Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter
abgelegt hatte. »Sie klagt über Bauchschmerzen.«
»Dann braucht sie Bachminze«, antwortete Blattsee und schlüpfte in ihre Höhle, um welche zu holen.
Als sie zurückkehrte, stand Wolkenschweif auf drei Pfoten da, die vierte hielt er sorgsam in der Luft.
»Ich kann Minka die Bachminze bringen, wenn du willst«, bot er an.
Blattsee wollte ihn gerade daran erinnern, dass sie ihm Ruhe verordnet hatte, aber noch bevor sie das Maul aufmachen konnte, erklärte Lichtherz schnippisch: »Wenn es um die Katzen geht, die in der Schlacht mitgekämpft haben, bist du nicht so hilfsbereit.« Sie drehte Wolkenschweif den Rücken zu. »Komm, Weißpfote. Wir machen uns auf die Suche nach Wacholderbeeren.«
Mit einem verwunderten Blick auf ihren Vater folgte die Schülerin ihrer Mutter nach draußen.
Wolkenschweif blieb vor Verwunderung der Mund offen stehen, während er ihnen nachstarrte. »Hab ich was Falsches gesagt?«
Blattsee verdrehte die Augen. Wenn er nicht selbst darauf kam, hatte es auch keinen Sinn, ihn aufzuklären. Außerdem wollte sie sich in seine verworrenen Beziehungen nicht einmischen. Sie hätte nicht sagen können, ob er wirklich mit Minka zusammen sein wollte oder ob er Lichtherz nach wie vor liebte und nur ein Kater mit einem Mäusehirn war.
Sie ließ die Bachminze vor Wolkenschweifs Pfoten fallen.
»Also gut, du kannst Minka das hier bringen«, miaute sie. »Und anschließend legst du dich hin und ruhst dich aus.«
Sie begleitete den weißen Krieger bis zum Brombeervorhang und sah ihm nach, wie er über die Lichtung zur Kinderstube humpelte. Mitten auf der Lichtung stand Eichhornschweif mit Brombeerkralle. Aufgeregt mit dem Schwanz schlagend miaute sie eindringlich auf ihn ein. Wenige Herzschläge später berührten sie sich Nase an Nase und er verschränkte seinen Schwanz mit ihrem.
Blattsee unterdrückte einen Seufzer. Das Zeichen der miteinander verwobenen Pfotenspuren hätte nicht deutlicher sein können. Dennoch kribbelte ihr nach wie vor der Pelz vor Angst, wenn sie ihn mit ihrer Schwester sah.
»Ach, SternenClan!«, flüsterte sie. »War es richtig, dass ich ihr davon erzählt habe?«
6. KAPITEL
Der Himmel über Brombeerkralle war schwarz, aber schwach schimmernde Pilze führten seine Pfotenschritte den Pfad entlang. Schemenhafte Farnwedel streiften feucht und klebrig sein Fell. Ein Schauder lief ihm über den Pelz, während er sich ihrem Treffpunkt näherte. Der Schmerz in seiner Schulter war verschwunden und er fühlte sich mit jedem Herzschlag stärker und mächtiger.
Bald wurde der Pfad breiter und endete auf einer Lichtung. Trotz des fehlenden Mondes fiel blasses Licht auf Brombeerkralles Halbbruder Habichtfrost, der neben einem Felsen kauerte, auf dem ein gewaltiger Tigerkater saß.
Als Brombeerkralle zwischen den Bäumen auftauchte, sprang Habichtfrost auf die Pfoten und rannte ihm entgegen.
»Brombeerkralle!«, rief er aus. »Wo bist du gewesen?«
Es war seine erste wirklich ruhige Nacht nach dem Dachsüberfall. Er hatte die Augen geschlossen und sich im Wald der Finsternis wiedergefunden, neugierig wie immer, was er diesmal von Tigerstern lernen würde. Brombeerkralle versuchte, die Schuldgefühle nicht zu beachten, die ihn hartnäckig wie Dornen stachen. Er konnte Eichhornschweif unmöglich von den Pfaden erzählen, die er in seinen Träumen betrat, um sich mit Tigerstern zu treffen. Sie würde nie verstehen, dass er seinem Clan die Treue halten wollte, obwohl er sich mit seinem Vater traf.
»Unser Lager ist von Dachsen angegriffen worden«, erzählte er Habichtfrost, als die beiden Seite an Seite über die Lichtung trotteten.
»Dachse!« Habichtfrosts Nackenhaare sträubten sich. Er wusste, wie gefährlich sie waren. »Wie viele?«
»Es hat gereicht«, antwortete Brombeerkralle grimmig.
»Und du bist verletzt.« Ein weicher, besorgter Blick trübte Habichtfrosts eisblaue Augen, als er den langen Kratzer an Brombeerkralles Schulter bemerkte.
»Nicht der Rede wert.« Am Felsen angekommen neigte Brombeerkralle den Kopf vor seinem Vater. »Sei gegrüßt, Tigerstern.«
»Ich grüße dich.« Tigersterns Bernsteinblick durchbohrte Brombeerkralle wie eine Adlerklaue. »Du bist fast einen Halbmond nicht mehr hier gewesen. Wenn du Macht willst, musst du dich ihr ganz und gar verpflichten – mit jedem Haar, jeder Kralle, jedem Tropfen Blut. Alles andere ist Schwäche.«
»Ich habe mich verpflichtet«, protestierte Brombeerkralle. Er erzählte von dem Dachsüberfall, ohne
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