Warrior Cats 2. Feuer und Eis
war für uns alle eine Bedrohung.«
Er wartete, bis das zustimmende Jaulen verklungen war, bevor er fortfuhr: »Als Braunstern Anführer des SchattenClans war, habe ich ihm gestattet, in unserem Fluss zu jagen. Aber jetzt hat der SchattenClan einen neuen Anführer und diese Vereinbarung kann nicht länger Bestand haben. Die Beute in unserem Fluss gehört allein dem FlussClan.«
Triumphierendes Miauen erhob sich unter den Katzen seines Clans, aber Feuerherz sah mit einem Gefühl der Sorge, dass sich Nachtpelz’ Fell sträubte.
Der erhob jetzt die Stimme: »Der SchattenClan hat noch immer die gleichen Bedürfnisse, die er unter Braunstern hatte. Wir haben viele Mäuler zu stopfen. Streifenstern, du hast eine Vereinbarung mit dem ganzen SchattenClan geschlossen!«
Der Anführer des FlussClans sprang auf die Pfoten und wandte sich Nachtpelz zu. Er legte die Ohren flach an und fauchte, und die Katzen unter dem Felsen verfielen in Schweigen.
Rasch trat Blaustern zwischen die beiden Anführer. »Nachtpelz, der SchattenClan hat in letzter Zeit viele Verluste hinnehmen müssen«, sagte sie sanft. »Es sind weniger Mäuler zu füttern. Brauchst du da wirklich noch Fische vom FlussClan?«
Streifenstern fauchte erneut, aber Nachtpelz hielt seinem Blick stand, ohne auszuweichen.
Blaustern sprach weiter, diesmal eindringlicher: »Ihr habt gerade euren Anführer vertrieben und mehrere eurer stärksten Krieger! Und Braunstern hat gegen das Gesetz der Krieger verstoßen, als er Streifenstern zu einer Zustimmung zwang, sich den Fluss zu teilen.«
Feuerherz schluckte voller Angst, als Nachtpelz die Krallen ausfuhr, aber Blaustern zuckte nicht mit der Wimper. Ihre eisblauen Augen glitzerten im Mondlicht und sie knurrte: »Denk daran, dass du noch nicht einmal deine neun Leben vom SternenClan erhalten hast. Bist du so zuversichtlich, dass du diese Forderungen stellen kannst?«
Feuerherz sah, wie sich bei vielen Katzen um ihn herum das Fell sträubte. Alle warteten auf die Reaktion von Nachtpelz.
Der wandte wütend den Blick ab. Sein Schwanz peitschte hin und her, aber er sagte nichts.
Blaustern hatte sich durchgesetzt. Ihre Stimme wurde weich. »Wir alle wissen, dass der SchattenClan in den vergangenen Monden viel gelitten hat«, sagte sie. »Der DonnerClan hat angeboten, euch in Frieden zu lassen, bis genug Zeit verstrichen ist, um euch zu erholen.« Sie wandte ihren Blick Streifenstern zu. »Ich bin überzeugt, dass Streifenstern bereit ist, euch den gleichen Respekt zu erweisen.«
Der verengte die Augen und nickte. »Aber nur, solange kein Geruch des SchattenClans auf unserem Territorium zu finden ist«, knurrte er.
Feuerherz entspannte sich, sein Schulterfell glättete sich. Er wusste inzwischen, wie es war, in einer richtigen Schlacht zu kämpfen, und so bewunderte er den Mut seiner Anführerin, dass sie diese beiden großen Krieger herausgefordert hatte. Gedämpftes Miauen der Erleichterung und Zustimmung ertönte in der Menge und die Anspannung auf dem Großfelsen ließ nach.
»Du wirst unseren Geruch nicht finden, Streifenstern«, sagte Nachtpelz. »Blaustern hat recht, wir brauchen euren Fisch nicht. Schließlich haben wir das Hochland, wo wir jetzt jagen können, nachdem der WindClan sein Territorium verlassen hat.«
Streifenstern blickte Nachtpelz an und seine Augen hellten sich auf. »Stimmt«, bestätigte er. »Das bedeutet zusätzliche Beute für uns alle.«
Blaustern hob ruckartig den Kopf. »Nein! Der WindClan muss zurückkehren!«
Streifenstern und Nachtpelz sahen die Anführerin des DonnerClans an.
»Warum?«, fragte Streifenstern.
»Wenn wir uns die Jagdgründe des WindClans teilen, bedeutet das mehr Nahrung für alle unsere Jungen«, meinte Nachtpelz.
»Der Wald braucht aber vier Clans«, beharrte Blaustern. »Ebenso wie wir das Baumgeviert und die vier Jahreszeiten haben, hat uns der SternenClan vier Clans gegeben. Wir müssen den WindClan so bald wie möglich finden und zurück nach Hause bringen.«
Die DonnerClan-Katzen erhoben die Stimmen zur Unterstützung ihrer Anführerin, doch sie wurden von Streifensterns ungeduldigem Jaulen übertönt. »Das ist eine schwache Begründung, Blaustern. Brauchen wir wirklich vier Jahreszeiten? Würdest du nicht lieber auf die Blattleere verzichten und die Kälte und den Hunger, die sie mit sich bringt?«
Die Anführerin des DonnerClans blickte ruhig auf den Krieger neben sich. »Der SternenClan hat uns die Blattleere gegeben, damit sich die Erde erholen
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