Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2
Kampf verhindert hatten? Für ihn schien die Mission in dem Augenblick beendet gewesen zu sein, als sie den See verlassen hatten.
»Ich sollte auch gehen.« Windpfote nickte Distelpfote und Löwenpfote kurz zu. »Kommst du?« Er schaute Heidepfote an, die noch auf der DonnerClan-Seite stand und zögerte.
»Gleich.«
Windpfote schnaubte und folgte seinen Clan-Gefährten.
Heidepfote tappte zu Löwenpfote und wand ihren Schwanz kurz um seinen. »Danke für deine Hilfe.«
Feuerstern schaute sie aus schmalen Augen an und Distelpfote erstarrte. Gespannt wartete sie auf die Antwort ihres Bruders. Ein Kampf war verhindert worden – drohte nun ein anderer?
»Wir hätten das Gleiche für jede Katze getan«, miaute Löwenpfote gleichmütig.
Schmerz blitzte in Heidepfotes Augen auf. »Du wirst bestimmt ein großer Krieger werden, Löwenpfote.«
Löwenpfote beobachtete, wie sie über den Bachlauf sprang und im Schatten verschwand. Dann schaute er Feuerstern mit ausdrucksloser Miene an. »Gehen wir nach Hause?«
Feuerstern nickte und führte seine Clan-Gefährten davon.
Distelpfote grub ihre Krallen in die weiche, nasse Erde. Löwenpfote hatte seine Lektion gelernt. Das Gesetz der Krieger war wichtiger als jede Freundschaft. Es leitete ihre Pfoten in allen Dingen, und auch wenn es manchmal Konflikte auslöste, konnte es durch seine Gebote die meisten Kämpfe doch verhindern. Häherpfote durfte manche Gesetze ungestraft ignorieren, weil ihn eine eigene, geheimnisvolle Beziehung mit dem SternenClan verband, aber Löwenpfote und sie waren Krieger. Ohne das Gesetz waren sie nichts.
Ich bin keine Heiler-Katze mehr. Ich kann nicht mit Maulbeerpfote befreundet sein, nicht so wie früher. Das Gesetz der Krieger zu befolgen – nur darauf kommt es an. Solange wir das tun, können die Clans sicher leben.
Mit schmerzenden Muskeln und müden Pfoten folgte sie ihren Gefährten in den Wald. In dieser Nacht würde sie tief und fest schlafen.
21. KAPITEL
Löwenpfotes Muskeln schmerzten noch von der anstrengenden Flucht durch die unterirdischen Gänge und dem qualvollen Schwimmen durch das Wasser, aber er konnte nicht länger im Bau liegen bleiben. Er hatte bis Mittag geschlafen, und Aschenpelz wollte erst dann wieder mit ihm trainieren, wenn er eine weitere Nacht geruht hatte. Doch Löwenpfote zappelte nur in seinem Nest herum, weil ihn das Herz so schmerzte. Schließlich gab er es auf, eine bequeme Kuhle zu finden, verließ den Bau und machte sich auf den Weg in den Wald.
»Willst du dir die Pfoten vertreten?« Bachs Maunzen schreckte Löwenpfote auf, der ganz in Gedanken vertieft aus dem Lagereingang getappt war. Die Abendsonne glitzerte auf ihrem Weg zum Horizont zwischen den Bäumen hervor.
»Mir ist langweilig vom Ausruhen«, erklärte Löwenpfote.
»Du wirkst auch schon viel munterer«, bemerkte sie. »Letzte Nacht hast du ausgesehen, als hättest du einen Marsch in die Berge und wieder zurück hinter dir.«
Löwenpfote schaute auf seine Pfoten. »Die Jungen waren schwer zu finden.«
»Aber ihr habt sie zurückgebracht«, sagte Bach.
»Ja«, murmelte Löwenpfote und ging weiter den Hang hinauf zu den Bäumen.
»Ich warte auf dich«, rief Bach ihm nach.
»Es dauert nicht lange«, versprach Löwenpfote.
Er schlug den Weg ein, der zu den Höhlen führte, und schlängelte sich zwischen dem Bäumen hindurch. Als er das Brombeergestrüpp sah, das den Eingang bewachte, wurde das Stechen in seinem Magen stärker. Er zwängte sich unter den stacheligen Zweigen hindurch und kletterte ein Stück den Hang hinauf. Vor dem kleinen Erdloch, aus dem Heidepfote ihn einst gerufen hatte, blieb er stehen und stellte sie sich mit ihren vor Aufregung glänzenden, blauen Augen vor.
Er würde sie nie wieder so sehen. Als Freundin. Als Gefährtin des DunkelClans mit einem eigenen verborgenen Territorium. Er konnte nicht all das haben und gleichzeitig ein loyaler DonnerClan-Krieger sein.
Er schloss die Augen und stellte sich vor, er könne ihren Geruch riechen, der vom Tunneleingang herüberzog, obwohl das unmöglich war. Ein Erdrutsch versperrte nun den Weg und markierte das Ende der kostbarsten Freundschaft, die er je gekannt hatte.
»Lebe wohl, Heidepfote«, flüsterte er in den Gang hinein, in der Hoffnung, der Wind möge seine Worte durch die Dunkelheit zu ihr tragen.
Im SternenClan wird es keine Grenzen zwischen uns geben. Er erinnerte sich an den kurzen Augenblick mit ihr in der Höhle, als er dachte, sie würden sterben. Das
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