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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Traum oder sein eigener?
    »Du musst dich beeilen!«, zischte eine heisere Stimme hinter dem Farn. Häherpfote stellte sich müde auf die Hinterbeine und spähte über das Grün hinweg. Ein brauner Kater, steif vor Alter, stupste Maulbeerpfote mit der Nase vorwärts. »Du musst gehen«, miaute er.
    »Und was ist mit meinen Kräutern?« Maulbeerpfote grub ihre Krallen in das Gras. »Du weißt, dass ich sie nicht hierlassen kann, Schmutzfell.«
    »Nimm, so viel du kannst, such dir den Rest, wenn du dort bist.«
    »Wenn ich wo bin?« Maulbeerpfotes Stimme klang fast panisch.
    »Wir haben keine Zeit für Fragen«, miaute Schmutzfell. »Wenn du hierbleibst, wird der Clan zerstört.«
    »Aber ich weiß doch gar nicht, wohin ich gehen soll.«
    Häherpfote ließ sich zurück auf die Vorderpfoten sinken. Etwas Schlimmes suchte den FlussClan heim, etwas sehr Schlimmes.
    »Spionierst du schon wieder?«
    Häherpfote wirbelte herum. Er hatte diese Stimme schon mal gehört und sie hatte nichts von ihrem hämischen Spott verloren.
    »Ich weiß nicht, wieso du mir vorwirfst, ich würde spionieren«, wehrte er sich, »nur weil du ständig in meinen Träumen auftauchst!«
    »Aber das sind nicht deine Träume, oder?« Gelbzahn starrte ihn aus trüben, bernsteinfarbenen Augen an, ihr dichtes Fell war zerzaust wie immer.
    Wut stieg in Häherpfote auf. » Ich träume, also ist es mein Traum!«
    »Klug gekontert«, krächzte Gelbzahn, »aber nicht ganz aufrichtig. Schon in dem Moment, als du die Augen geschlossen hast, hattest du vor, in Maulbeerpfotes Traum einzudringen.«
    »Wenn du wusstest, was ich tun würde, warum hast du mich dann nicht daran gehindert?«, wollte Häherpfote wissen.
    Gelbzahn wandte den Kopf ab.
    »Du kannst mich nicht davon abhalten, nicht wahr?« Triumph wogte in Häherpfote auf. »Ich halte die Macht der Sterne in meinen Pfoten!«
    Gelbzahn schwang ihren Kopf zu ihm herum und starrte ihn böse an. »Glaubst du das wirklich?«
    »Willst du damit sagen, es sei nicht wahr?«
    »Sag mir nur eines: Welche Fähigkeiten sind es, die dir diese Macht schenkt?«
    Häherpfote starrte sie an.
    »Du weißt es nicht, stimmt’s?«, drängte sie.
    Häherpfotes Schnurrhaare zuckten. »Du etwa?«
    Gelbzahn blinzelte langsam, antwortete aber nicht.
    »Diese Macht wurde mir aus einem bestimmten Grund gegeben!«, beharrte Häherpfote.
    »Dann finde heraus, was für ein Grund das ist, ehe du sie einsetzt!«
    Gelbzahn wandte sich ab. Als sie zwischen den Farnen verschwand, wachte Häherpfote auf.
    Tiefes Schwarz umgab ihn, er war wieder blind.
    Neben ihm streckte sich Blattsee. »Hast du geträumt?«
    »Ja.« Häherpfote krabbelte auf die Pfoten und flüsterte in ihr Ohr: »Vom FlussClan.«
    »Erzähl es mir, wenn die anderen nicht dabei sind.« Sie drehte ihm den Rücken zu. »Mottenflügel? Alles in Ordnung?«
    Was sollte an ihren Träumen über jagende Eichhörnchen und flatternde Schmetterlinge schon nicht in Ordnung sein?
    Häherpfote ahnte schon lange, dass mit Mottenflügels Verbindung zum SternenClan etwas nicht stimmte, ein Geheimnis, das Blattsee kannte, aber nicht verraten wollte.
    Er hörte Steinchen über den Fels kullern. Maulbeerpfote war aufgesprungen. »Mottenflügel!« Häherpfote merkte, dass die junge Kätzin sich bemühte, ein Zittern in ihrer Stimme zu verbergen. »Wir müssen sofort nach Hause!«
    »Was hast du in deinem Traum gesehen?« Furcht prickelte in Blattsees Fell und Häherpfote spürte sie wie Blitze in der Luft.
    Sie hatten die anderen an der WindClan-Grenze zurückgelassen und tappten nun den Hang hinauf zum Wald. Der Wind war eisig und trug den frischen Duft knospender Blätter mit sich. Die Morgendämmerung war nah.
    »Der FlussClan ist in Schwierigkeiten«, verkündete er. »Ich sah Maulbeerpfote in einem riesigen See schwimmen, größer als dieser. Sie sagte, der FlussClan müsse eine neue Heimat finden, und sie sprach mit einer alten Katze namens Schmutzfell …«
    »Er war vor Mottenflügel die Heiler-Katze des FlussClans!«, rief Blattsee erschrocken. »Was hat er in deinem Traum getan? Was taten sie beide …« Ihre Stimme erstarb, und Häherpfote spürte, wie plötzlich Wut in ihr aufloderte. »Du hast dich in Maulbeerpfotes Traum geschlichen, nicht wahr?«
    »Distelpfote bat mich, herauszufinden, ob der FlussClan in Schwierigkeiten steckt.«
    »Hat sie dich gebeten, heimlich in die Träume ihrer Freundin einzudringen?«
    »Natürlich nicht. Davon versteht Distelpfote nichts. Sie wollte

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