Warrior Cats 2. Feuer und Eis
war glücklich und nur darauf kam es an.
Als Feuerherz in der Dämmerung aufwachte, war Rabenpfote weg. Die Regenwolken zogen langsam ab. Die aufgehende Sonne hatte sie rosenfarben getönt, und sie sahen aus wie Blüten, die über einen Teich trieben. Feuerherz betrachtete sie durch einen Spalt im Dach, während die Katzen des WindClans sich allmählich regten und sich der Reste bedienten, die vom Fang der letzten Nacht übrig geblieben waren.
Ein brauner Kater mit kurzem Schwanz gesellte sich zu ihm und blickte mit ihm hinauf in die Wolken. Feuerherz machte einen Satz, als der braune Kater plötzlich ein merkwürdiges Jaulen ertönen ließ. Das Geräusch rief die anderen Katzen herbei und sie versammelten sich ängstlich murmelnd um die beiden.
»Was ist los, Rindengesicht?«, fragte Morgenblüte. »Hat der SternenClan zu dir gesprochen?«
Nun verstand Feuerherz, dass dieser Kater der Heiler des WindClans sein musste. Beim Anblick von Rindengesichts gesträubtem Fell versteifte sich sein gesamter Körper.
»Die Wolken sind blutgetränkt!«, ächzte der Heiler mit weit aufgerissenen, glasigen Augen. »Es ist ein Zeichen unserer Ahnen. Vor uns liegt Unheil. Dieser Tag wird einen unnötigen Tod bringen.«
7. Kapitel
Einen Augenblick lang saßen die Katzen totenstill da, bis Lahmfuß knurrte: »Jeder Clan könnte diese Wolken sehen. Wie sollen wir sicher sein, dass die Botschaft für uns bestimmt ist?«
Hoffnungsvolles Miauen breitete sich aus. Riesenstern blickte über seinen Clan hinweg, dann sagte er ruhig: »Was immer der SternenClan für uns vorgesehen hat – heute kehren wir in unser Zuhause zurück. Ich rieche weiteren Regen. Es ist Zeit, aufzubrechen.«
Feuerherz war erleichtert über den vernünftigen Ton des Anführers. Das Letzte, was sie jetzt brauchen konnten, war Hysterie wegen einer bedrohlichen Prophezeiung.
Riesenstern ging voran in die kühle Morgenluft, Feuerherz und Graustreif folgten. Der Anführer des WindClans hatte recht, der Wind versprach mehr Regen, und zwar für bald.
»Sollen wir vorauslaufen und kundschaften?«, bot Feuerherz an.
»Ja, bitte«, sagte Riesenstern. »Lasst es mich wissen, wenn ihr Hunde seht oder Menschen und Ratten. Mein Clan ist heute Morgen kräftiger, aber auf dem Herweg hatten wir Schwierigkeiten mit Hunden. Wir müssen wachsam sein.«
Feuerherz konnte an dem besorgten Blick des Anführers erkennen, dass Rindengesichts Warnung ihn mehr beunruhigt hatte, als seine zuversichtlichen Worte vermuten ließen. Sein Clan mochte kräftiger sein, aber er war nicht in dem Zustand, Angreifer abzuwehren.
Feuerherz raste los mit Graustreif auf den Fersen. Abwechselnd lief einer zurück zum Clan, um Riesenstern zu melden, dass der Weg frei war, oder ihn zum Warten aufzufordern, bis ein Zweibeiner mit einem Hund vorbeigegangen war. Die WindClan-Katzen gehorchten ihrem Anführer ohne Widerworte und schleppten sich – trotz der Nachtruhe – auf schweren Pfoten voran.
Zu Sonnenhoch hatten sich wieder dunkle Wolken zusammengeballt und es fielen erste Regentropfen. Das Gelände begann anzusteigen, und als Feuerherz sich durch eine Hecke zwängte, erkannte er die rote, unbefestigte Straße wieder, die vom Territorium der Zweibeiner weg in die Jagdgründe des WindClans führte. Seine Stimmung besserte sich und er blickte Graustreif triumphierend an. Beinahe da!
Gedämpfte Pfotenschritte waren nun hinter der Hecke zu hören. Feuerherz wirbelte herum und rannte zurück auf das Feld. Der WindClan, an der Spitze Lahmfuß, hatte die beiden eingeholt.
»Hier lang«, miaute Feuerherz und deutete auf eine Lücke in den tropfenden Blättern. Er wartete begierig auf die Reaktion der Katzen, sobald sie das Hochland auf der anderen Seite erblickten. Unter der Führung von Lahmfuß krochen sie nun alle eine nach der anderen durch die Hecke.
Feuerherz folgte kurz hinter der letzten Katze, aber Lahmfuß und zwei Krieger waren schon über den Graben dahinter gesprungen, hatten die Straße überquert und drängten durch die Hecke auf der anderen Seite. Sie liefen nun schneller – offensichtlich wussten sie genau, wo sie waren.
Feuerherz musste sich sputen, um sie einzuholen. Er hielt Schritt mit ihnen, als sie dem langen Anstieg entgegeneilten, der zum Hochland und ihrem Zuhause führte.
Am Fuß des Abhangs hielten Lahmfuß und seine Krieger an und warteten auf den Rest des Clans. Sie schlossen die Augen vor dem Regen, doch die Köpfe hielten sie hoch erhoben und atmeten in tiefen
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