Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
meinen Bruder holen. Er gehört zu uns und seine Bestimmung liegt weit weg von hier .
Die Waldkatzen wanderten fast bis Sonnenhoch durch die Berge. Die Höhlenwächter hielten zu beiden Seiten mit ihnen Schritt, den Blick unverwandt nach vorn auf den Weg gerichtet. Sie hielten auch nicht an, um zu jagen, und in der angespannten Stille kribbelte Federschweif jedes einzelne Haar im Pelz.
Sie versuchte, sich jeden Stein, jeden Strauch, jede Wendung des Weges zu merken, in der Hoffnung, ihrer eigenen Geruchsspur auf dem Rückweg folgen zu können. Die steinigen Hänge waren ihr inzwischen vertrauter und trotzdem sahen alle Pfade für sie immer noch gleich aus. Die Höhlenwächter schienen jedoch ganz genau zu wissen, wohin sie gingen, manchmal auch über Umwege um Klippen oder Felsblöcke herum.
Einmal führte sie Fels eine Geröllhalde hinab zu einem Gebirgsbach. »Trinkt«, befahl er, wobei er mit der Schwanzspitze auf das plätschernde Wasser deutete.
Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete Krähenpfote die glitschigen Steine am Ufer und Bernsteinpelz wechselte einen misstrauischen Blick mit ihrem Bruder.
»Wir werden euch nicht hineinstoßen«, miaute Fels gereizt. »Ihr müsst lernen, im Gebirge zu trinken, wenn sich die Gelegenheit bietet.«
Immer noch vorsichtig kauerten sich die Waldkatzen nieder und tranken von dem eisigen Wasser.
Die Luft war klirrend kalt, obwohl die Sonne hoch oben am blassblauen Himmel stand. Der Wind zauste ihr Fell, aber nach Regen, der ihre Geruchsspur wegspülen könnte, sah es nicht aus. Erleichtert stellte Federschweif fest, dass Krähenpfote das Hinken anscheinend nichts ausmachte und es durch die Bewegung auch nachließ. Bernsteinpelz kam ebenfalls gut voran, sie zuckte ein- oder zweimal bei einem schwierigen Sprung zusammen, beklagte sich aber nicht.
Nach einer anstrengenden Kletterei über steile Felsen hielt Fels die Gruppe an.
»Hier ist die Grenze unseres Territoriums«, erklärte er, obwohl jegliche Duftmarken fehlten. »Ab hier müsst ihr allein weiterziehen.«
Erleichtert atmete Federschweif auf. Sie konnte es kaum erwarten, die Höhlenwächter mit ihren schweigsamen, ungerührten Blicken loszuwerden.
»Orientiert euch an diesem Berg«, fuhr Fels fort und deutete mit dem Schwanz auf einen spitzen Gipfel mit einer weißen Schneedecke auf den oberen Hängen. »Ein Pfad führt darum herum bis in die grüneren Täler dahinter. Vor Scharfzahn müsstet ihr sicher sein, bis die Nacht hereinbricht.«
Federschweif hatte den Eindruck, dass er Scharfzahn zu sehr hervorhob, als lauerten noch andere Gefahren zwischen den Felsen. Ihr Verdacht verstärkte sich, als sie sah, wie ihm einer der anderen Wächter einen warnenden Blick zuwarf. »Geht jetzt, solange ihr noch genügend Tageslicht habt«, miaute die Stammeskatze grob und gab ihr keine Gelegenheit, nachzufragen.
Er neigte den Kopf vor Brombeerkralle. »Lebt wohl«, miaute er. »Ich wünschte, wir hätten uns in besseren Zeiten kennengelernt. Unsere Stämme könnten viel voneinander lernen.«
»Von euch wollen wir ganz bestimmt nichts lernen«, murmelte Eichhornpfote, und diesmal sah Krähenpfote so aus, als würde er ihr zustimmen.
»Das wäre mir auch lieber gewesen.« Brombeerkralle warf seinen Begleitern einen eisigen Blick zu, um sie zum Schweigen zu bringen. »Solange ihr unseren Freund gefangen haltet, kann es zwischen uns allerdings keine Freundschaft geben.«
Fels neigte noch einmal den Kopf und schien wirklich betroffen. »Sein Weg und unser Weg ist von unseren Kriegerahnen prophezeit worden. Genau wie die Weissagung eures SternenClans, die euch hierhergeschickt hat.«
Mit einer Geste versammelte er den Rest seiner Patrouille um sich, und alle Höhlenwächter warteten, bis Brombeerkralle die Clan-Katzen einen mit Gras bewachsenen Hang hinaufführte. Bald bedeckten lose Steine den Hang, über die sie mühsam zu einem Bergkamm aus scharfkantigen Felsen klettern mussten.
Oben blieb Brombeerkralle stehen. Federschweif blickte zurück, wo Fels und seine Höhlenwächter sie noch immer unverwandt beobachteten.
»Sie wollen sicher sein, dass wir wirklich abziehen«, knurrte Bernsteinpelz. »Das bedeutet, dass sie vermutlich Ausschau halten werden, ob wir zurückkehren.«
Krähenpfote schnaubte verächtlich. »Ihr Pech.« Seine ausgefahrenen Krallen schabten auf dem blanken Fels. »Wenn uns hier draußen eine Patrouille begegnet, machen wir Krähenfraß aus ihnen.«
Brombeerkralle funkelte ihn an. »Wir werden
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