Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
gesträubt.
»Ist was mit dir?«, fragte Blattpfote, als sie tiefer in den Wald hineintrotteten und eine Pfütze suchten, in der sie sich das Gift abwaschen konnte, das möglicherweise an ihren Pfoten klebte.
»Nein, alles in Ordnung.« Ampferschweif blinzelte und sagte dann zögernd: »Wusstest du, dass ich einmal fast an Todesbeeren gestorben wäre?«
»Nein!« Blattpfote blieb mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen stehen. »Was war passiert?«
»Ich war damals noch ein Junges und du warst noch nicht geboren. Ich bin Dunkelstreif in den Wald gefolgt – an Dunkelstreif wirst du dich nicht erinnern, er war Tigersterns treuester Verbündeter im DonnerClan gewesen. Ich sah, wie er sich mit Schwarzstern, der damals noch Schwarzfuß hieß und Tigersterns Zweiter Anführer war, auf unserem Territorium traf. Und da hat er mir Todesbeeren gegeben, damit ich keiner Katze verraten konnte, was ich gesehen hatte.«
»Wie schrecklich!« Blattpfote presste Ampferschweif ihre Schnauze an die Flanke.
»Rußpelz verdanke ich, dass ich überlebt habe«, miaute Ampferschweif. »Aber das ist alles längst vorbei. Was die Zweibeiner uns auch antun mögen, wenigstens müssen wir uns wegen Tigerstern keine Sorgen mehr machen.« Mit steil aufgerichtetem Schanz wirbelte sie herum. »Komm schon, wir müssen deine Pfoten säubern. Eine Vergiftung mit Todesbeeren ist das Letzte, was der Clan jetzt gebrauchen kann.«
Finstere Gedanken schwirrten Blattpfote durch den Kopf, während sie ihrer Freundin durchs Unterholz folgte. Wenn Tigerstern wirklich der Vater von Habichtfrost und Mottenflügel war, dann waren sie diese Sorgen vielleicht doch noch nicht los.
Sie näherten sich dem Donnerweg und das Dröhnen der Zweibeinermonster wurde immer lauter. Endlich fanden sie eine Pfütze, in die Blattpfote ihre Pfoten mehrfach eintauchte und sie anschließend im Gras abwischte, bis sie sicher sein konnte, dass sie sämtliche Spuren der Todesbeeren beseitigt hatte. Trotzdem wusste sie, dass es noch mehrere Tage dauern würde, bis sie wieder unbesorgt ihre Pfoten ablecken konnte.
»So«, miaute sie. Sie musste die Stimme erheben, um sich im Gebrüll der Monster Gehör zu verschaffen. »Das müsste reichen. Und sieh mal, da drüben wächst ein großes Büschel Kerbel. Rußpelz wird …«
Erschrocken schnappte sie nach Luft, als die Monster plötzlich aufbrüllten, als würde der gesamte Himmel von einem Donnerschlag erschüttert. Eine riesige, glänzende Gestalt brach durch das Unterholz und zerquetschte den Kerbel, den sie gerade entdeckt hatte. Ampferschweif jaulte auf und floh mit wild gesträubtem Fell zum nächsten Baum, hangelte sich mit den Krallen an seiner Rinde hinauf bis zur ersten Astgabel.
Blattpfote presste sich in einer Kuhle flach auf den Boden. Erstarrt vor Entsetzen sah sie, wie das Monster eine junge Esche packte und aus dem Boden riss, wozu es nicht mehr Kraft aufwendete, als sie selbst brauchte, um eine Klettenwurzel auszugraben. Das Monster hob den Baum hoch in die Luft und riss ihm brutal die Äste ab. Um Blattpfote herum fielen Pflanzenteile herab und prasselten wie Hagel auf den Boden.
»Blattpfote!« Ampferschweifs Jaulen riss sie aus ihrer Erstarrung. Ihre Freundin war vom Baum gesprungen, als sie merkte, dass sie dort nicht mehr sicher war. Sie schoss über den aufgerissenen Boden und stieß Blattpfote auf die Pfoten. »Lauf!«
Blattpfote warf noch einen entsetzten Blick auf das Monster, das den Baum in Fetzen zu reißen begann. Dann rannte sie hinter Ampferschweif durch den Wald, stolperte in Brombeerranken und durch tiefe Schlammkuhlen auf ihrer wilden Flucht in die Sicherheit. Erst als von dem Brüllen hinter ihnen nur noch ein schwaches Brummen zu hören war, hielten die beiden Katzen schwer atmend an.
»Sie nehmen uns immer mehr von unserem Wald«, keuchte Ampferschweif. »Bald können wir nirgendwo mehr hin.«
Blattpfote stand zitternd da. Ängstlich blickte sie zurück, ob das Monster sie verfolgte und zwischen den Bäumen hervorbrach. »Ich hasse sie!«, fauchte sie. »Sie haben kein Recht, hierherzukommen. Was haben sie bloß gegen uns?«
»So sind die Zweibeiner eben«, miaute Ampferschweif. Sie wurde allmählich ruhiger und das Fell auf ihren Schultern legte sich wieder. Sie tippte Blattpfote mit der Schwanzspitze an. »Komm weiter, lass uns bei der Grenze zum SchattenClan nach Kräutern suchen. Wir gehen so weit wie möglich weg von diesen grässlichen Monstern.«
Blattpfote nickte. Traurig
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