Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter
erst einmal Anführer unserer Clans geworden sind, brauchen wir nur zur Großen Versammlung unsere stärksten Katzen mitzunehmen …«
»Katzen, die, ohne zu fragen, eure Befehle ausführen«, warf Tigerstern nickend ein, als ob er den Plan seines Sohnes bereits erraten und für gut befunden hätte.
»Genau. Und dann töten wir die anderen beiden Anführer und übernehmen ihre Clans, solange alle auf der Insel festsitzen.«
»Was?« Brombeerkralles Nackenhaare sträubten sich. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. »Auf einer Großen Versammlung ?«
»Ja – das macht die Sache doch so einfach«, erklärte Habichtfrost. »Keine Katze ist dort auf Schwierigkeiten vorbereitet.«
»Und zwei kräftige Krieger reichen völlig aus, um die Baumbrücke zu bewachen«, fügte Tigerstern hinzu. »Keine Katze kann entkommen.«
Brombeerkralle trat noch einen Schritt zurück. »Wie könnt ihr nur ein Mordkomplott auf einer Großen Versammlung in Erwägung zu ziehen? Der SternenClan wird uns nie vergeben.«
Habichtfrost blieb ungerührt. »Auf der letzten Großen Versammlung war der SternenClan verärgert, als es Streit gab – jedenfalls hat Rindengesicht das behauptet. Ich kann mich aber nicht entsinnen, dass dabei irgendeine Katze zu Schaden gekommen wäre.«
»Alles ist machbar.« Tigersterns Stimme grollte tief in seiner Brust, seine Bernsteinaugen fixierten Brombeerkralle mit einem unheilvollen Blick. »Aus dir wird nie ein mächtiger Anführer, wenn du vor dem SternenClan kuschst. Oder dich davor fürchtest, dir die Pfoten blutig zu machen.«
»Ich habe keine Angst«, konterte Brombeerkralle. »Trotzdem werde ich auf der Großen Versammlung nicht töten.«
Habichtfrost trottete zu Brombeerkralle und legte ihm den Schwanz um die Schultern.
»Leg dein Fell wieder an«, miaute er. »Es war bloß eine Idee. Wenn sie dir nicht gefällt, gibt es auch andere Wege.«
»Das kann ich nur hoffen.« Brombeerkralle hätte das Thema am liebsten beendet, traute sich aber nicht, es offen zu sagen oder auch nur zu denken, solange ihn Tigerstern mit seinem unheimlichen Blick fixierte.
»Wir sollten über diese Angelegenheit in Ruhe reden.« Brombeerkralle zuckte zusammen, als sein Halbbruder offen aussprach, was er gerade gedacht hatte. »Warum treffen wir uns nicht in der wachen Welt?«
Das kann eigentlich nicht schaden , beschloss Brombeerkralle. Wenn er sich mit seinem Halbbruder besprach, ohne dass ihr Vater jedes Wort mithörte, würde er seine Gedanken ordnen können. Vielleicht würde es ihm sogar gelingen, Habichtfrost davon zu überzeugen, dass es genug war, den eigenen Clan zu regieren, ohne noch die anderen zu übernehmen.
»Einverstanden«, miaute er. »Was schlägst du vor?«
»In deinem Territorium, würde ich sagen«, antwortete Habichtfrost. »Ich komme wahrscheinlich leichter weg als du, nachdem du jetzt Zweiter Anführer bist.«
Brombeerkralle nickte, das klang einleuchtend.
»Also dann beim See. Gleich hinter der SchattenClan-Grenze endet der Wald direkt am See. Dort treffen wir uns.« An dieser Stelle, sagte er sich, würde Habichtfrost den vereinbarten Abstand vom Ufer einhalten können. Keine Katze könnte ihnen vorwerfen, irgendein Gesetz zu übertreten.
»Gut«, willigte Habichtfrost ein. »Dort treffen wir uns in zwei Tagen, gleich nach Sonnenaufgang. Du wirst den morgigen Tag brauchen, um dich an deine neue Pflichten zu gewöhnen«, fügte er mit einem freundschaftlichen Schwanzschnippen hinzu.
»Ausgezeichnet.« Tigersterns Stimme polterte tief aus seiner Kehle, was bei einer grimmigen Katze wie ihm einem Schnurren am nächsten kam. »Geht jetzt. Wir werden uns bald wiedersehen und über die Pläne sprechen, die ihr euch ausgedacht habt.«
Brombeerkralle wandte sich ab und wollte gehen, drehte sich aber noch einmal um, als Habichtfrost seinen Namen rief.
Die eisblauen Augen seines Halbbruders starrten ihn mit kalter Intensität an.
»Du wirst unser Treffen nicht vergessen?«, miaute Habichtfrost.
»Nein, natürlich nicht.«
»Denk daran, der Weg zur Macht ist hart und mit Entscheidungen gepflastert«, mahnte Tigerstern.
Er hielt Brombeerkralle mit seinem unerbittlichen Blick im Bann. Einen Herzschlag lang fühlte sich Brombeerkralle wie eine verängstigte Beute, die in der Falle saß und nicht wusste, in welche Richtung sie fliehen sollte.
»Das schreckt mich nicht«, miaute er in bemüht selbstbewusstem Ton. »Ich werde da sein, keine Sorge.«
»He, wach auf!« Eine Pfote trat
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