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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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und funkelte ihn an, dann senkte sie den Blick und trat zur Seite, wo sie die gesunden Jungen mit dem Schwanz um sich versammelte.
    »Ich will mit Rosenjunges mitgehen!«, miaute Unkenjunges entschlossen.
    »Das geht nicht.« Minka beugte sich vor und berührte den Kopf des Jungen, das ihr geblieben war, mit der Schnauze. »Du hilfst ihr am meisten, wenn du stark und gesund bleibst.«
    Unkenjunges blickte immer noch trotzig drein, sagte aber nichts mehr. Honigfarn, die gerade aus dem Tunnel trat, erfasste die Situation mit einem Blick und stellte sich schützend über Rosenjunges. »Ich verspreche dir, dass ich gut auf sie aufpasse«, sagte sie zu Minka, die ihr dankbar zunickte.
    Rosenjunges strampelte in der Luft und maunzte kläglich, während sie von ihrer Clan-Gefährtin Richtung Zweibeinernest getragen wurde.
    Eine neue Bewegung im Tunnel kündigte Millies Ankunft an. Blattsee und Häherpfote stützten die graue Kätzin von beiden Seiten. Bei ihrem Anblick hielt Löwenglut vor Schreck den Atem an. Sie bewegte kaum die Pfoten und wurde von den beiden Heiler-Katzen nahezu getragen. Der Pelz hing schlaff über ihren Rippen, und ihre Flanken bebten, wenn sie heiser hustete.
    »Nein!« Graustreif, der direkt hinter Löwenglut und Distelblatt stand, jaulte auf. Er stürzte vor, worauf ihm Löwenglut den Weg versperrte und Distelblatt ihn mit den Zähnen am losen Schulterfell packte. »Lasst mich gehen!«, fauchte Graustreif und wehrte sich. »Sie stirbt! Ich muss mit ihr gehen!«
    Löwenglut musste sich zusammenreißen. Alles, was er gelernt hatte, sprach dagegen, einen Clan-Gefährten zu bekämpfen, trotzdem wusste er, dass er Graustreif nicht in die Nähe seiner kranken Gefährtin lassen durfte.
    »Bleib zurück!«, befahl Blattsee und hob warnend den Schwanz.
    Graustreif ignorierte sie und wehrte sich weiter, holte mit einer Pfote aus, um Löwenglut seine Krallen über die Schulter zu ziehen.
    »Halt!« Brombeerkralle kam zu Hilfe geeilt.
    »Graustreif!« Feuerstern hatte an der Spitze des erbarmungswürdigen Katzenzugs seine heisere Stimme erhoben. Der Anführer des Clans war stehen geblieben und hatte sich nach seinem Freund umgedreht. »Ich weiß, was du fühlst. Aber du musst dich von Millie fernhalten.« Seine Stimme war voller Mitgefühl, Löwenglut wusste, welche tiefe Freundschaft die beiden Katzen verband. »Millie muss sich darauf verlassen können, dass du stark und gesund bleibst.«
    Graustreif hielt inne und holte tief Luft. »Feuerstern, es ist, als würden mir Krallen das Herz in Fetzen reißen.«
    »Ich weiß. Aber was du jetzt tust, ist sinnlos. Graustreif, sollte Millie ihre Pfoten wirklich auf den Weg zum SternenClan setzen, dann werde ich dich holen lassen, damit du dich von ihr verabschieden kannst. Das verspreche ich dir.«
    Graustreif zögerte einen Herzschlag lang, dann neigte er den Kopf. »Ich verlasse mich auf dich, Feuerstern«, presste er hervor.
    Löwenglut trat mit Brombeerkralle zurück und Distelblatt ließ den Pelz des grauen Kriegers los. Graustreif stand reglos da, den Kopf gesenkt, mit hängendem Schwanz, und Löwenglut stand nah genug, um zu spüren, wie er zitterte.
    Blattsee und Häherpfote liefen mit Millie in ihrer Mitte weiter. Ihr Kopf hing schwer zu Boden, sie schien den Protest ihres Gefährten gar nicht gehört zu haben. Hinter ihnen kam Langschweif, der sich an Blattsees Schwanzspitze festhielt. Schlaff wie ein Stück Frischbeute baumelte Wurzeljunges in seinem Maul.
    Löwenglut erstarrte. War das Junge tot? Doch da zuckte seine Schwanzspitze und es hustete kraftlos. Erleichtert atmete Löwenglut auf, dann kehrte sein schlechtes Gewissen zurück. Sie braucht Katzenminze. Und die anderen brauchen sie auch.
    Nachdem die kranken Katzen fort waren, führte Brombeerkralle den restlichen Clan in den Felsenkessel. Mausefell und Eichhornschweif, die Einzigen, die zurückgeblieben waren, saßen in der Nähe des Frischbeutehaufens. Mausefell erhob sich und tappte ihnen entgegen.
    »Ich hätte mit ihnen gehen sollen«, fauchte sie Brombeerkralle an. »Ich könnte helfen. Ich bin eine Älteste. Wenn ich krank werde, wird das den Clan nicht schwächen.«
    Brombeerkralle neigte den Kopf. »Ein Angebot wie dieses ist einer Kriegerin würdig«, antwortete er. »Dennoch ist dem Clan jede Katze wichtig, das kleinste Junge ebenso wie die greisen Ältesten.« Seine Bernsteinaugen blitzten. »Wie ich weiß, hast du Feuerstern auch schon gefragt und er hat Nein gesagt. Mich kannst du

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