Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
du krank warst«, miaute Rußpelz.
»Ich habe welche gesammelt. Ich weiß, dass ich sie bald brauchen werde.«
»Und sag dem Clan, sie sollen die Pfoten von Krähenfraß lassen«, riet Rußpelz. »Frische Ratten könnten in Ordnung sein, aber mit Aas ist das etwas anderes.«
Kleinwolke seufzte. »Ich hab’s versucht, aber was soll ich tun, wenn mir Schwarzstern etwas befiehlt? Die meisten unserer Katzen sind so hungrig, dass sie nicht mehr darauf achten, was sie essen.«
In dem Moment kamen Schmutzfell, der Heiler des Fluss Clans, und seine Schülerin Mottenflügel die Böschung vom Fluss heraufgetrottet. Blattpfote sprang auf die Pfoten. Sie freute sich, ihre Freundin wiederzusehen, obwohl sie beim Anblick der wohlgenährten Katze mit dem gesunden, glänzend goldenen Fell einen leisen Stich von Neid verspürte.
»Endlich!«, knurrte Rußpelz, als die beiden Katzen eingetroffen waren. »Ich dachte schon, ein Fisch sei aus dem Fluss gesprungen und hätte euch verschluckt.«
»Nun sind wir ja da.« Schmutzfell blieb kaum lang genug stehen, um sie zu begrüßen, und lief gleich voraus um die Senke herum zur WindClan-Grenze. Rußpelz und Kleinwolke folgten, während Blattpfote und Mottenflügel Seite an Seite den Schluss bildeten.
»Ich hab Ärger bekommen wegen der Fischfangnachhilfe«, flüsterte Blattpfote. »Ich wusste, dass ich eure Beute nicht hätte essen dürfen.«
»Dazu hatte euer Anführer kein Recht!«, miaute Mottenflügel entrüstet. »Schließlich sind wir Heiler-Katzen.«
»Trotzdem hätten wir das nicht tun dürfen«, erwiderte Blattpfote. »Heiler-Katzen müssen sich genau wie alle anderen an das Gesetz der Krieger halten.«
Mottenflügel schnaubte bloß verächtlich. »Ich glaube, ich komme richtig gut voran«, miaute sie nach einer Weile. »Schmutzfell hat mir gezeigt, welche Kräuter man für grünen und für schwarzen Husten nimmt und wie man Dornen aus den Pfoten zieht. Er sagte, er habe noch keine Katze gesehen, die das so ordentlich macht.«
»Das ist wunderbar!«, schnurrte Blattpfote. Es machte ihr nichts aus, wenn sich ihre Freundin brüstete, denn sie wusste, wie unsicher sich Mottenflügel fühlte. Im FlussClan glaubten viele Katzen, dass man der Tochter einer Streunerin niemals eine Ausbildung zur Heilerin hätte erlauben dürfen. Mottenflügel bemühte sich verzweifelt, zu beweisen, dass sie unrecht hatten.
Als sie sich der WindClan-Grenze näherten, wurde Blattpfote ein wenig nervös. Ihre Konfrontation mit dem WindClan war noch nicht lange her, und sie wusste, dass ihr die Krieger immer noch feindlich gesinnt waren. Obwohl man ihren schrecklich ausgezehrten Gestalten und den trüben Blicken die Hungersnot deutlich ansah, schienen sie entschlossen, ihren Beutemangel geheim zu halten. Würden sie in ihrer Verzweiflung so weit gehen, sogar Heiler-Katzen anzugreifen? Sie erwähnte nichts davon, denn Feuerstern würde wütend werden, wenn sie mit Mottenflügel über die schicksalhafte Begegnung schwatzte.
Keine der Heiler-Katzen hielt inne, als sie die Grenze überschritten. Sie eilten weiter, so schnell es Rußpelz’ Gehbehinderung erlaubte. Als sie oben auf einer leichten Anhöhe ankamen, sah Blattpfote das bisher schlimmste Bild der Zerstörung durch die Zweibeiner vor sich. Die Wunde im WindClan-Territorium war jetzt viel länger und breiter als bei ihrem letzten Ausflug mit Ampferschweif. Einige Zweibeinermonster hockten dort und auf ihren glänzenden Pelzen schimmerte das Mondlicht. Wo ihnen ein Hügel in den Weg kam, gruben sie einfach einen Weg hindurch und türmten die Erde zu beiden Seiten auf. Hatten sie vor, das ganze Moor zu verschlingen?
Schaudernd sprang Blattpfote hinter ihrer Mentorin her. Nicht weit entfernt vom WindClan-Lager tauchte Rindengesicht, der Heiler des WindClans, hinter einem Ginsterstrauch auf. Blattpfote hatte zwar damit gerechnet, dass man ihm den Hunger ansehen werde, trotzdem war sie entsetzt, wie dünn er war – kaum mehr als ein Skelett auf Beinen unter einem zerzausten Pelz.
Rußpelz ging ihm entgegen und begrüßte ihn mitfühlend Nase an Nase. »SternenClan sei mit dir, Rindengesicht«, miaute sie.
»Und mit meinem ganzen Clan.« Rindengesicht tat einen tiefen Seufzer. »Manchmal glaube ich, dass der SternenClan uns alle zu sich nehmen will und kein einziges Junges über leben lässt, das dann das Gesetz der Krieger weiter am Leben halten kann.«
»Vielleicht zeigen uns unsere Kriegerahnen, was wir tun sollen, wenn wir am Mondstein
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