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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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steif gewordenen Beine bewegen zu können. Graustreif war direkt hinter ihm, aber die anderen Katzen hingen zurück. In ihren Augen zeigten sich Angst und Misstrauen.
    Riesenstern blitzte seinen Clan an. »Wir müssen ihm vertrauen«, grollte er, drehte sich um und folgte dem Einzelläufer. Eine nach der anderen setzten sich die Katzen hinter ihrem Anführer in Bewegung.
    Mikusch und Rabenpfote führten sie durch die Hecke auf ein benachbartes Feld. In einer überwucherten Ecke zwischen Brombeeren und Brennnesseln stand ein verlassenes Zweibeinernest. Die Mauern waren voller Löcher, wo Steine herausgefallen waren, und vom Dach war nur noch die Hälfte übrig geblieben.
    Die WindClan-Katzen starrten das Gebäude voller Angst an. »Mich kriegt ihr da nicht rein!«, murmelte einer der Ältesten.
    »Zweibeiner kommen hier nicht mehr her«, beruhigte sie Mikusch.
    »Es wird uns etwas Schutz vor dem Regen geben«, drängte Feuerherz.
    Einer der Schüler wisperte laut: »Ich bin nicht überrascht, dass er sich in einem Zweibeinernest verstecken will – einmal Hauskätzchen, immer Hauskätzchen.«
    Feuerherz sträubte sich das Fell. Er hatte diese Beleidigung ein paar Monde lang nicht mehr gehört. Aber die Geschichte, dass sich eine Hauskatze einem Clan angeschlossen hatte, musste bei jeder Großen Versammlung für reichlich Gerede gesorgt haben. Natürlich wusste auch der WindClan Bescheid. Er wirbelte herum und funkelte den Schüler an: »Du hast zwei Monde in einem Tunnel der Zweibeiner verbracht. Bist du deswegen eine Ratte?«
    Der Schüler reckte sich hoch und plusterte sein Fell auf, aber Graustreif trat zwischen sie. »Kommt jetzt rein! Je länger wir hier draußen bleiben, umso nasser werden wir.«
    »Wir haben in den vergangenen Monden Schlimmeres als die Unterkunft von Zweibeinern ausgehalten«, sagte Riesenstern. »Eine Nacht hier wird uns nicht schaden.«
    Seine Katzen murmelten nervös und zögerten, aber mit einem Blick auf Feuerherz hob Morgenblüte ihr Junges auf und trottete in die Unterkunft hinein. Die graue Königin folgte ihr und stupste ihr eigenes Junges vor sich her, aus dem Regen ins Trockene. Allmählich taten es ihnen die anderen gleich, bis alle Katzen drinnen waren.
    Feuerherz sah sich in dem düsteren Raum um. Der Boden war unbedeckt mit Ausnahme von einigen Stellen, an denen sich Unkraut unter den Steinmauern hindurchgegraben hatte. Wind und Regen fanden ihren Weg durch die Löcher in den Wänden und im Dach, aber es war trockener und geschützter als irgendwo draußen. Die Katzen schnüffelten vorsichtig herum, und als sie anfingen, sich fern von den tropfenden Löchern und zugigen Spalten niederzulassen, blickte Feuerherz seinen Freund erleichtert an. Nur Riesenstern und Lahmfuß blieben auf den Pfoten.
    »Wie steht’s mit Nahrung?«, fragte Lahmfuß.
    »Ihr solltet euch alle ausruhen«, miaute Mikusch. »Rab…«
    Feuerherz unterbrach ihn, bevor Mikusch Rabenpfotes Namen laut aussprechen konnte. »Wollt ihr beide Graustreif und mir nicht zeigen, wo man hier in der Gegend am besten jagen kann?«
    »Lahmfuß und Kurzbart werden mit euch gehen«, sagte Riesenstern. Feuerherz war nicht klar, ob der Anführer des WindClans den beiden Fremdlingen immer noch misstraute oder ob er entschlossen war zu zeigen, dass sein Clan für sich selbst sorgen konnte.
    Die sechs Katzen begaben sich wieder hinaus in den Regen. Die Jagd würde schwierig sein, aber Feuerherz war am Verhungern. Und Hunger machte ihn immer zu einem guten Jäger. Heute Nacht würden Wühlmäuse und Mäuse keine Chance haben. »Zeigt mir nur, wo sie sind!«, rief er Mikusch und Rabenpfote zu.
    Die beiden Kater führten sie in ein kleines Gehölz. Feuerherz füllte seine Lunge mit dem vertrauten Geruch. Dann kauerte er sich in Jagdstellung nieder und begab sich zwischen den Farnbüscheln auf die Suche nach Beute.
    Bei ihrer Rückkehr trug jeder der Jäger ein Maul voller Frischbeute. Die WindClan-Katzen genossen in dieser Nacht mit ihren neuen Verbündeten ein Festmahl. Jede Katze, ob alt oder jung, aß sich satt. Dann rollten sie sich zusammen, um sich in gegenseitiger Fellpflege die Zungen zu geben, während draußen Wind und Regen gegen die Wände der Unterkunft peitschten.
    Als die Dunkelheit einsetzte, kam Mikusch auf die Pfoten. »Ich muss los. Ratten fangen!«, verkündete er.
    Feuerherz stand auf und berührte die Nase des Einzelläufers mit seiner eigenen. »Danke dir nochmals«, schnurrte er. »Das ist das zweite Mal, dass

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