Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter

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hatte –, und trotzdem konnte Taubenpfote den Kummer nicht abschütteln, dass sie ihre Schwester zurücklassen musste. Vor Einbruch der Dämmerung war Löwenglut in den Schülerbau gekommen, um sie zu wecken, und Efeupfote hatte zusammengerollt dagelegen und sich schlafend gestellt, sodass sie sich nicht verabschieden konnte.
    Neben Taubenpfote miauten Brombeerkralle und Löwenglut leise miteinander. Weil sie nicht lauschen wollte, schickte Taubenpfote ihre Sinne in die Ferne. Sie entdeckte eine FlussClan-Patrouille von hungrigen Kriegern, die den brackigen Teich in der Mitte des Sees umkreiste. Nachdem sie ihren Klagen kurz zugehört hatte, schickte sie ihre Wahrnehmung noch weiter und konzentrierte sich auf die Katzen im FlussClan-Lager. Bald hatte sie Nebelfuß entdeckt, mit Schilfbart und Mottenflügel, der Heiler-Katze mit dem golden gefleckten Fell, die sie auf der Großen Versammlung gesehen hatte.
    »Ich habe für Leopardenstern getan, was ich konnte«, miaute Mottenflügel besorgt. »Trotzdem hat sie sich nicht erholt, seit sie vor Kurzem ein Leben verlor.«
    Nebelfuß schüttelte den Kopf. »Sie hatte keine Chance, wieder zu Kräften zu kommen. Gibt es denn keine Kräuter, mit denen du ihr helfen kannst, Mottenflügel?«
    »Die Pflanzen sind alle vertrocknet«, miaute die Heiler-Katze leise. »Ich fürchte, Leopardenstern wird jetzt ein weiteres Leben verlieren.«
    Betroffene Stille trat ein. Wie viele Leben hat Leopardenstern noch?, fragte sich Taubenpfote. Schließlich wurde das Schweigen von Schilfbart gebrochen. »Dann bleibt uns nur die Hoffnung, dass Feuersterns Plan funktioniert und die Katzen, die wir losschicken, herausfinden, was mit dem Wasser passiert ist.«
    Das Geräusch von Pfotenschritten hinter dem Bachbett holte Taubenpfote in ihre Umgebung zurück. Drei Katzen waren am anderen Ufer aus dem verdorrten Gras aufgetaucht und kamen über den Kiesstreifen angelaufen.
    Brombeerkralle trat auf sie zu. »Sei gegrüßt, Rostfell«, miaute er.
    Statt einer Antwort knurrte die goldbraune Kätzin nur.
    »Ist das die Zweite SchattenClan-Anführerin?«, flüsterte Taubenpfote Löwenglut zu. »Die sieht aber alt aus!«
    »Sie war schon bei der Großen Reise dabei«, flüsterte Löwenglut zurück. »Aber sie ist immer noch eine hervorragende Kriegerin. Lass sie nicht hören, dass du sie alt findest!«
    »Diese Katzen hat der SchattenClan ausgewählt«, miaute Rostfell, wobei sie mit einer Schwanzgeste auf die beiden jüngeren Krieger hinter ihr deutete. Taubenpfote kannte Tigerherz, Bernsteinpelz’ Sohn, mit dem dunkelbraun gestreiften Pelz von der Großen Versammlung, aber wer der andere Krieger war, ein älterer, dunkelbrauner Kater, wusste sie nicht.
    »Wer ist das?«, erkundigte sie sich leise bei Löwenglut.
    »Pilzkralle«, antwortete ihr Mentor. »Er hat die Große Reise auch mitgemacht, aber da war er noch ein Junges.«
    »Junge haben die Große Reise geschafft?«
    Löwenglut nickte, bedeutete Taubenpfote aber mit der Schwanzspitze, still zu sein, weil Rostfell noch etwas sagte.
    »Vergesst nicht, dass ihr durch unser Territorium zieht«, knurrte sie. »Ihr braucht gar nicht erst versuchen, uns Beute zu stehlen, denn meine Krieger haben euch im Auge.«
    Löwenglut ließ seinen Blick über das dürre Gras auf der anderen Seite des Bachs schweifen. »Welche Beute sollte das denn sein?«, fragte er mürrisch.
    Rostfell bleckte drohend die Zähne. »Du kannst dir deine Spitzfindigkeiten sparen, Löwenglut. Und nur weil diese Mission Feuersterns Idee war, brauchst du dir nicht einzubilden, dass die DonnerClan-Katzen die Führung übernehmen.«
    »Daran denkt keine Katze«, miaute Brombeerkralle besänftigend. »So lief das auf der ersten Reise auch nicht. Das werden sie unterwegs selbst herausfinden.«
    Rostfell schnaubte. »Was hat sich Feuerstern bloß dabei gedacht, eine Schülerin mitzuschicken?«, fragte sie mit einem Seitenblick auf Taubenpfote. »Wozu soll sie gut sein?«
    Taubenpfote wurde wütend. Ich bin es, die weiß, dass die Tiere den Bach blockieren.
    Kurz darauf riss sie entsetzt die Augen auf, weil Löwenglut zu ihrer Verteidigung miaute: »Sie muss mitkommen. Sie ist es, die weiß, warum der Bach nicht mehr fließt.«
    Brombeerkralle trat einen Schritt vor und sah Löwenglut mit zusammengekniffenen Augen streng an. Er öffnete das Maul, sagte dann aber nichts. Taubenpfote konnte sich denken, dass er ihn gern ein Mäusehirn genannt hätte, aber vor den Katzen der anderen Clans ging