Warrior Cats - Die Welt der Clans: Das Gesetz der Krieger - Hunter, E: Warrior Cats - Die Welt der Clans: Das Gesetz der - Warriors, Code of the Clans
fetten Vögeln in unserem Frischbeutehaufen, jetzt essen wir Mäuse und Kaninchen, wenn wir schnell genug sind, um sie zu erwischen.
Ich höre meine Katzen tief in der Nacht wie die Jungen wimmern, weil sie sich nach ihrem Wald zurücksehnen. Aber dort gibt es jetzt nichts mehr für uns. Wir sind jetzt hier zu Hause. Wir werden lernen, Beute zu erlegen und unsere Grenzen gegen alle Katzen zu verteidigen, die irgendwo in der Nähe leben. Unsere Kriegerahnen brauchen wir nicht, auch keine anderen Clans, die uns sagen, was wir zu tun haben. Vogelflug hätte das niemals gewollt.
Solange es mich gibt, wird der WolkenClan überleben.
Das Wort des Anführers eines Clans ist das Gesetz der Krieger.
14. Gesetz
Ein ehrbarer Krieger tötet keine Katzen, um eine Schlacht zu gewinnen, es sei denn, sein Gegner hält sich nicht an das Gesetz der Krieger oder bedroht sein Leben.
Ich weiß, dass ihr Hauskätzchen uns für wilde, blutrünstige Kreaturen haltet, die ihre Nester mit den Pelzen ihrer Feinde polstern, aber das sind wir nicht. Gefechte mit Katzen, die nicht in Clans leben, enden viel häufiger tödlich, weil diesen Katzen oft der Sinn für die Ehrenhaftigkeit eines Sieges ohne Blutvergießen fehlt. Gleich wirst du hören, welche bittere Erfahrung uns dies gelehrt hat – dass der Weg eines Kriegers nicht mit Blut besudelt sein muss.
Die Heiler entscheiden
Moosherz hatte die Ringelblumenblätter zu einem Klumpen durchgekaut und spuckte sie vorsichtig auf ein Blatt. »Das sollte gegen die Infektion helfen«, sagte sie zu dem gescheckten grauen Kater, der ungelenk auf der Seite lag. Die gezackte Wunde roch nach Krähenfraß und sah an den Rändern gelb aus, die Haut außen herum war weich und entzündet.
»Wenn ich die räudige WindClan-Katze erwische, die mir das angetan hat, reiße ich ihr die Kehle auf«, knurrte Rauchklaue zwischen zusammengebissenen Zähnen.
Moosherz schüttelte den Kopf. »Dann wird sein Clan einen Krieger verlieren und dem SchattenClan Rache schwören und das wird ewig so weitergehen. Zu beiden Seiten der Grenze wird wieder und wieder Blut vergossen, bis die Sterne alt und grau geworden sind.«
»Wir müssen unsere Grenzen verteidigen!«, fauchte Rauchklaue. »So sagt es das Gesetz der Krieger.«
Moosherz seufzte. Das Grenzgerangel zwischen dem SchattenClan und seinen WindClan-Nachbarn war in den vergangenen Monden immer gewalttätiger geworden, abwechselnd hatten die Krieger den Donnerweg überquert und waren im feindlichen Territorium eingefallen. Keiner der Clans litt unter Beutemangel, und weder hatte der WindClan eine Vorliebe für Frösche und Eidechsen entwickelt, noch war dem SchattenClan plötzlich jene Wendigkeit zugefallen, die er brauchen würde, um ein Kaninchen zu erwischen. Nichts als mäusehirniger Stolz hielt beide Clans davon ab, den ersten Schritt zu tun, um den Kämpfen ein Ende zu machen. Ein WindClan-Krieger war im vergangenen Mond gestorben und eine SchattenClan-Kriegerin erlahmt, die nie wieder jagen oder für ihren Clan kämpfen würde.
Moosherz hatte den saftigen grünen Klumpen auf der Wunde verteilt und legte jetzt Spinnweben darüber, um die Wundränder zusammenzuhalten und die Packung zu befestigen. »Du darfst dich erst wieder bewegen, wenn ich es dir erlaube«, ermahnte sie Rauchklaue. Sie schob ihm trockenes Moos unter den Kopf, damit er etwas bequemer lag, dann trottete sie aus ihrem Bau, um nach dem bitteren Ringelblumengeruch ihren Kopf zu lüften.
Einige ihrer Clangefährten standen am äußersten Ende der Lichtung und starrten mit gespitzten Ohren in den Wald. Eine weiße Königin drehte sich zu Moosherz um. »Sie kämpfen schon wieder«, miaute sie. »Hör dir das an.«
Ach SternenClan, muss denn das sein?!
Moosherz ging zu ihnen und blieb neben Lilienfell stehen. Ihr Pelz fühlte sich auf einmal seltsam heiß und klebrig an, außerdem steckte ihr ein säuerlicher Geruch in der Nase. Sie senkte den Blick. Ihr dunkles Schildpattfell war mit Blut getränkt, das ihr an den Beinen hinablief und zu Boden tropfte. Moosherz öffnete den Mund, um zu schreien, und verschluckte sich an einem dicken, salzigen Kloß. Würgend spuckte sie aus.
»Moosherz? Ist alles in Ordnung?«
Moosherz schlug die Augen auf. Lilienfell stand vor ihr und beugte sich über sie. Moosherz’ Pelz war sauber und unversehrt.
»Hast du dich an einem Fellklumpen verschluckt?«
»Nein, ich …« Moosherz richtete sich auf. Alles, was sie schmecken konnte, war Ringelblumensaft.
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