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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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zu schützen schien. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Maulbeerpfote. Wenn Distelpfote recht hatte und der FlussClan in Schwierigkeiten steckte, wäre es Maulbeerpfote, die ihm das verraten würde. Ihre Gedanken waren gewöhnlich offen wie das Moor. Er konzentrierte sich auf die FlussClan-Schülerin und schnüffelte nach ihren Gefühlen, als wären es Gerüche. Und tatsächlich: Unruhe umfing sie. Häherpfote versuchte, tiefer in ihre Gedanken einzudringen, aber es war, als hätte sie sich in Brombeerranken gehüllt. Spitze Dornen trieben ihn zurück. Frustriert gab er auf.
    Ich werde mehr herausfinden, wenn sie träumt.
    Der Pfad hatte die steilen Felsen erreicht, die den Grat umgaben. Die Gespräche erstarben, als die Heiler-Katzen die Klippen erklommen, und ihre Worte kamen nur noch keuchend, als sie von Fels zu Fels sprangen. Häherpfote kraxelte vor Blattsee hinauf. Er spürte den aufmerksamen Blick seiner Mentorin warm auf seinem Fell, als er auf einen schmalen Felsvorsprung sprang. Zum Glück sagte sie nichts. Er war diesen Weg schon so oft gegangen, dass er keine Hilfe brauchte.
    Als er sich auf den Grat hievte, empfing ihn der frische Geruch des Mondsees. Frost und Fels und Himmel.
    »Sieh nur, wie riesig er ist«, staunte Maulbeerpfote, die neben ihn hinaufgeklettert kam.
    »Schmelzwasser«, miaute Blattsee.
    »Groß genug, um alle Sterne am Himmel aufzunehmen«, miaute Falkenpfote.
    Es gibt Platz genug für alle heute Nacht, sang ein leises Flüstern in Häherpfotes Ohren. Die Stimmen waren gekommen, um ihn zu begrüßen. Ob sie die anderen wohl auch empfingen?
    »Habt ihr das gehört?«, fragte er beiläufig.
    Blattsees Blick versengte ihm die Ohren. »Was gehört?«
    »Das war der Wind«, erklärte Kleinwolke.
    »Er klingt anders hier oben, weil er von den Bergen widerhallt«, fügte Rindengesicht hinzu.
    Ihr nüchterner Tonfall beantwortete Häherpfotes Frage. Die Katzen hörten nur den Wind. Die Stimmen sprachen allein zu ihm.
    Häherpfote dachte wieder an die Prophezeiung, die er in Feuersterns Traum gehört hatte. Drei werden es sein, Blut von deinem Blut. Sie halten die Macht der Sterne in ihren Pfoten. Sein Pelz kribbelte vor Aufregung. Dies musste Teil seiner Macht sein, diese Fähigkeit, Dinge zu hören, die sonst keine Katze wahrnahm.
    Maulbeerpfote trat unruhig hin und her. »Wo sollen wir uns niederlassen? Unsere üblichen Plätze liegen diesmal im Wasser.«
    Häherpfote hörte Mottenflügels Schwanz durch die Luft zischen. »Da drüben sind die Felsen flach.«
    Er folgte Blattsee hinunter zum See. Ein Windhauch zauste sein Fell und die Stimmen flüsterten wieder in seine Ohren: Willkommen, Häherpfote. Der Fels unter seinen Tatzen war von unzähligen Pfotenabdrücken zerfurcht und zu einem Pfad geformt.
    Plötzlich schwappte ihm Wasser über die Pfoten. Dabei hatten sie erst den halben Weg zurückgelegt! Überrascht folgte er Blattsee um das weite Ufer herum und ließ sich neben ihr auf einem Felsen nieder. Er hörte, wie Blattsees Atem das Wasser kräuselte und tiefer wurde, als sie in ihren Traumschlaf fiel.
    Auch die anderen Katzen legten sich hin, ihr Fell strich über den Fels, und bald war in der Senke nur das Geräusch von Atem und Wind auf Wasser zu hören. Maulbeerpfote war die Letzte, die zur Ruhe kam. Häherpfote wartete, während sie in den Schlaf glitt. Er konzentrierte sich auf ihre Gedanken, beugte sich vor und berührte den Mondsee mit der Schnauze.
    Sofort wurde er von einer Sturzflut brodelnden Wassers mitgerissen.
    Er kämpfte, strampelte mit den Pfoten, und sein Herz schwoll an vor Entsetzen, während er nach Luft schnappte. Er sah auf und erblickte einen stürmischen Himmel, der sich über ihm verdüsterte, um ihn herum nur wogendes Wasser, das sich bis zu einem unendlichen Horizont erstreckte. Dann sah er Maulbeerpfotes Kopf über den Wellen hüpfen. Sie schwamm mit entschlossenem Blick und einem Kräuterbündel im Maul, während ihre Pfoten wild paddelten. Häherpfote schlug mit den Beinen und bemühte sich, den Kopf oben zu halten. Der See zerrte an seinen Hinterpfoten und zog ihn in die Tiefe. Wasser floss ihm in Maul und Nase. Spritzend und hustend versuchte er, sich zurück in die Sicherheit des Bewusstseins zu krallen.
    Er öffnete die Augen. Er lag auf feuchtem Gras. Bäume beugten sich über ihn und schirmten mit ihren Blättern das Sonnenlicht ab. Farne ragten neben ihm auf. Häherpfote kämpfte sich auf die Pfoten und sah sich um. War das hier Maulbeerpfotes

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