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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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haben, wenn sie dabei durch sein Territorium gingen? Es war ja nicht so, dass sie Beute stehlen wollten.
    Feuerherz blickte seine Begleiter an und sagte zögernd: »Wisst ihr, es wäre kürzer, wenn wir dem Fluss folgen würden.«
    Graustreif, der sich gerade die Pfoten wusch, blickte auf. »Aber das würde bedeuten, dass wir ins Territorium des Fluss-Clans eindringen.«
    »Wir könnten die Schlucht entlanggehen«, erklärte Feuerherz. »Der FlussClan jagt dort nicht. Es ist da zu steil, um hinab zum Fluss zu kommen.«
    Graustreif stellte vorsichtig eine Pfote auf die Erde. »Sogar die Krallen tun mir weh«, murmelte er. »Ich hätte nichts gegen einen kürzeren Weg.« Hoffnungsvoll wandte er die gelben Augen zum Zweiten Anführer des WindClans.
    Lahmfuß wirkte nachdenklich. »Riesenstern hat uns aufgetragen, euch zum Baumgeviert zu begleiten«, sagte er.
    »Wenn ihr nicht mitkommen wollt, würden wir das verstehen«, erwiderte Feuerherz rasch. »Wir werden nur sehr kurz ins Territorium des FlussClans eindringen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir dort auf irgendwelche Schwierigkeiten stoßen werden.«
    Graustreif nickte, aber Lahmfuß schüttelte den Kopf. »Wir lassen euch nicht allein ins Territorium des FlussClans gehen«, sagte er. »Ihr seid erschöpft von der langen Reise. Falls es doch Schwierigkeiten geben sollte, könntet ihr damit nicht allein fertig werden.«
    »Niemand wird uns sehen!« Feuerherz hatte sich selbst von seinem Plan überzeugt, und er war entschlossen, auch Lahmfuß zu überzeugen.
    Der sah ihn mit weisen, alten Augen an. »Wenn wir diesen Weg nähmen«, überlegte er, »würde der FlussClan wissen, dass der WindClan zurückgekommen ist.«
    Feuerherz stellte die Ohren auf. Er verstand. »Und wenn sie erst einmal den frischen Geruch des WindClans gerochen haben, sind sie vielleicht nicht mehr so scharf darauf, in eurem Territorium auf Kaninchenjagd zu gehen.«
    Kurzbart leckte sich die letzten Spuren der Frischbeute von den Lippen und meinte: »Und es würde bedeuten, dass wir vor Mondaufgang wieder zu Hause sind!«
    »Du willst doch nur, dass du ein gutes Nest in deinem Bau abkriegst!«, erwiderte Lahmfuß mit strenger Stimme, aber seine Augen glitzerten gutmütig.
    »Dann gehen wir also durch das FlussClan-Territorium?«, fragte Feuerherz.
    »Ja«, entschied Lahmfuß. Er änderte die Richtung, führte die Katzen auf einem alten Dachspfad weiter, der sie von dem kahlen Hochland wegbrachte, und bald befanden sie sich in den Jagdgründen des FlussClans. Sogar durch Wind und Regen konnte Feuerherz das Brausen des Flusses hören, der irgendwo vor ihnen rauschte und donnerte.
    Die Katzen folgten dem Pfad in Richtung des Geräusches, und bald verengte er sich, bis er nur noch wenig mehr als ein schmaler Grasstreifen unmittelbar an der Kante des Abgrunds war. Auf einer Seite stieg das Land steil und felsig an, auf der anderen stürzte es direkt in die Tiefe. Nur ein paar Fuchslängen entfernt konnte Feuerherz die gegenüberliegende Seite der Schlucht sehen. Der Zwischenraum sah verführerisch schmal aus, und er fragte sich, ob er den Spalt überspringen könnte. Vielleicht, wenn er nicht so müde und hungrig wäre … Seine Pfoten kribbelten zwar vor Angst, aber er konnte trotzdem nicht widerstehen, einen Blick über die Kante neben seinen Pfoten zu werfen.
    Direkt vor ihm stürzte eine glatte Felsklippe tief hinunter. Farnbüschel klammerten sich an winzige Vorsprünge, ihre Blätter glitzerten nicht vom Regen, sondern von der Gischt des angeschwollenen Flusses, der in der Tiefe schäumte.
    Feuerherz zog sich mit vor Angst gesträubtem Fell zurück. Vor ihm stapften Lahmfuß, Kurzbart und Graustreif mit gesenkten Köpfen stetig voran. Sie würden diesem Pfad folgen müssen, bis sie in den schmalen Streifen Wald abzweigen konnten, der zwischen ihnen und dem DonnerClan-Territorium lag.
    Feuerherz stolperte, als er sich beeilte, mit den anderen Schritt zu halten. Die Ohren von Lahmfuß waren gespitzt, sein Schwanz gesenkt, sodass er fast auf der Erde schleifte. Auch Kurzbart war offensichtlich nervös. Immer wieder blickte er den Hang neben sich hinauf, als könnte er etwas hören.
    Feuerherz jedoch vernahm nur das Tosen des Flusses. Angespannt schaute er über die Schulter zurück, seine Blicke schossen von einer Seite zur anderen. Die Vorsicht seiner Begleiter bereitete ihm Unbehagen.
    Der steile Abhang wurde allmählich flacher, bis die vier sich weiter vom Klippenrand entfernen konnten.

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