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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Schutz der Nacht verlassen haben könnte, wollte es aber nicht wahrhaben.
    »Seine Spur führt in diese Richtung«, verkündete Rußpfote und deutete mit der Nase auf den Hang, der zum See hinabführte.
    Distelpfotes Bauch zog sich zusammen. Die Spur führte auf den Felskamm und dann in einem Bogen zum Moor: WindClan-Gebiet. Vielleicht erkundet er ja nur das Gelände. Hoffnung flatterte in ihrer Brust auf, aber darunter lauerte die dunkle Ahnung, dass er sich mit Heidepfote traf.
    »Sollen wir ihm folgen?« Rußpfote schaute Distelpfote mit besorgten Augen an. Hatte sie den gleichen Verdacht? Sicher nicht. Woher sollte sie davon wissen?
    »Vielleicht geht es uns auch nichts an«, meinte Distelpfote kleinlaut.
    »Natürlich geht uns das etwas an! Unser Baugefährte ist alleine da draußen unterwegs. Und wenn ihm nun etwas zustößt?«
    »Willst du ihm deshalb folgen? Weil er in Gefahr sein könnte?«
    »Nein.« Rußpfote setzte sich. »Ich fürchte, er könnte etwas tun, das er später bereut.«
    Distelpfote war bestürzt über den ernsten Tonfall ihrer Freundin. »Weißt du etwas, das ich nicht weiß?«, fragte sie.
    Rußpfote schüttelte den Kopf. »Es ist nur so ein Gefühl. Ich kann es nicht erklären. Ein Gefühl, dass Löwenpfote einen Fehler macht, den andere vor ihm auch schon gemacht haben. Ein Fehler, der niemals hätte geschehen dürfen und nur Schwierigkeiten bringt …« Ihr Miauen verstummte, aber ihre Augen waren voller Sorge.
    »Also gut.« Distelpfote konnte die Befürchtungen ihrer Freundin nicht einfach ignorieren. Und ihre eigenen auch nicht. Sämtliche Instinkte riefen ihr zu, dass Löwenpfote dabei war, gegen das Gesetz der Krieger zu verstoßen. Es war ihre Pflicht als Clan-Katze, ihn aufzuhalten. Sie rannte den Hügel hinauf, schnupperte an Zweigen und Ranken nach seinem Geruch und folgte dem Pfad, den er zum Felskamm genommen hatte. Rußpfote stürmte ihr nach und bald schon erreichten sie den Waldrand. Vor ihnen fiel der Hang zum See hinab, dessen Wasser im Mondlicht glitzerte. Distelpfote starrte auf das ferne Moor. Halb hoffte sie, Löwenpfote zu sehen, dann auch wieder nicht. Wenn Löwenpfote nachts durch die Gegend strich, dann besser auf DonnerClan-Territorium.
    Nichts regte sich im schattigen Heidekraut. Distelpfote folgte einem alten Kaninchenpfad durch das grobe Gras. Der Boden unter ihren Pfoten wurde torfiger, als sie sich der WindClan-Grenze näherten. Heidebüsche sprossen zu beiden Seiten des Pfades, während der Hang flacher und das Plätschern des Wassers lauter wurde.
    »Hast du das gehört?« Rußpfotes Zischen schreckte Distelpfote auf. Sie spitzte die Ohren. Vor ihnen im Schatten lag eine kleine, von Heidekraut umgebene Senke. Stimmen drangen daraus hervor.
    Distelpfotes Schwanz sträubte sich, als sie Löwenpfotes Stimme erkannte. Er klang glücklich – glücklicher, als sie ihn seit Tagen gehört hatte. Dicht am Boden schlich sie näher und duckte sich hinter den Heidebüschen, die die Senke abschirmten. Diese raschelten leise, als sie sich durch die kahlen Stängel zwängte und in die Mulde spähte.
    Ihr Bruder rannte wie ein aufgeregtes Kätzchen hinter einem Moosball her, stürzte sich darauf, als der Ball am Boden landete, und schlug ihn mit einem wuchtigen Prankenhieb zurück. Eine kleine Gestalt hüpfte aus dem Gras hervor. Ihr getigertes Fell glänzte im Mondlicht. Distelpfotes Herz plumpste wie ein Stein in die Tiefe. Heidepfote!
    »Du siehst nicht überrascht aus.« Rußpfote war neben sie gekrochen und schaute ebenfalls zu.
    Distelpfote schüttelte den Kopf. »Bin ich auch nicht.« Zögernd schob sie sich aus dem Heidekraut. »Löwenpfote!«, rief sie.
    Löwenpfote und Heidepfote blieben wie erstarrt stehen und schauten sich erschrocken an. Der Moosball fiel zu Boden.
    »Was machst du hier?«, wollte Distelpfote wissen.
    Langsam riss Löwenpfote den Blick von Heidepfote los. Er drehte sich um und schaute seine Schwester trotzig an.
    »Was machst du hier?«
    »Dich suchen.«
    »Du spionierst mir nach!«
    Distelpfote fuhr zusammen. »Du solltest nicht hier sein und mit ihr spielen!« Sie bedachte Heidepfote mit einem bösen Blick.
    »Warum nicht? Sie ist eine Freundin.«
    »Eine Freundin aus einem anderem Clan!«
    »Du bist doch auch mit Maulbeerpfote befreundet!«
    »Ich schleiche mich aber nicht jede Nacht davon, um sie zu treffen.«
    Löwenpfote öffnete das Maul, um zu widersprechen, aber es kam kein Wort heraus. Diesen Schlagabtausch hatte Distelpfote

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