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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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ist.«
    »Du hast recht«, stimmte Häherfeder zu, Neugier kribbelte in seinem Pelz. »Aber das ohne Hilfe herauszufinden, wird nicht einfach sein. Hast du Blattsee gefragt?«
    »Nein, und ich glaube auch nicht, dass sie es uns sagen würde.«
    Häherfeder wusste, dass sie recht hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Blattsee die Wahrheit über ihren Vater sagen würde, nachdem sie das Geheimnis so viele Monde lang für sich behalten hatte. Sobald der übrige Clan herausfand, was sie getan hatte – und sie würden es herausfinden, denn Häherfeder konnte sich nicht vorstellen, wie ihr Geheimnis noch länger verborgen bleiben könnte –, wäre ihr Leben zerstört. Und sie würde nicht wollen, dass dies auch einer anderen Katze widerfuhr.
    »Wartet mal«, miaute Löwenglut. »Wollen wir das wirklich tun?«
    »Was soll das jetzt, Mäusehirn?«, fauchte Distelblatt. »Willst du bis an dein Lebensende weiterleben, ohne zu wissen, wer dein Vater war?« Ihre Krallen rupften am Moos. »Ich sicher nicht!«
    »Denk doch mal darüber nach, was du da sagst.« Löwenglut setzte sich neben Häherfeder ins Moos. »Wir wollten doch nie, dass das Geheimnis herauskommt, und da Aschenpelz tot ist, muss es das auch nicht mehr. Blattsee wird keiner Katze die Wahrheit sagen.«
    »Ich will es aber wissen!« Distelblatts Schwanz peitschte durch das Laub am Boden.
    »Aber warum?«, widersprach Löwenglut. »Wenn wir schweigen, wird alles wieder so, wie es vorher war.«
    Wenn du das glaubst, glaubst du auch, dass Igel fliegen. Doch das sprach Häherfeder nicht laut aus.
    »Begreift ihr denn nicht, was das bedeutet?«, fuhr Löwenglut mit wachsender Erregung in der Stimme fort. »Blattsee ist unsere Mutter und Feuerstern ist ihr Vater. Wir sind immer noch Teil der Prophezeiung!«

23. Kapitel
    Löwenglut schlich sich durch den Schmutzplatztunnel aus dem Lager und umrundete den Rand des Felsenkessels, bis er zu der Stelle kam, wo er und seine Wurfgefährten in der Nacht des Sturms fast bei lebendigem Leib verbrannt wären. Das Gras war immer noch schwarz und verkohlte Äste lagen überall herum. Löwenglut erschauderte, als er an die gierig leckenden Flammen und das wahnsinnige Leuchten in Aschenpelz’ Augen dachte.
    Über seinem Kopf schwebte der fast volle Mond am dunkelblauen Himmel, umgeben vom eisigen Glitzern der Sterne. Keine Wolken trübten ihr Licht. Heißt das, ihr billigt, was ich vorhabe, SternenClan? Stumm wandte sich Löwenglut an seine Kriegervorfahren. Er hatte diesen Entschluss gefasst, sobald ihm klar geworden war, dass er und seine Wurfgefährten immer noch Teil der Prophezeiung waren. Aber er brauchte noch einen weiteren Tag, den Plan auch umzusetzen. Egal, was ihr denkt, ich muss es tun.
    Bei einem Blick hinunter in die Senke konnte er den Dornenbusch erkennen, in dem Sol gefangen gehalten wurde, und Birkenfall, der direkt davor Wache hielt. Die dicken, wild wuchernden Dornen verbargen Sol vor Löwengluts Augen, doch Sols Geruch schwebte zu ihm empor.
    »Na gut«, flüsterte Löwenglut. »Auf geht’s!«
    Pfotenschritt um Pfotenschritt schlich er die Felswand hinunter, jeden Tritt sorgfältig prüfend, ehe er es wagte, sein Gewicht darauf zu verlagern. Er hatte nicht nur Angst zu fallen; wenn er einen Stein löste oder ausrutschte und an den Felsen scharrend Halt suchen müsste, würde er Birkenfall alarmieren. Einmal blieb er wie erstarrt stehen, als er einen Busch streifte, der in einer Felsspalte wuchs, und dann noch einmal, als sich kleine Steinchen unter seinen Pfoten lösten und hinunter ins Lager prasselten. Doch Birkenfall regte sich nicht.
    Monde schienen zu vergehen, ehe Löwenglut die letzte Fuchslänge hinabsprang und sanft neben dem Busch landete. Seine Beine zitterten. Mit einem raschen Blick auf die schlummernde Gestalt Birkenfalls krabbelte er unter die Zweige des Dornenstrauchs.
    Im trüben Licht sah er Sol zusammengerollt in einem Moosnest liegen. Den Schwanz hatte er über die Nase gelegt und die Flanken hoben sich im gleichmäßigen Rhythmus seines Atems. Löwenglut schlich zu ihm und stieß ihn leicht an der Schulter. Sols Augen flogen auf, und einen Herzschlag lang meinte Löwenglut, ein überraschtes Flackern in ihren bernsteinfarbenen Tiefen zu sehen. Sein Maul öffnete sich, doch ehe der Einzelgänger einen Ton von sich geben konnte, schlug Löwenglut ihm mit dem Schwanz über die Schnauze.
    »Still!«
    Sol nickte und Löwenglut zog seinen Schwanz weg.
    »Tut mir leid, Löwenglut. Einen

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