Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Warriors. The New Prophecy. Dawn.
Wäldchen war sehr still, das eisige Schweigen wurde nur vom Schrei einer Eule unterbrochen. Es war nicht ihr Zuhause, und die vermischten Gerüche vier verschiedener Clans kribbelten Blattpfote in der Nase, aber sie fühlte sich sicher genug, um sich neben Rußpelz zusammenzurollen und einzuschlafen.
Während sie gen Sonnenuntergang zogen, gewöhnte sich Blattpfote langsam an den Umgang mit den Donnerwegen. Die Clans überquerten sie immer noch getrennt, aber die Königinnen achteten jetzt gegenseitig auf ihre Jungen, nachdem sie gesehen hatten, wie der Lärm und Gestank der Monster die jüngsten Katzen verwirrten. Wie Spinnweben im Regen begannen die Clan-Grenzen sich aufzulösen.
»Heute Abend sollten wir die Berge erreichen«, verkündete Brombeerkralle, als Blattpfote ihre Morgenrunde im Clan machte und nach Verletzungen oder Anzeichen von Infektionen suchte.
»Sind wir schon so nah?« Sie blickte ängstlich hinauf zu den Gipfeln, die von einer winzigen Linie am Horizont zu einer beängstigenden Masse von Fels und Stein angewachsen waren. Sie schauderte beim Anblick des Schnees, der die höchsten Zacken bedeckte. Einige der Katzen hatten schon angefangen zu husten und bei Blattpfote die Befürchtung geweckt, der Grüne Husten könnte ausbrechen, die Krankheit, die in der Blattleere einen ganzen Clan auszulöschen vermochte.
»Blattpfote!«, rief Feuerstern. »Bist du bereit für eine kleine Jagd?«
»Ja, bitte«, antwortete sie begierig. Sie war so damit beschäftigt gewesen, für den Clan zu sorgen, Wunden mit Spinnweben abzudecken, Kratzer mit Ampfer zu beruhigen und zu versuchen, das Beste aus den Kräutern zu machen, die sie unterwegs gefunden hatten, dass sie tagelang nicht mehr gejagt hatte.
»Dann geh mit Brombeerkralle und Eichhornpfote«, ordnete Feuerstern an. »Vielleicht kannst du eine oder zwei Mäuse zurückbringen.«
Eichhornpfote kam zu ihr gesprungen. »Wohin sollen wir gehen?«
»In dem Feld da drüben sollte es jede Menge Mäuse geben.« Brombeerkralle deutete mit dem Schwanz auf eine offene Wiese hinter der Hecke.
»Dann kommt!«, drängte Eichhornpfote.
Brombeerkralle preschte hinter ihr her und Blattpfote folgte ihnen. Sie wand sich durch die Hecke und fand sich auf einer breiten, grasbewachsenen Fläche wieder.
Während Brombeerkralle und Eichhornpfote am Rand der Wiese entlangstreiften, machte sie sich auf zu dem langen Gras, das der Regen und die Winde der Blattleere niedergepeitscht hatten. Fast sofort roch sie Maus. Nach den langen, hungrigen Monden in dem an Beute armen Wald konnte Blattpfote ihr Glück kaum fassen. Sie kauerte sich nieder und stöberte durch das Gras, bis sie die frischeste Spur fand. Einen Augenblick später entdeckte sie tief im Gras ein braunes Zucken und sprang.
Die Maus schoss davon, bevor ihre Pfoten den Boden berührten, und sie drückte nur das Grasbüschel nieder, wo die Maus einen Herzschlag zuvor gesessen hatte.
»Ich sehe, du bist mehr an die Jagd im Wald gewöhnt.« Bei Habichtfrosts herablassendem Miauen zuckte Blattpfote zusammen. Sie wirbelte herum und sah den FlussClan-Krieger, der, den Schwanz über die Pfoten gelegt, sie in aller Ruhe beobachtete.
»Hast du nichts Besseres zu tun?«, forderte sie ihn heraus. »Wie zum Beispiel für deinen eigenen Clan zu jagen?«
»Ich habe schon drei Mäuse und eine Drossel gefangen«, miaute er. »Ich denke, ich habe eine Ruhepause verdient.«
Während Blattpfote noch nach einer scharfen Antwort suchte, hob Habichtfrost die Nase und prüfte die Luft.
»Hund!«, zischte er. »Kommt auf uns zu.«
Auch Blattpfote konnte jetzt die schweren Pfotenschritte durch das Gras trommeln hören. Entsetzt schaute sie sich um, unsicher, wohin sie fliehen sollte.
»Geh zurück zur Hecke!«, befahl Habichtfrost.
Blattpfote rannte los, aber ein wütendes Knurren ließ sie erstarren. Mit einem Blick über die Schulter sah sie, wie Habichtfrost den Rücken vor einem knurrenden, schwarz-weißen Hund mit gefletschten Zähnen krümmte. Der FlussClan-Krieger sprang mit einem lauten Fauchen zurück und zog die Krallen über die Schnauze des Hundes.
»Brombeerkralle! Eichhornpfote! Hilfe!«, jaulte Blattpfote.
Der Hund machte einen Satz, Habichtfrost sprang aus dem Weg, aber der Hund warf sich sofort herum und schnappte in die Luft, wo Habichtfrost gerade noch gewesen war.
»Vorsicht!« Brombeerkralle brach aus dem Gras neben Blattpfote, sprang dem Hund auf den Rücken und hielt sich mit scharfen Krallen fest. Der
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