Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
gegessen.«
»Klar, ich kann euch an so einen Ort bringen«, antwortete Charly mit einem feindseligen Blick auf Krähenpfote, der am offensten sein Misstrauen ihm gegenüber ausgesprochen hatte.
Er führte sie auf die andere Seite der Grasfläche, an der wieder eine Reihe Zweibeinernester lag. Brombeerkralle beobachtete unruhig, wie Charly sich mit dem Bauch flach auf den Boden drückte, unter einem Holztor durchzwängte und dabei vor Anstrengung grunzte. Auf der anderen Seite schüttelte er sich heftig.
»Noch mehr Zweibeiner«, zischte Krähenpfote. »Da gehe ich nicht rein.«
»Wie du willst«, miaute der alte Kater und trottete mit aufgerichtetem Schwanz den Pfad zur Tür hinauf.
»Wir sollten alle zusammenbleiben«, murmelte Brombeerkralle. »Denkt daran, was das letzte Mal passiert ist.«
Krähenpfote schnaubte, sagte aber nichts und keine der anderen Katzen widersprach. Der Reihe nach quetschten sie sich unter dem Tor hindurch und folgten Charly den Pfad entlang. Krähenpfote kam als Letzter und warf misstrauische Blicke hinter sich.
Ihr Führer wartete auf sie vor der halb geöffneten Tür des Zweibeinernests. Greller Schein erleuchtete den Raum dahinter, der voller fremdartiger Formen und Gerüche war, die Brombeerkralle bislang noch nie begegnet waren.
»Da drin?«, miaute er. »Du erwartest von uns, dass wir ein Aufrechtgehernest betreten?«
Charly zuckte ungeduldig mit dem Schwanz. »Da ist das Essen. Ich kenn diesen Ort. Ich komme oft hierher.«
»Das ist nichts als Zeitverschwendung«, miaute Bernsteinpelz, und Brombeerkralle spürte, dass seine Schwester Angst hatte, denn ihre Krallen bearbeiteten nervös das harte Material des Pfads. »Wir können da nicht hinein. Wir sind keine Hauskätzchen. So eine Nahrung zu essen verstößt gegen das Gesetz der Krieger.«
»Ach, komm schon.« Sturmpelz berührte Bernsteinpelz’ Ohr freundschaftlich mit dem Schwanz. »Das ist nicht so schlimm. Wir sind auf einer langen Reise, und wenn wir leicht an Essen kommen, sparen wir Zeit, die wir sonst für die Jagd aufwenden müssten – Zeit, die wir vielleicht für etwas anderes brauchen. Der SternenClan wird das verstehen.«
Bernsteinpelz schüttelte den Kopf, sie war noch nicht überzeugt, aber Federschweif hatten die Überlegungen ihres Bruders wohl ermutigt und die beiden FlussClan-Katzen wagten sich vorsichtig hinein.
»So ist’s recht«, munterte Charly sie auf. »Da ist das Essen, da drüben in Schalen, alles für uns angerichtet.«
Brombeerkralle knurrte der Magen. Der Fisch, den er gegessen hatte, war klein gewesen, und es war lange her. »Also gut«, miaute er. »Ich finde, Sturmpelz hat recht. Wir gehen rein, aber beeilt euch.«
Eichhornpfote hatte nicht auf seine Entscheidung gewartet und sprang schon hinein, folgte Charly direkt auf den Pfoten. Dahinter kam Brombeerkralle, aber Krähenpfote und Bernsteinpelz blieben draußen.
»Wir halten Wache!«, rief ihnen Bernsteinpelz nach.
Sturmpelz und Federschweif kauerten sich neben die Schalen und schlangen bereits gierig, während Brombeerkralle die Nahrung misstrauisch betrachtete. Es waren harte, runde Bröckchen wie Kaninchenköttel, aber ihr Geruch verriet ihm, dass es sicher wäre, sie zu verzehren.
Eichhornpfote schob ihr Maul in die andere Schale. Als sie aufblickte, war ihr Fell weiß verklebt und stand stachelig ab, ihre grünen Augen strahlten. »Das schmeckt gut!«, rief sie. »Charly, was ist das?«
»Milch«, erwiderte der. »Ein wenig wie die Milch, die man bei seiner Mutter saugt.«
»Und Hauskätzchen trinken das jeden Tag?« Eichhornpfote staunte. »Boah! Das macht es beinahe wert, ein Hauskätzchen zu sein.« Sie tauchte ihre Schnauze wieder in die Schale.
Brombeerkralle kauerte neben ihr und leckte ein paar Tropfen der weißen Flüssigkeit auf. Eichhornpfote hatte recht – sie war gut und gehaltvoll und schmeckte vollmundig mit kaum einem Beigeschmack von Zweibeinern. Er ließ sich nieder und schlürfte gierig.
Dass Schwierigkeiten nahten, bemerkte er erst beim Geräusch einer sich öffnenden Tür und einer schrillen Zweibeinerstimme, die über ihm laut jaulte. Brombeerkralle sprang sofort auf die Pfoten und sah ein Zweibeinerjunges, das durch die Tür gerannt kam und Federschweif in seine Arme hob.
Völlig überrascht kreischte sie laut auf und begann zu strampeln, aber der junge Zweibeiner hielt sie fest umklammert. Sturmpelz streckte die Vorderpfoten aus und versuchte, seine Schwester zu erreichen, aber das
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