Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2
Igeljunges sanft neben die anderen. Zuletzt kam Häherpfote.
»Wo, beim SternenClan, habt ihr sie gefunden?«, rief Kurzstern mit weit aufgerissenen Augen.
Löwenpfotes Fell prickelte. Er schaute Heidepfote an und trat vor. »Sie sind in einen …«
Distelpfote unterbrach ihn. »Sie waren unten am Seeufer«, miaute sie. »Sie hatten sich ein Lager gebaut, als Schutz gegen den Regen.«
Welchen Sinn hatte es, Löwenpfotes Geheimnis zu verraten? Die Gänge zwischen den beiden Clans waren vom Regen verschüttet worden. Jeder taktische Vorteil war verloren und Löwenpfote würde nur in Schwierigkeiten geraten. Sie schaute die anderen an und betete stumm, dass sie dieser Lüge nicht widersprachen.
Heidepfote nickte. »Sie waren kurz hinter der DonnerClan-Grenze, direkt am Ufer.« Ihr Blick richtete sich auf Windpfote. »Löwenpfote, Distelpfote und Häherpfote haben gesehen, wie wir nach ihnen suchten, und uns herübergerufen, an die Stelle, wo sie ihren Geruch entdeckt hatten.«
»Welchen Geruch?«, miaute Kurzstern. »Wir konnten nichts finden.«
Windpfote blinzelte. »Bestimmt hat der Regen ihn weggewaschen«, miaute er.
Kurzstern winkte die Jungen mit seinem Schwanz zu sich. »Kommt her!«
Zögernd näherten sich Grasjunges, Igeljunges und Schwalbenjunges der Grenze. Sie hatten die Ohren angelegt und die Schwänze gesenkt und blieben am Bachufer stehen.
»Warum habt ihr das Lager ohne Erlaubnis verlassen?«, knurrte Kurzstern über den Bach hinüber.
Grasjunges hob das Kinn. »Wir wollten auf Erkundung gehen.«
»Auf Erkundung gehen?«, wiederholte Kurzstern. »Wir hätten fast gegen den FlussClan und den DonnerClan gekämpft, weil wir euch nicht finden konnten.«
Schwalbenjunges ließ den Kopf hängen. »Das tut uns leid.«
»Wir haben nicht nachgedacht«, fügte Igeljunges hinzu.
»Wir fanden es lustig, unser eigenes Lager am See zu bauen.« Grasjunges Blick huschte mit einem schelmischen Grinsen zu Distelpfote. Er hatte ja keine Ahnung, wie wichtig es war, dass die Höhlen ein Geheimnis blieben.
Löwenpfote tappte zur Grenze. »Du hast gesagt, ihr hättet fast mit dem FlussClan gekämpft?«, fragte er Kurzstern.
Distelpfotes Pelz prickelte hoffnungsvoll. »Dann gab es noch keinen Kampf?«
»Wir haben dem FlussClan Zeit bis zum Morgengrauen gegeben, um die Jungen zurückzubringen.« Kurzstern seufzte genervt. »Und jetzt sieht es so aus, als müssten wir uns entschuldigen, weil wir sie fälschlich beschuldigt haben.«
»Entschuldigen?« Fetzohr schlug mit dem Schwanz. »Vergiss nicht, dass sie unsere Grenze überschritten haben.«
»Sie wurden von einem Hund gejagt«, mahnte Kurzstern.
»Das haben sie beim letzten Mal schon behauptet«, knurrte Krähenfeder.
»Ich habe den Hundegeruch selbst gewittert«, fuhr Kurzstern ihn an. »Wir sollten darauf vertrauen, was unsere Augen und Ohren sagen.«
Krähenfeder sträubte sein Fell. »Aber sie könnten immer noch bei uns einfallen.«
Kurzsterns Augen wurden schmal. »Oder sie kehren wie versprochen in ihr altes Lager zurück. Das werden wir bei der nächsten Großen Versammlung herausfinden. Bis dahin patrouillieren wir wie gewohnt an unseren Grenzen.«
Distelpfote fühlte sich ganz schwach vor Erleichterung. Die Bedrohung durch einen Kampf war endlich vorüber und die WindClan-Jungen waren in Sicherheit. Feuerstern schaute sie an.
»Sieht so aus, als hättest du recht gehabt, Distelpfote«, sagte er.
Sie senkte den Kopf. »Es ging mir nicht darum, recht zu haben«, miaute sie.
Brombeerkralle strich ihr mit dem Schwanz über die Seite. »Du siehst müde aus. Wir sollten euch nach Hause bringen.«
»Ja«, stimmte Kurzstern zu. Er sprang über die Grenze und hob die Kätzchen, eines nach dem anderen, über den Bach. »Entschuldigt, dass unsere Jungen so viel Ärger gemacht haben.«
»Wir haben selbst Junge«, erwiderte Feuerstern und ein Hauch von Wärme war in seiner Stimme zu hören. »Wir wissen, wie das ist.«
Fetzohr schnaubte und packte Igeljunges im Nacken. Er machte abrupt kehrt und trabte zwischen den Bäumen davon. Eulenbart nahm Schwalbenjunges, während Krähenfeder Grasjunges aufhob.
»Danke, dass ihr uns zurückgebracht habt!«, quietschte Grasjunges, als er davongetragen wurde.
Brombeerkralle schaute Häherpfote an, der etwas abseits unter dem Gestrüpp kauerte. »Alles in Ordnung?«
»Ja, alles gut«, versicherte Häherpfote und begann, sich zu putzen. Distelpfote blinzelte. Kümmerte es ihn denn gar nicht, dass sie einen
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