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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Häherfeder war heute Nacht in Gedanken zu sehr mit Mohnfrost beschäftigt, um ihren Stimmen zu lauschen.
    Das unablässige Rauschen des Wasserfalls geleitete ihn ans Seeufer, wo er auf Mohnfrosts Geruch traf. Die Kätzin saß in einiger Entfernung am Teich. Sie war allein, Windpelz konnte er nirgends entdecken.
    Er muss hier irgendwo sein. Aber wo?
    »Mohnfrost?«, flüsterte Häherfeder.
    Er hörte, wie sie vor Überraschung nach Luft schnappte. »Häherfeder! Bist du mir gefolgt?«
    »Ja.« Aber von der zweiten Katze, die ihr gefolgt sein könnte, sage ich ihr lieber nichts. »Deine Clan-Gefährten machen sich Sorgen wegen dir«, fuhr er fort. »Du hättest nicht allein hierherkommen dürfen.«
    »Meinen Jungen geht es gut«, antwortete Mohnfrost mit matter, tonloser Stimme. »Macht sich Beerennase auch Sorgen wegen mir?«
    Häherfeder zögerte. Er hatte Beerennase vor seinem Weggang nicht gesehen. Soweit er wusste, hatte der Krieger vom Verschwinden seiner Gefährtin noch nichts mitbekommen.
    »Du brauchst es mir nicht zu sagen«, setzte Mohnfrost bitter hinzu. »Natürlich nicht! Er macht sich nichts aus mir. Weil er Honigfarn immer noch liebt.«
    Häherfeder suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, aber Mohnfrost redete weiter, in der Annahme, dass er der gleichen Meinung war wie sie.
    »Ich muss Honigfarn sehen. Ich vermisse sie so sehr, dass ich es nicht beschreiben kann, und sie kann schließlich nichts dafür, dass Beerennase mich nicht liebt.« Ihr Seufzer war herzzerreißend. »Ich fühlte mich von Anfang an zu ihm hingezogen, auch als er noch mit Honigfarn zusammen war. Trotzdem hätte ich nie versucht, ihn ihr wegzunehmen! Nach ihrem Tod dachte ich dann, er könnte vielleicht mehr für mich empfinden … aber das tut er nicht.«
    »Du weißt doch gar nicht …«, hob Häherfeder an.
    »O doch, ich weiß es!«, fauchte Mohnfrost zurück. »Er behandelt mich die ganze Zeit so, als wäre ich ihm völlig egal. Warum sollte er sonst wollen, dass ich jetzt schon in die Kinderstube umziehe? Im Kriegerbau will er mich noch nicht einmal mehr sehen!«
    Häherfeder wusste nicht, was er antworten sollte. Keine Katze konnte Beerennase dazu bringen, Mohnfrost zu lieben, wenn er sich immer noch nach ihrer toten Schwester sehnte, und daran würde die weite Reise zum Mondsee auch nichts ändern.
    »Komm mit mir nach Hause«, miaute er. »Erinnerst du dich, dass du in deinen Träumen schon einmal einen Wald aufgesucht hast, aus dem ich dich wieder nach Hause gebracht habe?«
    Mohnfrost schwieg eine Weile. Häherfeder spürte, wie sich Erinnerungen in ihrem Kopf regten, aufblitzten wie funkelnde Sterne auf dem Wasser.
    »Ja, das weiß ich noch«, flüsterte sie so leise, dass ihre Stimme im Rauschen des Wasserfalls kaum zu hören war. »Damals war ich krank, nicht wahr? Aber den Felsenkessel hatte ich eigentlich gar nicht verlassen. Was war das für ein Wald?« Sie holte tief Luft, dann hörte sich ihre Stimme gefasster an. »Ich war beim SternenClan, nicht wahr? Ich lag im Sterben und du hast mir das Leben gerettet!«
    »Ja, so ist es gewesen«, miaute Häherfeder. »Und ich bin auch diesmal gekommen, um dir zu helfen.«
    Er hörte, wie sich Mohnfrost auf die Pfoten erhob und um den Mondsee herum zu ihm tappte, bis sie vor ihm stand. Ihr Geruch wehte dicht vor seiner Nase.
    »Wenn ich ein Mal beim SternenClan war und wieder zurückgekehrt bin, dann kann ich es wieder tun! Bitte, hilf mir dabei!« Häherfeder spürte ihren Körper, der vor Sehnsucht zitterte. »Ich will Honigfarn sehen. Ich will ihr sagen, dass ich ihr Beerennase nicht wegnehmen wollte. Ach, Häherfeder, wird sie mich dafür hassen?«
    Häherfeder unterdrückte einen Seufzer. »Das kann ich nicht tun«, hob er an. »Krieger dürfen nicht beim SternenClan ein und aus gehen. Dafür würde ich dich krank machen müssen und Heiler-Katzen dürfen nicht …«
    Er brach ab. Vom Rand der Senke näherten sich leise Pfotenschritte. Windpelz’ kalte Stimme hallte zwischen den Felsen. »Was haben wir denn hier? Schon wieder ein Drama beim DonnerClan? Ihr Katzen solltet wirklich lernen, eure Gefühle zu kontrollieren. Jetzt setzt ihr schon wieder Junge in die Welt, die niemals geboren werden sollten«, fügte er hinzu.
    »Windpelz!« Mohnfrost war entsetzt. »Was hast du hier zu suchen?«
    »Du könntest ruhig etwas freundlicher sein.« Die WindClan-Katze hatte die Stimme gedämpft. »Schließlich gehört der Mondsee nicht zum DonnerClan-Territorium.«
    »Geh

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