Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
bereiteten. Beide Katzen hatten mit den verschwundenen sechs Katzen eigene Kinder verloren. Sie blickten zu den Bäumen auf, wo ein kühler Wind Blätter von den Zweigen riss, die dann hinab ins tote Laub auf dem Waldboden rieselten.
»Sie werden frieren ohne ihren Clan, der ihnen des Nachts Unterschlupf bietet«, murmelte Graustreif.
»Wenigstens haben sie einander«, miaute Feuerstern und presste sich an Graustreifs Flanke.
Eine Weile verharrten beide Katzen schweigend, dann wandte sich Feuerstern an seine Tochter. »Blattpfote, manchmal weißt du doch, was Eichhornpfote denkt, oder? Du hast uns gesagt, sie sei mit den FlussClan-Katzen zusammen. Hast du eine Ahnung, wo sie jetzt sind?«
Blattpfote blinzelte. Sie konnte ihrem Vater die Möglichkeit nicht verweigern, in Erfahrung zu bringen, ob Eichhornpfote am Leben war – und außerdem wollte sie es selbst genauso dringend wissen. Sie schloss die Augen und beschwor ihre alte Verbindung zu ihrer Schwester herauf. Sie verbannte sämtliche Gedanken aus ihrem Kopf und konzentrierte sich angestrengt. Sie fühlte Nässe und Kälte wie eine Woge über sich hereinbrechen, und schnappte schaudernd nach Luft, als ein eisiger Wind ihren feuchten Pelz zauste. Aber nirgendwo fand sie ein Zeichen von Eichhornpfote – nur Wasser, stürmischen Wind und eine endlose Felslandschaft. Blinzelnd schlug Blattpfote die Augen auf und stellte zu ihrer Verwunderung fest, dass ihr Fell trocken und es still war im Wald. Sie war also doch mit ihrer Schwester in Kontakt getreten!
»Sie lebt«, flüsterte sie. Die Augen von Feuerstern an ihrer Seite begannen zu leuchten. »Und wo sie auch sein mag, ich glaube, da regnet es …«
7. Kapitel
Scharf wie eine Kralle stach Sturmpelz das Tageslicht in die Augen und zwang ihn zu blinzeln. Der Atem kratzte in seinem Hals und jeder einzelne Muskel tat ihm weh. Vor Erschöpfung konnte er sich nicht rühren.
Als sein Blick klarer wurde, sah er, dass er neben einem Teich mit schwarzem, schäumendem Wasser auf einem regennassen Felsen lag. Es rauschte in seinen Ohren, und als er matt den Kopf hob, sah er einen Wasserfall, der in einem Wirbel aus Gischt und Sprühregen in den Teich donnerte. Wie konnte es sein, dass er überlebt hatte? Er erinnerte sich an das Tosen, die Gischt, die Finsternis … Angst um seine Freunde durchfuhr ihn wie ein Stich.
»Federschweif? Eichhornpfote?«, miaute er heiser.
»Hier drüben.«
Die Antwort kam so leise, dass sie sich fast in dem endlosen Tosen des Wasserfalls verlor. Sturmpelz wandte den Kopf und sah Eichhornpfote, die ausgestreckt auf dem Felsen neben ihm lag. Ihr tiefrotes Fell war tropfnass.
»Muss schlafen …«, murmelte sie und schloss die Augen.
Gleich hinter ihr konnte Sturmpelz Brombeerkralle erkennen, der schlaff auf der Seite lag. Der DonnerClan-Krieger starrte zum Himmel, sein Atem ging schnell und flach. Krähenpfote lag auf der anderen Seite neben Sturmpelz. Entsetzt fürchtete er, der Schüler wäre tot, bis er sah, dass sich seine Flanke kaum merklich hob und senkte.
Was war mit Federschweif und Bernsteinpelz? In einem Anflug von Panik kämpfte er sich mühsam zu einer sitzenden Stellung auf. Zunächst konnte er weder seine Schwester noch die Schildpattkätzin ausmachen. Dann fiel sein Blick auf das Ufer weiter hinten am Teich, wo sich etwas bewegte: Neben dem Wasserfall half Federschweif Bernsteinpelz aus dem Wasserbecken. Die SchattenClan-Kriegerin wankte auf drei Beinen voran, und kaum hatte sie festen Boden unter den Pfoten, brach sie zusammen und blieb reglos liegen. Federschweif schleppte sich ans Ufer, das silbergraue Fell klebte ihr am Körper und sah fast schwarz aus. Sie ließ sich neben Bernsteinpelz nieder und leckte ihr kraftlos ein paarmal die Schulter.
»Dem SternenClan sei Dank!«, krächzte Sturmpelz laut. »Wir haben es alle geschafft.«
Irgendwo wusste er, dass sie Deckung suchen mussten, denn wenn sie hier liegen blieben, wären sie Räubern wie dem Adler schutzlos ausgeliefert. Aber er war zu schwach, um sich zu bewegen. Er fing an, sich das feuchte Fell zu lecken, aber auch das strengte ihn zu sehr an. Also blieb er still liegen, ließ seine Gedanken schweifen, den Blick auf den Felsen neben dem Teich gerichtet, ohne etwas zu sehen.
Als seine Sinne allmählich wiederkehrten, blickte er sich um. Sie lagen in einer runden, von Felsen umgebenen Steinkuhle, die an einer Seite offen war, wo der Teich überlief und als Bach ins Tal hinunterfloss. Die Ufer waren von
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