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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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ab. »Ich habe euch Reisekräuter gebracht«, miaute sie. »Ihr werdet sie brauchen.«
    Brombeerkralles Augen weiteten sich vor Zorn, und er begann Eichhornschweif zu beschimpfen, weil sie ihrer Schwester das Geheimnis verraten hatte. Welches Geheimnis? , fragte sich Häherfeder.
    »Sie brauchte mir gar nichts sagen«, versicherte Blattsee. »Ich wusste es einfach, das ist nun mal so.«
    Häherfeder zuckte zusammen. Blattsee und Eichhornschweif hatten eine Verbindung, die er bisher nie wahrgenommen hatte – und jetzt war Blattsee in Panik, weil ihre Schwester fortging und sie sich vielleicht niemals wiedersehen würden. Das war vor der Mission! Als die sechs Katzen auszogen, um Mitternacht zu suchen, von der sie die Prophezeiung des SternenClans erfahren sollten.
    Er hörte mit Blattsees Ohren, wie Eichhornschweif die ganze Geschichte von Brombeerkralles Träumen und dem Treffen mit den Katzen der anderen Clans erzählte. Er spürte Blattsees wachsende Verzweiflung, ein Gefühlschaos, in das er nicht eindringen konnte, weil es in dieser Erinnerung noch etwas gab, was sie sogar vor sich selbst verbarg. Blattsee versuchte verzweifelt, Eichhornschweif zum Bleiben zu überreden, aber Häherfeder wusste auch, dass ihr dabei bereits klar war, dass sie ihre Schwester nicht umstimmen würde. Eichhornschweif hat sich jedenfalls kaum verändert! Am Ende musste Blattsee schweren Herzens akzeptieren, dass Eichhornschweif fortging.
    »Wirst du auch keiner Katze verraten, wohin wir gegangen sind?«, drängte sie Eichhornschweif.
    »Ich weiß doch gar nicht, wohin ihr geht – und du weißt es auch nicht«, erklärte Blattsee. »Aber nein, ich werde nichts sagen.«
    Sie sah zu, wie Eichhornschweif und Brombeerkralle die Reisekräuter aufleckten, und versuchte dann mit plötzlich aufwallender Angst, ihrer Schwester alles beizubringen, was sie von Rußpelz gelernt hatte, damit sie auf ihrer Reise die notwendigen Kräuter finden würden.
    »Wir kommen zurück«, versprach Eichhornschweif.
    Dann verflüchtigte sich die Erinnerung und Häherfeder fand sich blind auf der Lichtung wieder. Nachdem sich Blattsees Erinnerungen aufgelöst hatten, spürte er, dass sie ihn vom Frischbeutehaufen aus beobachtete. Sie hatte ihm diese Erinnerung absichtlich zukommen lassen.
    Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich kenne dieses Gefühl.
    Nein, das kennst du nicht!, schleuderte Häherfeder wütend zurück. Eichhornschweif und du, ihr wart nicht Teil einer Prophezeiung. Vielleicht wäre es für jede Katze besser gewesen, wenn sie nicht zurückgekommen wäre.
    Blattsee stand auf und tappte zum Kriegerbau. Ihre Traurigkeit blieb bitter in der Luft zurück. Ein paar Herzschläge lang war Häherfeder fast versucht, sie zu bedauern. Die Erinnerung waren so klar gewesen und Blattsees Gefühle so nackt. Er schüttelte den Kopf, um den Schwächeanfall loszuwerden.
    Du hättest uns mit der Prophezeiung helfen können, wenn du von Anfang an die Wahrheit gesagt hättest. Distelblatt könnte noch bei uns sein. Aber jetzt ist sie fort und wir müssen allein zurechtkommen.
    Die Sonne stand inzwischen hoch über den Bäumen, ihre Strahlen brannten auf den Kessel hernieder, als hätte die Luft Feuer gefangen. Häherfeder juckte es in den Pfoten, etwas zu tun, aber da Lichtherz seine Kräuter sammelte, gab es für ihn keinen Grund, das Lager zu verlassen.
    Dann suche ich den Rand des Felsenkessels nach Schlangen ab. Jede Katze ist so aufgeregt, dass sicher alle vergessen, sich vorzusehen.
    Er tappte über die Lichtung und erinnerte sich an den schrecklichen Tag, an dem Honigfarn von einer Schlange gebissen wurde, die aus einer der Ritzen am Fuß der Felswand geschlüpft war. Blattsee und er hatten nichts tun können, um sie vor dem Gift zu retten. Später hatte er zusammen mit Blattsee eine Maus mit Todesbeeren ausgestopft und in das Loch geschoben, in der Hoffnung, dass die Schlange die Maus fressen und daran sterben würde. Aber das hinterhältige Wesen hatte ihren Köder nicht angerührt. Häherfeder vermutete, dass sie noch auf der Lauer lag und auf eine Gelegenheit wartete, erneut zuzuschlagen.
    Er arbeitete sich an der Felswand entlang, prüfte, ob alle Ritzen noch sicher mit Steinen verschlossen waren, bis er Charlys Geruch auffing und erkannte, dass sich der alte Einzelläufer auf einem flachen Stein ausgestreckt hatte, ganz in der Nähe der Stelle, an der die Schlange aufgetaucht war. Er hörte das gleichmäßige Schnarchen des alten Katers, das ganz

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