Warrior Cats – Der vierte Schüler
die ihn im Schlaf verstört hatten, stand auf und wischte sich einen Farnwedel von der Nase. Denken sie denn gar nicht daran, dass die Katzen, die auf die Reise gehen, vielleicht nie mehr wiederkehren?
Er taumelte verschlafen auf die Lichtung und fing den Geruch von Feuerstern auf, als der aus seinem Bau auf die Hochnase trat. Die Clan-Katzen hatten sich schon zusammengefunden, noch bevor ihr Anführer die Worte jaulen konnte, die sie zu einer Versammlung riefen. Mausbart streifte Häherfeders Pelz, außerdem hörte er das Pfotengetrappel von Blumenpfote, Wurzelpfote und Hummelpfote, die an ihm vorbeisausten. Er tappte weiter, bis er Löwenglut und Taubenpfote fand, bei denen er sich niederließ.
»Katzen des DonnerClans«, hob Feuerstern an, nachdem sich das aufgeregte Gemurmel gelegt hatte. »Gestern auf der Großen Versammlung haben alle vier Clans beschlossen, je zwei Katzen auszusenden, die den Bachlauf erkunden und herausfinden sollen, ob er tatsächlich blockiert ist. Ich habe beschlossen, dass Löwenglut und Taubenpfote den DonnerClan vertreten sollen.«
Feuerstern hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als bereits empörtes Gejaule durch den stillen Morgen schallte.
»Sie ist doch noch Schülerin!«, protestierte Dornenkralle. »Wir sollten nur starke Krieger schicken, die mit Gefahren umgehen können.«
»Genau! Was ist denn so besonders an ihr?«, stimmte Beerennase zu.
Aber alle missbilligenden Rufe wurden von Efeupfote erstickt, die verzweifelt aufjaulte. »Warum darfst du mitgehen und ich nicht? Feuerstern soll einen anderen Krieger schicken!«
»Du darfst nicht glauben, dass Feuerstern mich lieber mag als dich«, versicherte Taubenpfote ihrer Schwester. Häherfeder hörte sie zu Efeupfote tappen und ihr tröstend das Ohr lecken, aber Efeupfote wehrte sie ab. »Er macht das bloß, weil ich die erste Katze war, die darauf gekommen ist, dass etwas den Bach blockieren könnte.«
Häherfeder merkte, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie ihre übersinnlichen Fähigkeiten für sich behalten musste, zusammen mit allem, was sie über die Prophezeiung wusste. Sie wird sich eben daran gewöhnen müssen.
»Ich weiß«, miaute Efeupfote kläglich. »Ich dachte bloß, wir würden immer alles gemeinsam machen.«
»Das hätte ich auch gern, aber es geht eben nicht«, antwortete Taubenpfote.
»Schluss jetzt!« Eichhornschweif hatte die Stimme erhoben, um sich gegen den Tumult der protestierenden Katzen durchzusetzen. »Feuerstern hat sich entschieden. Es steht uns nicht zu, seine Entscheidung zu kritisieren.«
»So ist es«, pflichtete ihr Graustreif bei. »Vertraut ihr eurem Anführer etwa nicht?«
Allmählich legte sich der Aufruhr und Feuerstern sprach weiter: »Löwenglut und Taubenpfote werden beim nächsten Sonnenaufgang aufbrechen. Die Versammlung ist beendet.«
Die Katzenmenge löste sich in mehrere Gruppen auf, die weiter miteinander tuschelten. Für ein paar Herzschläge hatte Häherfeder Taubenpfotes Spur verloren, dann fand er sie mit Eiswolke und Fuchssprung beim Frischbeutehaufen wieder. Er bemerkte, dass sich die Schülerin ein wenig fürchtete, und so lief er zu ihr.
»Wieso hat er dich ausgewählt?«, fragte Fuchssprung gerade.
»Hat dir der SternenClan einen Traum geschickt?«, erkundigte sich Eiswolke neugierig. »Was haben sie zu dir gesagt?«
Häherfeder spürte, dass Taubenpfote allmählich in Panik geriet. »Und wenn sie nun einen Traum gehabt hat?«, fauchte er mit einem Schwanzschnippen in Taubenpfotes Richtung. »Dann ist das eine Sache zwischen Feuerstern und Taubenpfote. Wenn ihr nichts Besseres zu tun habt, könnt ihr ja zum See laufen und für die Ältesten Wasser holen.«
Er hörte Fuchssprung verärgert knurren, aber dann wandten sich die beiden jungen Krieger ab und trotteten ohne Widerworte Richtung Dornentunnel.
»Der behandelt uns, als wäre er unser Mentor«, beschwerte sich Eiswolke flüsternd.
»Häherfeder, ich weiß nicht, was ich ihnen sagen soll!«, miaute Taubenpfote, sobald die Krieger außer Hörweite waren. »Ich hatte keinen Traum und das weißt du auch! Ich kann diese braunen Tiere hören , kann sie spüren , so deutlich wie neulich bei Löwenglut am See, als ich auch genau wusste, was er gemacht hat.«
Häherfeders Schnurrhaare zuckten. »Schon gut«, antwortete er. »Aber das versteht niemand außer Löwenglut und mir. Für alle anderen Katzen hattest du einen Traum.«
Taubenpfote zögerte. »Ich mag sie nicht anlügen«, miaute
Weitere Kostenlose Bücher