Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
Stamm zu bleiben? Ich … ich möchte deine Freundin sein, Sturmpelz, wenn du mich lässt.« Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: »Ich kann jetzt bei dir bleiben, wenn du willst. Wir pflegen uns gegenseitig das Fell, besonders in schlechten Zeiten. Wir nennen es ›warmen Trost spenden‹.«
Sicher meint sie, sich die Zungen geben , dachte Sturmpelz. Vor Kurzem wäre er bei dem Gedanken, sich mit Bach die Zungen zu geben, begeistert gewesen, jetzt machte ihn der Vorschlag wütend. Glaubte sie wirklich, er würde sie in seiner Nähe haben wollen, nachdem sie ihn belogen und verraten hatte?
»Sturmpelz …?« Bachs Augen leuchteten teilnahmsvoll, aber ihr Leuchten brannte sich wie Feuer bis in Sturmpelz’ Herz. Wortlos drehte er den Kopf zur Seite.
Er hörte, wie Bach vor Schmerz die Luft einsog, dann verschwanden ihre Pfotenschritte im Tunnel. Als sie gegangen war, drehte er das Kaninchen mit der Pfote um. Nach der Jagd des heutigen Tages war er hungrig gewesen, aber jetzt wurde ihm übel, wenn er an Essen dachte. Trotzdem zwang er sich, die Frischbeute hinunterzuwürgen, weil er wusste, was immer auch passierte, er musste bei Kräften bleiben.
Er rollte sich in seiner Schlafkuhle zusammen und starrte in den Tunnel, wo seine Freunde verschwunden waren. Fels und der andere Höhlenwächter versahen am Eingang ihren Dienst, und während Sturmpelz sie beobachtete, tauchte Steinsager aus den Schatten auf und schlüpfte zwischen den Wächtern hindurch in die Haupthöhle zurück. In den Pfützen, die zwischen den Stammeskatzen und Sturmpelz lagen, schimmerte das Wasser im kalten Mondlicht. Die Pfützen erinnerten Sturmpelz an den Fluss, aber das unaufhörliche Plätschern und Glitzern des bewegten Wassers fehlte.
Als er die Augen schloss und zu schlafen versuchte, kam ihm die traurige Erkenntnis, dass er diese Reise eigentlich gar nicht hätte antreten sollen. Er war nicht vom SternenClan auserwählt worden, niemand hatte ihn im Traum gerufen. Und jetzt hätte er alles dafür gegeben, wenn dieses Abenteuer nur ein Traum wäre, wenn er einfach am Morgen aufwachen und feststellen könnte, dass er daheim war, bei seinem FlussClan.
13. Kapitel
Unruhig trat Blattpfote im Mondlicht von einer Pfote auf die andere und lauschte dem Wind, der in den Eichen am Baumgeviert säuselte. Rußpelz und sie waren unterwegs zum Treffen der Heiler-Katzen am Ahnentor und der Halbmond stand bereits hoch am Himmel.
»Sie sind spät«, miaute Rußpelz. »Wir verschwenden Mondlicht.«
Kleinwolke, der Heiler des SchattenClans, machte es sich in einer Kuhle im Gras bequem. »Bestimmt kommen sie gleich.«
Rußpelz’ Schwanzspitze zuckte. »Wir brauchen am Mondstein so viel Zeit wie möglich, vor allem heute Nacht. Wir müssen herausfinden, was wir wegen der Zweibeiner unternehmen sollen.«
Blattpfote versuchte, ihre Ungeduld wegen der FlussClan-Heiler-Katzen zu unterdrücken. Sie hätten schon längst hier sein sollen. Vielleicht fanden sie es nicht so wichtig, sich mit dem SternenClan die Zungen zu geben, schließlich waren die Monster der Zweibeiner nicht in ihr Territorium eingedrungen. Jetzt war alles still, nachts schliefen die Zweibeinermonster, aber Blattpfote wusste, dass sie noch da waren, auf dem aufgerissenen Boden zwischen den Bäumen hockten, die sie bis jetzt verschont hatten. Die Stille im Wald war unnatürlich, die leisen Geräusche der Beute fehlten, die einem nachts doch immer so laut erschienen.
Bei dem Gedanken an Beute knurrte ihr Magen. Rußpelz hatte ihr vor dem Aufbruch Reisekräuter gegeben, um ihren Appetit zu dämpfen, aber die halfen nichts, nachdem sie sich nicht einmal mehr daran erinnern konnte, wann sie sich zum letzten Mal richtig satt gegessen hatte. Alle Clan-Katzen litten. Der Mangel an Nahrung schwächte sie allmählich, sodass sie nicht mehr schnell genug rennen konnten, um die Beute zu fangen, die es noch gab. Die Blattleere rückte unaufhaltsam näher. Blattpfote konnte sich nicht vorstellen, wie der SternenClan da helfen sollte.
Zu allem Überfluss knurrte ihr Magen schon wieder und zwar so laut, dass es die anderen hörten. Kleinwolke warf ihr einen mitfühlenden Blick zu.
»Schwarzstern hat Krieger losgeschickt, um am Krähenort Ratten und Krähenfraß zu holen«, berichtete er Rußpelz. Sein Blick verfinsterte sich. »Bis jetzt sind noch keine Krankheiten aufgetreten, aber das ist bloß eine Frage der Zeit.«
»Du weißt hoffentlich noch, welche Kräuter und Beeren ich dir gegeben habe, als
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