Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
nach Hause zu nehmen, damit sie ihren Clans helfen konnten. In diesen finsteren Tagen brauchten sie dieses Wissen dringender denn je.
Die Heiler-Katzen lagen mit ihr zusammen um den Stein, Mottenflügel neben ihr, die mit großen Augen staunend auf die durchsichtig schimmernde Fläche blickte. Um ihre Gedanken zusammenzuhalten, verdrängte Blattpfote all die nagenden Fragen zu Mottenflügel und ihrem aggressiven Bruder Habichtfrost. Mottenflügel hatte ein Recht, hier zu sein. Der SternenClan selbst hatte seine Zustimmung gegeben, indem er einen Mottenflügel am Eingang zu Schmutzfells Bau hinterließ, bevor sie endgültig zur Heiler-Schülerin ernannt wurde.
Mit einem kurzen Stoßgebet zum SternenClan schloss Blattpfote die Augen und presste ihre Nase an den Stein. Augenblicklich packte sie die Kälte wie eine Kralle, unter ihr löste sich die harte Oberfläche des Höhlenbodens auf, und es war ihr, als würde sie durch die Finsternis schweben.
Eichhornpfote! Eichhornpfote, kannst du mich hören? , rief sie lautlos. Sie wollte unbedingt wissen, ob ihre Schwester noch am Leben und in Sicherheit war. Und mehr als das – wenn die erwählten Katzen die Antwort auf die Probleme des Waldes gefunden hatten, könnte ihr Eichhornpfote ein wenig Hoffnung geben, um sie mit den anderen zu teilen.
Aber in dieser Nacht schien etwas ihre Gedanken zu blockieren. Wasserrauschen brach laut wie Donner in die Stille ein, dann wich die Dunkelheit, und sie sah einen Wasserfall, der unablässig in ein Becken strömte. Bevor Blattpfote richtig erfassen konnte, was sie sah, verwirbelten Wolken das Bild, ein furchterregendes Fauchen war zu hören und scharfe Zähne blitzten auf. Sie spürte die Gegenwart der Kriegerahnen und suchte Trost beim SternenClan. Alles, was sie bekam, war eine flackernde Vision von schlanken, umherstreifenden Katzen mit schlamm- und blutverschmiertem Pelz, in deren Augen sich Verzweiflung spiegelte, als böte sich ihnen ein entsetzlicher Anblick, der Blattpfote verborgen blieb. Sie meinte, sie angerufen zu haben, aber niemand antwortete, und sie war sich auch gar nicht sicher, ob sie überhaupt wussten, dass sie da war.
Wind heulte auf und fegte sämtliche Visionen weg, erschrocken wachte Blattpfote auf. Verwirrt blinzelnd sah sie sich in der Höhle um, in der es jetzt dunkel war, nur das Silbervlies schimmerte schwach. Im dämmrigen Licht sah sie eine Katze, die neben ihr hockte, eine hübsche Schildpattkatze mit einer weißen Brust und weißen Pfoten. Ihr Fell verströmte einen süßen Duft nach Kräutern.
Einen Herzschlag lang hielt Blattpfote die Katze irrtümlich für Ampferschweif, bis ihr einfiel, dass ihre Freundin im DonnerClan-Lager zurückgeblieben war. Und wo waren Mottenflügel und die Heiler-Katzen? Blattpfote erkannte, dass sie in der Höhle mit der fremden Schildpattkatze allein war.
Die fremde Katze schlug die Augen auf und sah Blattpfote blinzelnd an. »Sei gegrüßt«, miaute sie mit sanfter Stimme. »Um deine Schwester und deinen Clan musst du nicht fürchten. Eine Zeit großer Schwierigkeiten ist gekommen, aber die Clans sind stark und haben Mut, ihr zu begegnen.«
Blattpfote erstarrte, sie war in einem anderen Traum erwacht. Ihre Augen wurden groß, als sie erkannte, wer diese Schildpattkatze sein musste. Sie hatte viele Geschichten von der Heilerin gehört, die mit ihrem Vater Freundschaft geschlossen hatte, als er in den DonnerClan aufgenommen worden war, und ihn auf seinem Weg zum Anführer in seinen Träumen begleitet hatte.
»Bist du … bist du Tüpfelblatt?«, miaute sie.
Die Schildpattkatze neigte den Kopf. »So ist es. Wie ich sehe, hat dir Feuerstern von mir erzählt.«
»Ja.« Blattpfote musterte die Kätzin neugierig. »Er hat mir erzählt, wie sehr du ihm geholfen hast.«
»Ich liebte ihn genau wie jede Katze«, schnurrte Tüpfelblatt. »Vielleicht sogar ein bisschen mehr, als mir, einer Heilerin, zustand. Hätte mich der SternenClan nicht zu sich gerufen, hätten sich die Dinge vielleicht anders entwickelt.« Sie betrachtete Blattpfote liebevoll. »Ich hatte nie eigene Junge, Blattpfote, aber ich kann nicht in Worte fassen, wie glücklich es mich macht, dass eine von Feuersterns Töchtern dem Weg einer Heiler-Katze folgen wird. Ich weiß, dass der SternenClan große Pläne mit dir hat.«
Blattpfote schluckte. »Darf ich dich etwas fragen?«, miaute sie zögernd.
»Natürlich.«
»Kannst du Eichhornpfote sehen? Geht es ihr gut?«
Es gab eine lange Pause. »Sehen
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