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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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scharrte verzweifelt am Boden. »Kräuselschweif?«, fauchte er. »Kräuselschweif, kannst du mich hören?«
    Aber der FlussClan-Kater antwortete nicht. Er hatte die Augen geschlossen und atmete flach.
    »Spinnweben stoppen die Blutung«, miaute Hellschweif.
    Taubenpfote sprang auf die Pfoten. »Ich hole welche.« Sie verschwand im Gebüsch.
    Blütenfell beugte sich über ihren Clan-Gefährten und leckte ihm den nassen Pelz wie eine Mutter ihr Junges. Die übrigen Katzen sahen schweigend zu. Heiliger SternenClan! Löwenglut holte tief Luft. Ihr dürft ihn jetzt noch nicht zu euch nehmen.
    Die Farnwedel schwankten heftig und Woody kam mit einer Wühlmaus zwischen den Zähnen zum Vorschein. Als sein Blick auf Kräuselschweif fiel, ließ er vor Schreck seine Beute fallen und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    »Was ist passiert?«, krächzte er.
    »Die Biber«, antwortete Pilzkralle schroff.
    Woody trat näher und schnupperte vorsichtig an Kräuselschweifs Wunde. »Warum habt ihr Katzen euch nur in so große Gefahr gebracht?«, miaute er.
    »Wir können nicht anders.« Am liebsten hätte Löwenglut den Einzelläufer angefaucht. »Das Gesetz der Krieger sagt, dass du für deinen Clan kämpfen musst, auch wenn es dich dein Leben kostet.«
    »Was für eine idiotische Vorschrift!«, schnaubte Woody.
    Tigerherz bleckte die Zähne und machte einen Schritt auf den Einzelläufer zu. »Siehst du denn nicht, wie tapfer diese Katze war?«
    Woody wirbelte zu ihm herum, ließ die Krallen ausfahren, aber bevor sich Tigerherz auf ihn stürzen konnte, trat Hellschweif zwischen die beiden und stieß den jungen Krieger zurück. »Damit hilfst du Kräuselschweif auch nicht«, knurrte sie ihn an.
    Tigerherz setzte sich widerstrebend, schnaubte heftig und starrte Woody böse an. Wieder teilten sich die Farnwedel. Taubenpfote war zurückgekehrt, hüpfte auf drei Pfoten und hielt mit der vierten ein Büschel Spinnweben hoch.
    »Danke, Taubenpfote.« Blütenfell nahm ihr die Spinnweben ab und legte sie auf Kräuselschweifs Wunde, aber sie waren sofort mit Blut getränkt. Sein Atem war noch flacher geworden.
    »Sein Pelz ist glühend heiß«, flüsterte Blütenfell.
    Inzwischen war der Mond untergegangen und am fahlen Himmel dämmerte der Morgen. Alle Katzen, auch Woody, saßen schweigend um Kräuselschweif herum und lauschten auf seinen Atem, der immer schwächer und unregelmäßiger wurde. Dann, als eine goldene Linie am Horizont den Sonnenaufgang ankündigte, kam er ganz zum Stillstand.
    Löwenglut neigte den Kopf. Kräuselschweif war ein junger und so vielversprechender Krieger für seinen Clan gewesen. Und in der Zeit, die sie zusammen gereist waren, hatte sich Löwenglut immer mehr mit ihm angefreundet. All das hatte der Biber zunichtegemacht.
    »Jetzt jagt er mit dem SternenClan«, flüsterte Pilzkralle, reckte den Schwanz und berührte Blütenfell an der Schulter.
    Die FlussClan-Kätzin kauerte am Boden und wimmerte leise. Hellschweif presste sich tröstend an sie und so saßen die beiden Katzen einträchtig neben Kräuselschweifs Leichnam. Tigerherz betrachtete den Krieger entsetzt. Er konnte nicht glauben, dass dieses Leben so schnell zu Ende gegangen war.
    Taubenpfote sprang auf die Pfoten und rannte davon, stürzte sich blind in Gras und Farnkraut. Löwenglut folgte ihr den Abhang hinter dem riesigen Damm hinauf, denn er fürchtete, sie könnte in ihrem Kummer die überall lauernde, große Gefahr vergessen. Die Biber waren verschwunden. Außer einigen verstreuten Hölzern deutete nichts darauf hin, dass hier erst vor so kurzer Zeit ein Kampf stattgefunden hatte.
    Den Blick starr auf den Damm gerichtet, flüsterte Taubenpfote: »Wir hätten niemals herkommen dürfen!«

20. KAPITEL
    Beim SternenClan, warum ist sie bloß so weit weggelaufen?
    Häherfeder trottete auf den Spuren von Mohnfrost und Windpelz den felsigen Pfad zum Mondsee hinauf. Sein Fell kribbelte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sich die beiden Katzen absichtlich trafen.
    Was kann er nur von ihr wollen?
    Die Sonne war untergegangen, und ein frischer Wind war aufgekommen, der den feuchten Geruch nach Regen herbeiwehte. Endlich gab es Hoffnung, dass die Dürre ein Ende fand.
    Eine letzte unwegsame Klettertour brachte ihn bis zu dem Wall aus Dornengestrüpp, hinter dem der Mondsee lag. Er schlüpfte hindurch und tappte den gewundenen Pfad hinab, spürte auch diesmal wieder die Spuren der Urkatzen unter seinen Pfoten. Ihr Wispern drang an seine Ohren, aber

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