Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter
Ohne Blattsee zu bemerken, trug sie das abenteuerlustige Junge in die Kinderstube zurück.
Der Heiler-Katze kribbelte der Pelz. Es war Pech, dass Lichtherz Ampferschweif gerade dann einen Besuch abstattete, als Minka zurückkehrte. Bestimmt fiel der weißen Kätzin mit den goldbraunen Flecken die Begegnung mit der Katze, die sie für ihre Rivalin hielt, nicht leicht. Vor allem, nachdem sie sicherlich gehofft hatte, dass Minka für immer gegangen sei.
Blattsee zögerte am Eingang zur Kinderstube und überlegte, ob sie lieber später noch einmal vorbeischauen sollte, doch bevor sie einen Entschluss fassen konnte, hörte sie Minkas Stimme direkt hinter dem Brombeerdickicht: »Lichtherz, gut, dass du hier bist. Ich würde dir gern etwas sagen.«
»Was denn?« Lichtherz hörte sich misstrauisch an.
»Der Grund, weshalb ich gegangen bin … also, das hatte nur teilweise mit den Gefahren hier draußen zu tun. Seit dem Dachsangriff hatte ich mir Sorgen um die Jungen gemacht, schließlich bin ich ihre Mutter – ich würde mir überall Sorgen um sie machen. Aber der eigentliche Grund ist, dass ich – dass ich beim Clan keine Katze habe, die mir nahesteht. Nicht so wie du und Wolkenschweif.«
Einen Herzschlag lang herrschte Stille. Blattsee zog sich langsam zurück, und als Lichtherz schließlich antwortete, war ihre Stimme zu leise, um sie zu verstehen.
»Nein«, erwiderte Minka lauter. »Wolkenschweif ist sehr nett zu mir, aber er würde jeder Katze helfen, wenn sie in Not ist. Er ist ein guter Krieger und er liebt dich sehr.«
Wieder entstand eine Pause, bis Lichtherz schließlich leise miaute: »Ich weiß.« Mit zittriger Stimme fügte sie hinzu: »Ich danke dir, Minka. Ich bin wirklich froh, dass du zurückgekommen bist. Der DonnerClan braucht mehr junge Katzen und deine drei werden zu ausgezeichneten Kriegern heranwachsen.«
Minka antwortete ihr mit leiser Stimme und wenig später trat Lichtherz aus der Kinderstube. Blattsee tat so, als wäre sie gerade erst eingetroffen. Das glückliche Strahlen in Lichtherz’ gesundem Auge war nicht zu übersehen, und Blattsee betete zum SternenClan, dass Lichtherz und Wolkenschweif zu ihrer alten Nähe zurückfinden würden und Minka ihnen beiden eine Freundin werden könnte.
Nachdem sie Minka die Wacholderbeeren gegeben hatte, verließ Blattsee die Kinderstube wieder. Lichtherz hockte beim Frischbeutehaufen und nagte an einer Wühlmaus. Wolkenschweif stand in der Mitte der Lichtung, wo er Dornenkralle und Regenpelz zu einer Jagdpatrouille zusammenrief.
Blattsee winkte ihn mit der Schwanzspitze zu sich heran.
»Warum fragst du Lichtherz nicht, ob sie mitkommen will?«, schlug sie Wolkenschweif dann vor. »Ihr seid schon lange nicht mehr zusammen jagen gegangen.«
Wolkenschweif sah sie verwirrrt an.
Mäusehirn! , dachte Blattsee. »Du erinnerst dich doch noch an Lichtherz, oder? Deine Gefährtin? Die Mutter von Weißpfote?«
Das Gesicht des weißen Kriegers hellte sich auf.
»Ach so, jetzt verstehe ich, was du meinst! Stimmt, das werde ich tun«, miaute er. »Gute Idee, Blattsee.«
Er schwenkte herum und sprang zu seiner Gefährtin hinüber. Blattsee sah, wie er mit Lichtherz redete, die Kätzin sich auf die Pfoten erhob und sie die Schwänze umeinanderringelten. Pelz an Pelz machten sie sich auf den Weg zum Dornentunnel, und Dornenkralle und Regenpelz mussten sich beeilen, um mit ihnen Schritt zu halten.
»Da hat wohl eine Katze nachgeholfen«, ertönte eine belustigte Stimme hinter Blattsee.
Blattsee fuhr herum und sah, dass ihre Schwester sie beobachtet hatte. »Eichhornschweif! Du hast mich vielleicht erschreckt. Wie meinst du das mit dem ›Nachhelfen‹?«
Eichhornschweif legte ihrer Schwester den Schwanz auf die Schulter. »Nur positiv, natürlich. Es wurde allmählich Zeit, dass eine Katze Wolkenschweif die Augen darüber öffnet, was Lichtherz von ihm braucht.« Sie blickte sich auf der Lichtung um, wo einige Katzen dösend in der Sonne lagen, während andere mit letzten Verschönerungen an den gerade fertig reparierten Bauen beschäftigt waren.
»Das Leben geht weiter«, miaute sie zufrieden. »Vielleicht dürfen wir jetzt ein bisschen Frieden genießen.«
Momentan sah es so aus, als ob alle Probleme des DonnerClans gelöst wären. Blattsee erinnerte sich daran, wie sicher sie sich in ihrem Traum gefühlt hatte, als sie zu den drei winzigen Sternen am Himmel aufgesehen hatte, und öffnete den Mund, um ihr zuzustimmen. Doch da trübte eine seltsame
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