Warrior Cats 2. Feuer und Eis
und auf die Blattfrische vorbereiten kann. Der Wald und das Hochland haben seit Generationen vier Clans beherbergt. Es steht uns nicht zu, den SternenClan herauszufordern.«
Jetzt erhob Leopardenfell, die Zweite Anführerin des Fluss-Clans, die Stimme: »Warum sollen wir hungern zugunsten eines Clans, der nicht einmal sein eigenes Territorium verteidigen kann?«
»Nein, Blaustern hat recht! Der WindClan muss zurückkommen!«, fauchte Tigerkralle. Dabei reckte er sich auf, sodass er alle Katzen in seiner Umgebung überragte.
Wiederum sprach Blaustern und wandte sich an den Anführer des FlussClans: »Streifenstern, die Jagdgründe des Fluss-Clans sind für ihren Reichtum bekannt. Ihr habt den Fluss und all seine Fische. Warum braucht ihr zusätzliche Beute?«
Streifenstern blickte zur Seite und antwortete nicht. Feuer-herz fiel auf, dass die Katzen des FlussClans ängstlich untereinander murmelten, und er fragte sich, warum Blausterns Frage sie so erregte.
»Und Nachtpelz«, fuhr Blaustern fort, »es war Braunstern, der den WindClan aus seiner Heimat vertrieben hat.« Die breitschultrige Kätzin machte eine Pause. »Aus diesem Grund hat euch der DonnerClan geholfen, ihn zu verjagen.«
Feuerherz kniff die Augen zusammen. Er verstand, dass sie Nachtpelz taktvoll an das erinnerte, was er ihrem Clan schuldete.
Der Anführer des SchattenClans schloss halb die Augen. Nach einem Schweigen, das sich wie eine Ewigkeit anfühlte, öffnete Nachtpelz sie wieder weit und erwiderte: »In Ordnung, Blaustern. Wir werden dem WindClan erlauben, zurückzukehren.«
Feuerherz sah, wie Streifenstern ärgerlich den Kopf abwandte und die schwarzen Augen zu Schlitzen verengte.
Blaustern nickte. »Zwei von uns haben zugestimmt, Streifenstern«, sagte sie. »Der WindClan muss gefunden und nach Hause gebracht werden. Bis dahin sollte kein Clan in seinem Territorium jagen.«
Die Große Versammlung begann sich aufzulösen, und die Katzen machten sich bereit, zurück zu ihren Lagern zu ziehen. Feuerherz blieb noch einen Augenblick sitzen und beobachtete die Anführer auf dem Großfelsen. Blaustern berührte mit der Nase die von Streifenstern und sprang dann hinab auf den Waldboden. Auf dem Felsen wandte sich Streifenstern Nachtpelz zu. In dem Blick, den die beiden tauschten, lag etwas, das Feuerherz das Fell sträuben ließ. Konnte es sein, dass Blaustern doch nicht wirklich die Unterstützung von Nachtpelz hatte? Schnell sah sich Feuerherz um. An der Wut in Tigerkralles Augen konnte er erkennen, dass auch dem Zweiten Anführer des DonnerClans dieser Blickkontakt nicht entgangen war.
Diesmal teilte Feuerherz die Sorgen des Zweiten Anführers. Hier gab es eine Verschiebung in den Clan-Bündnissen, die niemand erwartet hatte. Nachdem der DonnerClan dem SchattenClan geholfen hatte, Braunstern zu vertreiben – wie konnte der jetzt mit dem FlussClan gemeinsame Sache machen?
3. Kapitel
Blaustern führte sie schnell ins Lager zurück. Der Lärm ihrer Ankunft weckte die Katzen, die zurückgeblieben waren. Als die Gruppe durch den Ginstereingang strömte, tauchten verschlafene Gestalten aus ihren Höhlen auf.
»Was gibt’s für Neuigkeiten?«, rief Kurzschweif.
»War der SchattenClan da?«, fragte Glanzfell.
»Ja, sie waren da«, antwortete Blaustern ernst. Sie ging an Glanzfell vorbei und sprang auf den Hochstein. Es bestand keine Notwendigkeit für ihren üblichen Ruf zu einem Clan-Treffen – die Katzen versammelten sich bereits unterhalb des Felsens. Tigerkralle sprang hinauf an ihre Seite.
»Es hat heute Nacht viele Spannungen zwischen den Clans gegeben«, begann die Anführerin. »Und ich habe ein mögliches neues Bündnis zwischen Streifenstern und Nachtpelz wahrgenommen.«
Graustreif drängte sich auf den schmalen Platz neben Feuerherz. »Was redet sie da?«, fragte er. »Ich dachte, Nachtpelz hätte ihr zugestimmt.«
»Nachtpelz?«, krächzte Einauges uralte Stimme aus dem Hintergrund.
»Er ist der neue Anführer des SchattenClans«, erklärte Blaustern.
»Aber sein Name … ist er denn noch nicht vom SternenClan bestätigt worden?«, fragte die Älteste.
»Er will morgen Nacht zum Mondstein reisen«, antwortete Tigerkralle.
»Kein Anführer kann auf einer Großen Versammlung für einen Clan sprechen, ohne zuvor die Billigung durch den SternenClan erhalten zu haben«, murmelte die alte Kätzin so laut, dass alle Katzen sie hören konnten.
»Er hat die Unterstützung des SchattenClans, Einauge«, erwiderte Blaustern und
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