt, damit Weißflug und Blattsee genügend Platz hatten. Die junge, weiße Kätzin lag auf der Seite, ihr Atem ging schnell und flach.
    »Du machst das gut«, versicherte Blattsee ihr. »Und deine Jungen auch. Ehe du dich versiehst, sind sie auf der Welt.«
    »Hoffentlich«, keuchte Weißflug.
    Obwohl Blattsee ruhig klang, spürte Häherfeder ihre Furcht. Sie beugte sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: »Sie ist erschöpft. Ich fürchte, sie hat bald nicht mehr genug Kraft, die Jungen auf die Welt zu bringen.«
    Häherfeder legte die Pfote sanft auf Weißflugs geblähten Bauch und konzentrierte sich. Er spürte einen doppelten Herzschlag in ihrem Innern, schwach, aber gleichmäßig. »Sie hat zwei Junge«, verkündete er. »Komm schon, Weißflug! Du schaffst es.«
    Nur ruhig, meine Kleinen. Er beugte sich über die stöhnende Kätzin und murmelte aufmunternde Worte. Bald seid ihr da. Nur noch ein kleines bisschen.
    Auf einmal glitt er in Weißflugs Gedanken. Er hörte wütendes Knurren und sah klaffende Fangzähne und hängende Zungen, als stelle sich die weiße Königin vor, wie ihre Jungen von Hunden zerrissen würden, so wie es einst auch ihrer Mutter Lichtherz ergangen war. Er hörte das Kreischen von Kämpfen mit anderen Clans und sah Blut aus tiefen Krallenspuren strömen, hellrot auf blassem Fell. Er spürte, wie der Hunger sich in seinen Bauch krallte, während er auf einen Wald blickte, der tief von Schnee bedeckt war.
    Häherfeder

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